In der Anfangsphase des Rennens, das unter strahlenden Bedingungen von statten ging, zeigte Kyle Busch seinen Fahrerkollegen klar und deutlich, dass er endlich sein Heimrennen gewinnen möchte. Schon nach 30 Runden zeigte sich jedoch erstmals Carl Edwards an der Spitze. Busch konnte zwar im weiteren Rennverlauf noch einmal zurückschlagen und insgesamt 56 Runden führen, doch mit dem Sieg hatte er letztendlich nichts mehr zu tun. Nach einem schlechten Schlussdrittel wurde er nur Elfter.

Das große Gesprächsthema vor dem Rennen war ganz klar Jimmie Johnson. Der Champion hatte die Möglichkeit, das Rennen in Las Vegas zum vierten Mal in Folge zu gewinnen. Sein Rennen entwickelte sich jedoch zu einer einzigen Katastrophe. Ohne gegnerische Einwirkung verlor er früh eine Runde und wurde am Ende mit zwei Runden Rückstand gerade einmal 29.

Kyle Busch führte das Feld an., Foto: Getty Images for NASCAR
Kyle Busch führte das Feld an., Foto: Getty Images for NASCAR

Auch Tony Stewart musste einen Rückschlag hinnehmen. Bereits im Nationwide-Rennen schlug er rückwärts in die Mauer in Kurve 4 ein. Einen Tag später machte er erneut Bekanntschaft mit der Mauer. Mitten in Kurve 3 platzte sein rechter Vorderreifen und Stewart schoss förmlich in die Mauer. Stewart musste unter Mithilfe der Streckenposten aus dem Auto geholt werden. Verletzungen trug er jedoch nicht davon. Er bezeichnete seinen Einschlag als einen der Härtesten, den er in der Vergangenheit erlebt hat.

Vorne sorgte danach vor allem Roush-Fenway Racing für Aufsehen. Matt Kenseth führte insgesamt 70 Runden an und wurde am Ende nur von Jeff Gordon gestoppt. Auch Greg Biffle und David Ragan lieferten eine gute Leistung ab und belegten Platz drei und sechs.

Was gegen Rennende nach einem Alleingang von Carl Edwards aussah, entwickelte sich dann jedoch erneut zu einem wahren Drama für einige Fahrer. Nach einem Unfall von Kurt Busch in Runde 256 von 267, gab es fünf Runden vor dem Rennende noch einmal einen Neustart. Dabei kam der zweitplatzierte Dale Earnhardt jr. gar nicht vom Fleck und wollte außen von Kenseth und innen von Jeff Gordon angegriffen. Earnhardt musste bereits in Kurve 1 zurückziehen und sich hinter den beiden einordnen. In Kurve 2 verlor auf einmal Jeff Gordon die Kontrolle über seinen Chevrolet und zwang Matt Kenseth in einen Dreher. Kenseths Wagen blieb unbeschädigt. Gordon hingegen schlug hart in die Innenmauer auf der Gegengeraden ein. Für ihn war das Rennen kurz vor Schluss beendet.

Carl Edwards feiert seinen zweiten Sieg in Folge., Foto: Getty Images for NASCAR
Carl Edwards feiert seinen zweiten Sieg in Folge., Foto: Getty Images for NASCAR

Aufgrund größerer Aufräumarbeiten zeigte die NASCAR dann die rote Flagge. Und für einen kurzen Moment machte sich Hektik breit bei den Teams. Wird der Sprit reichen, oder etwa doch nicht? Ein Großteil der Autos innerhalb der Top 15 war zuletzt in Runde 216 in der Box. Letztendlich bestand keine Gefahr und alle kamen ins Ziel. Edwards konnte sich beim Neustart umgehend absetzen. Dale Earnhardt jr. verteidigte seinen zweiten Platz gegen Greg Biffle. Die Plätze vier und fünf gingen an die beiden Richard-Childress-Piloten Kevin Harvick und Jeff Burton.

Einen guten Tag erwischte auch Kasey Kahne. Dabei war aufgrund einer Krankheit noch gar nicht klar, ob er das ganze Rennen durchhalten würde. Jason Keller stand jederzeit in der Box für einen Wechsel bereit. Der blieb jedoch aus und Kahne wurde knapp hinter David Ragan Siebter. Travis Kvapil, noch immer ohne Sponsor, belegte Rang acht, vor Denny Hamlin und Mark Martin. Ein erstaunlich gutes Rennen fuhr auch Ken Schrader im BAM-Racing-Dodge. Er wurde 21., verbrachte einen Großteil des Rennens sogar in den Top 15.

Carl Edwards zweiter Sieg in Folge bedeutet gleichzeitig auch die Tabellenführung. Kyle Busch rutscht mit 21 Punkten Rückstand auf Platz zwei, gefolgt von Ryan Newman auf dem dritten Platz. Bereits am kommenden Sonntag geht es mit der Sprint Cup Series auf dem Superspeedway in Atlanta weiter. Durch die Zeitumstellung in den USA in der Nacht von Samstag auf Sonntag findet das Rennen hierzulande zur besten Sendezeit statt.