Bobby Gerhart gewann den Saisonauftakt der ARCA-Serie auf dem Daytona International Speedway. Der 51-jährige ehemalige Sprint-Cup-Fahrer gewann zum siebten Mal ein ARCA-Rennen und feierte gleichzeitig seinen sechsten Daytona-Sieg. Der Superspeedway-Spezialist siegte knapp vor Mark Thompson und Patrick Sheltra. Es war ein unfallträchtiges Rennen mit einem Big One, zwei Überschlägen, sechs Gelbphasen und einer Roten Flagge

Alle Augen der Fans waren natürlich auf den giftgrünen Chevrolet mit der Startnummer sieben von Danica Patrick fokussiert. Patrick hielt sich bei ihrem ARCA-Debüt zunächst zurück und wäre trotzdem fast schon in der 16. Runde aus dem Rennen geworfen worden. Nach einer seitlichen Berührung ausgerechnet von Nelson Piquet Jr., der ebenfalls seinen ersten ARCA-Start absolvierte, konnte sie ihr Fahrzeug gerade noch abfangen. Gleichzeitig krachte es hinter ihr gewaltig und es gab mit Milka Duno den ersten prominenten Ausfall. Mit Jill George verabschiedete sich nach 27 Runden die zweite von sechs gestarteten Ladies nach einem heftigen Überschlag aus dem Rennen. Es musste die Rote Flagge geschwenkt werden und eine längere Rennunterbrechung war die Folge.

Nelson Piquet Jr. wilderte auf der Strecke herum

Danica Patrick beim Boxenstopp, Foto: ARCA
Danica Patrick beim Boxenstopp, Foto: ARCA

Der ehemalige Formel-1-Pilot Piquet Jr. fuhr konstant in der Spitze mit und lag meistens auf dem fünften Rang. Nach der Rennunterbrechung sprang sein Wagen nicht mehr an und er musste in die Boxengasse geschoben werden. Der Brasilianer startete anschließend eine Aufholjagd und fuhr von Platz 28 wieder auf Rang 18 vor. Bei seinem Vorwärtsdrang beförderte er in der 42. Runde den neunfachen ARCA-Champion Frank Kimmel von der Piste. Die erste Halbzeit des Rennens hatte durch die vielen Unterbrechungen über 90 Minuten gedauert.

Piquet Jr. sorgte weiter für Aufregung auf der Strecke und bei den Zuschauern auf den Tribünen. Er hatte sich für seine nächste Berührung wieder Patrick ausgesucht und beförderte den IndyCar-Star auf die Wiese des Infields. Patrick bewies nun ihre Fahrzeugbeherrschung und konnte den Wagen in eindrucksvoller Manier abfangen. Nach kleinen Reparaturarbeiten zeigte Patrick, dass sie im Stockcar-Sport bestehen kann. In den letzten 17 Runden legte sie einen imponierenden Schlussspurt hin, als sie von Rang 23 noch bis auf den fünften Rang vorfuhr. Nach 80 Rennrunden wurde Patrick auf Platz sechs abgewunken.

Patrick konnte sich mit dem sechsten Platz und ihrem mutigen Auftreten viel Respekt bei den Fahrern verschaffen. Unter den 19 Piloten, die zum Rennende noch in der Führungsrunge platziert waren, gehörte auch Jennifer Jo Cobb, die ihr ersten Daytona-Rennen in dieser Serie fuhr. Piquet Jr. belegte mit 13 Runden Rückstand den 27. Rang und musste sich nach dem Rennen einige Fragen gefallen lassen.