Am morgen des Rennsamstages startete die Crew, genau wie das Wetter, bestens gelaunt in den Tag. Thomas Kappeler begann um 08.30 Uhr das Zeittraining. Doch seine Zeitenjagd war nicht von langer Dauer. Bereits in seiner zweiten Runde über die 24,358 KM lange Nordschleife des Nürburgrings, wurde das Training unterbrochen. Im Streckenabschnitt Metzgesfeld gab es einen Unfall bei denen Leitplanken beschädigt wurden. Diese Unterbrechung durch die rote Flagge wurde dem Team zum Verhängnis. Thomas Kappeler sah die rote Flagge erst nachdem er einen Überholvorgang gestartet hat. Trotz eines Bremsvorgangs fuhr er neben seinen Kontrahenten. Dieses Manöver brachte eine Versetzung um zehn Startplätze in der Gesamtplatzierung nach hinten. Am Ende seines Stints ein enttäuschter Thomas Kappeler: "Es war ein katastrophaler Anfang. Die erste Runde schon auf der Grandprix-Strecke gelbe Flaggen so das ich noch eine extra Runde auf dem kleinen Kurs absolvierte. In meiner zweiten gezeiteten Runde dann der Abbruch und das Missgeschick."

Nach einer Unterbrechung in dem die Strecke wieder auf Vordermann gebracht wurde setzte sich Thomas Gerling ans Volant des Porsches. Stark motiviert ging er es an und das Team verfolgte es am Zeitenmonitor in der Box. Am Ende seiner Etappe übergab er den Wagen Freude strahlend an Harald Hennes. Harald Hennes versuchte noch die Zeit zu verbessern um so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Seine Versuche waren auch nicht von Erfolg gekrönt. Am Ende des Trainings hatte man den vierten Platz in der Klasse und den 32 Gesamtrang erreicht. Zur Startaufstellung hieß es dann für das Team, das Auto auf Klassenposition fünf und Gesamtplatz 42 abzustellen.

Thomas Kappeler wurde als erstes ins Rennen geschickt. Die Devise für das Rennen hieß: Durchfahren, aus allem Heraus halten und ankommen. Als man merkte dass das Auto gut läuft und perfekt liegt, wurde kurzerhand die Strategie umgestellt und auf Angriff gefahren. Die Boxencrew errechnete eine neue Strategie die auf Angriff ausgelegt war. Der Mann aus Bad Saulgau setzte diese Aufforderung umgehend um. Alle negativen Ereignisse waren vergessen. Er startete eine fulminante Aufholjagd. Als nächstes übernahm Thomas Gerling das Lenkrad. Wie beflügelt pflügte er durch das Feld und lieferte sich über Runden ein packendes Duell. Die Boxenmannschaft erledigte ihren Job perfekt. Man beobachtete die Kontrahenten in der Klasse ganz genau. Es schien alles für das Team zu laufen. In Führung liegend übergab Thomas Gerling das Auto an Harald Hennes. Er sollte den Schlussspurt hinlegen und kurz vor dem geplanten Rennende hatte die Boxencrew noch einen Splash and Dash für Ihn eingeplant. Die direkten Konkurrenten hätten noch einen längeren Boxenstopp machen müssen. Doch dann kam der Rennabbruch bedingt durch einen schweren Unfall im Streckenabschnitt Döttinger Höhe. Eine gute Nachricht: Beide beteiligten Fahrer sind selbstständig aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen und anschließend Medizinisch betreut worden. Die Rennleitung entschied das Rennen nicht wieder neu zu starten.

Nun hieß es abwarten. Abwarten auf das Ergebnis der Rennleitung. In diesem Falle werden Runden zurückgerechnet. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Kappeler Motorsport auf einer aussichtsreichen zweiten Position. Im offiziellen Ergebnis wurden sie aber noch in der 18. Rennrunde gewertet. Genau die Runde als man an der Box gestanden war. Ein anderer Teilnehmer der Klasse hatte da etwas mehr Fortune auf seiner Seite. Kurz vor Rennabbruch rollte dieser im Bereich des Hatzenbach aus und musste durch die Streckensicherung abgeschleppt werden. Bedingt durch die Rückrechnung kam das Fahrzeug als dritter in die Wertungstabelle. Schlussendlich bedeutet es, dass Kappeler das Rennen auf dem vierten Platz in der Klasse und auf dem 23. Gesamtrang von rund 200 Startern beendeten.

Nach dem Rennen:

Thomas Kappeler: "Ich hatte beim Rennen richtig Spaß im Auto. Es war eine tolle Aufholjagd. Das Auto war perfekt vorbereitet, so wie es sein muss. Die Boxenstopps waren Top, jedes Mitglied im Team hat hervorragend gearbeitet. Großes Lob an den Kopf der die Strategie errechnet hat. Kurz; im Team war alles Prima." Aber man hört auch ein wenig Kritik. "Bedingt durch das anstehende 24h Rennen waren viele unerfahrene Rookies auf der Strecke die noch lernen, da war es für uns Fahrer manchmal schwer einzuschätzen wie deren Verhalten ist. Wir hoffen auf das nächsten Rennen."

Thomas Gerling: "Das Wochenende hatte ich viel Spaß wie lange nicht mehr. Die Strategie hat gepasst, da hätte sogar ein erster Platz herauskommen können, aber der Rennabbruch hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Schade auch, dass wir nach dem Training um zehn Plätze zurückversetzt wurden." Thomas Gerling fand lobende Worte zum Team Teichmann mit der Startnummer 112. "Ich hatte über mehrere Runden einen starken, aber sehr fairen Zweikampf. Wir haben hart gekämpft, aber immer den nötigen Raum gelassen, selbst am Ende der Start/Ziel Geraden als ich neben ihm war und mich verbremst habe. Top. Das neue Fahrwerk ist super, obwohl wir beim gestrigen Freitagstraining nicht testen konnten, da auch hier das Training aufgrund eine Unfalls abgebrochen wurde. Ich ziehe mal das Fazit: Das war eigentlich bis jetzt das beste Wochenende für uns in diesem Jahr."

Harald Hennes: "Obwohl wir zehn Startplätze nach hinten gesetzt wurden sind wir alle ein tolles Rennen gefahren. Der Rennabbruch hat uns leider vom zweiten Platz gespült, aber das ist Motorsport. Wir hoffen auf das nächste Rennen, dann heißt es wieder Attacke."