Das Aufatmen beim Haribo Racing Team war spürbar nach dem sechsten Lauf der VLN-Saison 2013: Mike Stursberg und Richard Westbrook brachten den Porsche 911 GT3 R des Bonner Teams auf einem exzellenten zweiten Platz in der heiß umkämpften Klasse SP9 und auf Gesamtrang fünf ins Ziel. Sie feierten damit das beste Ergebnis der diesjährigen Saison in der beliebtesten Breitensportserie Europas.

Und doch gesteht Mike Stursberg: "Das Ergebnis sehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir sind sehr froh, dass wir nach diesem turbulenten Lauf erfolgreich ins Ziel kamen. Aber zwischenzeitlich hatten wir uns noch mehr ausgerechnet – die Wetterkapriolen verhinderten am Ende eine bessere Platzierung bei unserer ersten Zielankunft in der VLN."

Den zweiten Platz ins Ziel gerettet

Tatsächlich spielte das Wetter eine Hauptrolle beim RCM-DMV-Grenzlandrennen: Schon das Zeittraining am Samstagmorgen wurde wegen starken Nebels verschoben. Während des Rennens zwang die zwischen nassen und trockenen Bedingungen wechselnde Witterung die Teams immer wieder zu außerplanmäßigen Boxenstopps. Die verkleinerte Mannschaft des Haribo Racing Teams trat diesmal ohne Teamchef Hans-Guido Riegel an, spulte ihr Programm aber routiniert ab: Platz acht im Qualifying bedeutete eine gute Ausgangsposition, die das Team aufgrund der wechselnden Witterung aber auf besondere Weise nutzte.

"Wir sind den Start wie die meisten Teams mit Regenreifen gefahren", beschreibt Stursberg. "Aber schon in der Einführungsrunde zeigte sich, dass Slicks die bessere Wahl waren. Deshalb haben wir aus der Einführungsrunde heraus die Boxengasse angelaufen und sind schon so früh Slicks gewechselt. Das hat uns einen Riesenvorteil von über 20 Sekunden beschert. Die anderen Teams kamen erst später an die Box." Der Lohn war eine Platzierung an der Spitze des Feldes, die aber durch mehrere Zwischenfälle in dem ereignisreichen Rennen zunichte gemacht wurde. Zunächst sammelte Richard Westbrook auf der Döttinger Höhe ein Trümmerteil auf und musste mit einem Plattfuß an die Box.

Beim dem fälligen außerplanmäßigen Stopp verfehlte das Team die vorgeschriebene Mindeststandzeit knapp und musste zu einer Stop-and-Go-Strafe erneut die Boxengasse anlaufen. Eine weitere Verzögerung ergab sich, als beim abschließenden Tankstopp alle Zapfsäulen in der Boxengasse belegt waren. "Das hat uns den ersten Platz in der Klasse gekostet", resümiert Stursberg. Das Team lag schließlich auf dem zweiten Platz in der Klasse, als ein weiterer Wetterumschwung für das vorzeitige Ende des Rennens sorgte. Ein Starkregen nach rund dreidreiviertel Stunden der auf vier Stunden angesetzten Renndistanz ließ die Rennleitung den sechsten VLN-Lauf aus Sicherheitsgründen abbrechen. So blieb dem Haribo Racing Team der zweite Klassenplatz und der fünfte Rang im Gesamt-Klassement – und damit das beste Saisonergebnis in der VLN.

Team zieht ein positives Fazit

Der Haribo-Porsche ist bestens vorbereitet, Foto: Patrick Funk
Der Haribo-Porsche ist bestens vorbereitet, Foto: Patrick Funk

Wenn auch mehr möglich gewesen wäre: Die Bilanz nach dem Rennen fiel für das Haribo Racing Team dennoch positiv aus. "In der laufenden Saison waren wir von einer unglaublichen Serie aus Pech und skurrilen Zwischenfällen verfolgt – das hat sich heute fortgesetzt", fasst Mike Stursberg zusammen. "Aber wir haben ein zählbares Ergebnis in der VLN erzielt, und das ist für das ganze Team wie ein Befreiungsschlag. Dieses Rennen hat Lust auf mehr gemacht."

Schon am kommenden Wochenende ist die Gelegenheit, mit dem Porsche 911 GT3 R im Haribo-Design den nächsten Start zu absolvieren. Nach dem guten Abschneiden im Rahmen der VLN ist das Haribo Racing Team nun bestens vorbereitet auf den Einsatz beim 1000-km-Rennen der Blancpain Endurance Series auf dem Nürburgring.