Das 4. Playoff-Rennen war gleichzeitig der Auftakt zur Round of 12 auf dem Kansas Speedway. Nach 267 Runden endete das insgesamt 30. Saisonrennen mit einem überraschenden Sieg von Ross Chastain im Trackhouse-Chevrolet. Der Melon-Man konnte nach verpasster Playoff-Teilnahme den ersten Saisonsieg feiern. Gleichzeitig war es der erste Sieg in Kansas und der fünfte Erfolg in seiner Karriere. Von den verbliebenen zwölf Playoff-Teilnehmern konnte Byron mit Platz zwei das beste Ergebnis erzielen. Alle Playoff-Fahrer gingen durch ein Wechselbad der Gefühle und Platzierungen.

Qualifying: #20 Christopher Bell (Joe Gibbs Racing) gewinnt den Pole Award
Christopher Bell (#20 Joe Gibbs Racing) gewinnt zum 3. Mal in Folge den Pole Award in Kansas City, Foto: LAT Images

Vor dem Start: Bell gewinnt Pole Award, Elliott mit Problemen

Das Qualifying zum Auftakt der Round of 12 gewann Christopher Bell. Der Gibbs-Toyota-Pilot holte damit zum dritten Mal in Folge den Pole Award in Kansas City. Es war ebenfalls die zweite Pole Position in diesem Jahr und die zwölfte Pole in seiner Karriere.

Neben Bell startete sein Teamkollege Ty Gibbs, der im letzten Rennen aus den Playoffs ausgeschieden war. Auch Kyle Busch im RCR-Chevrolet auf Startplatz drei ist nicht mehr im Meisterschaftskampf dabei. Regular Season Champion Tyler Reddick folgte im 23XI-Toyota auf Platz vier vor Penske-Pilot Joey Logano im schnellsten Ford. Reddick hatte vor zwölf Monaten das Playoff Rennen gewonnen.

William Byron im Hendrick-Chevrolet, Titelverteidiger Ryan Blaney im Penske Ford, Denny Hamlin im Gibbs-Toyota, Chase Briscoe im SHR-Ford und Daniel Suarez im TrackHouse-Chevrolet starteten außerdem aus den Top-10 in das Rennen über 267 Runden.

Dahinter starteten mit Tabellenführer Kyle Larson und Alex Bowman zwei weitere Playoff-Fahrer aus dem Hendrick-Team aus der sechsten Reihe. Larson hatte das letzte Kansas-Rennen im Mai 2024 gewonnen. Austin Cindric ging im Penske-Ford von Position 17 in das Rennen und Chase Elliott nur vom letzten 38. Platz. Elliott vermutete bei seinem Chevrolet einen fehlenden Zylinder. Bestplatzierter Rookie war Carson Hocevar im Spire-Chevrolet auf Position 14.

Nach Motorwechsel startete Elliott unverändert vom letzten Platz. Das Tankfenster betrug 65 bis 70 Runden. Allen Teams standen acht frische Reifensätze und ein gebrauchter Satz vom Qualifying zur Verfügung.

Polesetter Christopher Bell gewinnt im Toyota (#20 Joe Gibbs Racing) den Start
Polesetter Christopher Bel (#20 Joe Gibbs Racing) gewinnt den Start vor Teamkollege Ty Gibbs (#54 Joe Gibbs Racing) , Foto: Getty Images / NASCAR

Start/Stage 1: Mauerkontakte für Elliott und Larson

In der erste Stage auf dem Kansas Speedway mussten 80 Runden absolviert werden. Ex-Fahrer Carl Edward pilotierte das Pace Car. Den Start zum 30. Saisonrennen auf dem 1,5 Meilen langen Tri-Oval gewann Polesetter Bell. Nach einer halben Runde gab es zum ersten Mal Gelb. Elliott streifte die Mauer, während gleichzeitig Rookie Josh Berry und Harrison Burton sich vor seinen Chevrolet von der Strecke drehten. Ex-Champion Jimmie Johnson und Ty Dillon mussten ebenfalls ihre Boxen aufsuchen.

Startversuch Nummer zwei gewann erneut Bell vor seinen Toyota-Markenkollegen Gibbs und Reddick. Die drei Piloten konnten sich sofort etwas absetzen. In Runde 18 gab es ausgerechnet beim Tabellenführer Larson einen Reifenschaden. Nach Mauerkontakt folgte zum zweiten Mal Gelb und die ersten Boxenstopps.

Stage 1: Bell leicht in der Mauer und Byron gewinnt die Stage

Die Toyota-Top-3 kam unverändert wieder auf die Strecke. Bell konnte anschließend einen kleinen Vorsprung herausfahren. Byron übernahm Platz zwei. Zur Stage-Halbzeit lag Larson auf Rang 31 und Elliott war bis auf Platz 20 vorgefahren. Nach 56 Runden klagte Larson über fehlenden Grip. Er belegte nur noch auf Rang 34 und wurde von Bell überrundet. Larson verlor weitere Plätze und war dadurch nicht mehr in 'Lucky Dog'-Position.

Acht Runden vor Stage-Ende verlor Bell die Führung nach Mauerkontakt. Er hatte zuvor nur zwei frische Reifen mitgenommen und hatte nun keine Chance im Endspurt. Byron gewann nach 80 Runden zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Stage. Zweiter wurde Logano vor Teamkollege Blaney. Hamlin kam als Vierter ins Ziel und Bell wurde bis Platz fünf durchgereicht. Suarez erhielt auf Rang 30 liegend den 'Lucky Dog'.

#24 William Byron im Hendrick-Chevrolet
William Byron (#24 Hendrick Motorsports) gewinnt Stage 1 , Foto: LAT Images

Stage 2: Bell erneut leicht in der Mauer und Bowman gewinnt die Stage

Das Rennen in der Boxengasse zur zweiten Stage über 85 Runden gewann in der Conclusion Caution Logano vor Byron und Blaney. Kurz darauf übernahm Byron wieder den ersten Platz. Dann flog Erik Jones ab und landete auf dem Gras im Infield. Es gab Boxenstopps in der vierten Caution.

Busch und Bell nahmen nur zwei frische Reifen mit und führten das Feld beim Restart an. Logano war Dritter vor Byron und Gibbs. Hamlins Team machte einen schlechten Service beim Reifenwechsel. Er belegte nur noch Rang 15. In Runde 105 ging Bell in Führung und baute diese anschließend aus.

Reddick war inzwischen aus den Top-20 herausgefallen. Hamlin erreichte ab Runde 132 wieder die Top-10. Drei Runden später war Blaney plötzlich der erste Verfolgter von Bell. Dann ging Blaney in Führung und kurz darauf gab es in Runde 143 zum fünften Mal Gelb nach Dreher von Daniel Hemric. Larson freute sich über den 'Lucky Dog'. Es gab wieder Boxenstopps. Bei Hamlins Team gab es erneut Probleme und er musste noch einen Sicherheitsstopp machen. Nun belegte Hamlin nur noch Rang 31. Hamlin und die Boxengasse: Eine 'Never ending Story'.

Beim Restart führte Rookie Zane Smith, der nicht beim Service war. Bell war Zweiter vor Logano. Sofort krachte es im Mittelfeld. Justin Haley flog ab und demolierte dabei den Toyota von John Hunter Nemechek. Jetzt gewann Bell den Restart vor Smith. Die siebte Caution wurde zehn Runden vor Stage-Ende durch einen Reifenschaden bei Cindric ausgelöst.

17 Fahrer machten einen Boxenstopp. Logano musste einen Extra-Stopp einlegen. Der Rest blieb auf der Strecke. Es waren noch vier Runden zu fahren. Bell führte vor Bowman und Blaney. Bell streifte erneut die Mauer und Bowman ging mühelos in Führung. Bowman holt sich den ersten Stage-Sieg in 2024. Gibbs belegte Rang zwei vor Blaney, Byron und Keselowski. Elliott überquerte die Linie als Neunter vor Hamlin, der keinen Boxenstopp gemacht hatte. Bell wurde bis Platz 16 durchgereicht.

#48 Alex Bowman im Hendrick-Chevrolet
Alex Bowman (#28 Hendrick Motorsports) gewinnt Stage 2 , Foto: LAT Images

Stage 3: Strategiespiele und Gelbphasen

Jetzt gab es drei unterschiedliche Strategien bei den Tank- und Reifenstopps. Beim Restart in die dritte und letzte Stage über 102 Runden führte jetzt Gibbs, der nicht beim Service war, vor 17 Fahrern, die bei der letzten Gelbphase einen Boxenstopp gemacht hatten. Bowman lag mit vier frischen Reifen auf Platz 19 vor Blaney und Byron. Den Restart gewann Rookie Hocevar vor Gibbs und Chastain.

Elf der zwölf Playoff-Piloten lagen zwischen Rang sechs und 28. Nur Austin Cindric hatte auf Platz 34 eine Runde Rückstand. Der noch sieglose Chastain war der nächste Leader. In Runde 192 musste Blaney plötzlich seine Box anfahren. Wegen einem losen Rad hatte er jetzt Rundenrückstand auf Position 33 liegend.

Rundenlang bekämpften sich Chastain und Busch um die Führung. 60 Runden vor Rennende eröffnete Logano die Runde der Boxenstopps unter Grün. Ab Runde 220 führte jetzt spritbereinigt Busch vor Chastain, Truex, Byron, Bowman, Hamlin und Blaney. Die Top-7 waren durch sieben Sekunden getrennt. Fünf Runden später konnte Chastain an Busch vorbeiziehen.

Für Gelbphase Nummer neun sorgte Busch in Runde 236. Es gab erneut Boxenstopps. Unglaublich? Nein! Inzwischen normal: Hamlin versaute zum dritten Mal einen Boxenstopp in diesem Rennen und verlor zehn Positionen. Keselowski war ohne Stopp beim Restart neuer Leader vor Truex, Chastain, Bowman und Byron. Aber Truex schoss sofort in Front. Eine Runde später drehte sich Hocevar zur zehnten Caution.

Stage 3/Ziel: Melon-Man Chastain feiert ersten Saisonsieg

Restart in die letzten 20 Runden mit Truex vor Chastain und Bowman. Chastain ging nach Bombenstart in Führung. Chastain und Byron konnten sich etwas absetzen. Reddick mit Problemen auf Position 27 hinter Larson. Byron verringerte den Rückstand von Runde zu Runde. Chastain verteidigte locker seine Führung und gewann zum ersten Mal in dieser Saison.

#1 Ross Chastain (#1 TrackHouse Racing) gewinnt auf dem Kansas Speedway
Ross Chastain (#1 TrackHouse Racing) fährt als Sieger über die Ziellinie , Foto: Getty Images / NASCAR

Top-10 & Gesamtstand

Zweiter wurde Byron mit einem Rückstand von 0,388 Sekunden. Platz drei ging an Truex vor Blaney, Gibbs, Bowman, Bell, Hamlin, Elliott und Rookie Smith auf Platz zehn. Die weiteren Platzierungen der Playoff-Fahrer: Suarez auf Platz 13 vor Logano. Briscoe landete auf Rang 24 vor Reddick und Larson. Cindric belegte mit vier Runden Rückstand Rang 34.

Die beiden nicht für die Playoffs qualifizierten Fahrer Chastain und Smith sind die beiden einzigen Fahrer, die in den bisherigen vier Playoff-Rennen drei Top-10-Egebnisse erzielten. Smith war außerdem zum zweiten Mal in Folge und insgesamt zum achten Mal bestplatzierter Rookie. Es gab insgesamt zehn Gelbphasen über 47 Runden und 30 Führungswechsel durch 15 verschiedene Fahrer. Bell lag 122 Runden in Führung vor Sieger Chastain mit 52 Führungsrunden. Byron war mit 52 Zähler der beste Punktesammler.

Da sich kein Playoff-Fahrer vorzeitig durch einen Sieg für die Round of 8 qualifizieren konnte besteht die Reihenfolge im Zwischenstand aus den Gesamtpunkten. Byron ist neuer Leader vor Titelverteidiger Blaney und Bell. Larson fiel von Platz eins auf Rang vier zurück. Bowman konnte sich als einziger Fahrer um fünf Plätze auf Rang sechs verbessern und damit die Abstiegsränge verlassen. Dafür erwischte es den Regular Season-Champion Reddick, der sechs Positionen verlor und mit Suarez, Briscoe und Cindric auf einem Abstiegsplatz liegt. Die Plätze sieben bis neun sind allerdings nur durch vier Punkte getrennt. Die nächste Station im NASACR-Kalender ist zum zweiten Mal der Talladega Superspeedway.

Galerie: Alle Bilder vom Kansas Speedway II (Updates folgen)

weitere Ergebnisse & Statistiken folgen am Montag…

Statistiken zum 30. Saisonrennen (Playoff-Rennen 4)

Runden & Renndauer:
267 (Stages: 80/85/102) Runden (400,5 Meilen), Renndauer: 3:14:54 Stunden
Sieger:
Ross Chastain (1. Sieg 2024, 1. Kansas-Sieg, 5. Karriere-Sieg)
Punktbester Fahrer:
William Byron, 52 (10/7/35) Punkte
Stage-Siege (2024):
Stage 1: William Byron (2)
Top-10: #24, 22, 12, 11, 20, 54, 2, 19, 48, 77
Stage 2: Alex Bowman (1)
Top-10: #48, 54, 12, 24, 6, 77, 8, 19, 9, 14
Stage 3/Ziel: Ross Chastain (1. Sieg 2024)
Top-10: #1, 24, 19, 12, 54, 48, 20, 11, 9, 71

NASCAR Cup neuer Zwischenstand

TOP-16 (nach Rennen 30/36)
Playoffs
(mit allen Bonuspunkten & Strafen)
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Stand nach Playoff-Rennen 4/10
Round of 12 (1/3)
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Vorzeitig qualifiziert für Round of 8
Sieger (Round of 12):

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Gesamtpunkte ohne Sieg (Round of 12):
1. (4) William Byron, 3.074 (+34) Punkte
2. (5) Ryan Blaney, 3.068 (+28) Punkte
3. (2) Christopher Bell, 3.068 (+28) Punkte
4. (1) Kyle Larson, 3.058 (+18) Punkte
5. (6) Denny Hamlin, 3.051 (+11) Punkte
6. (11) Alex Bowman, 3.048 (+8) Punkte
7. (7) Chase Elliott, 3.044 (+4) Punkte
8. (8) Joey Logano, 3.044 (+4) Punkte
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on the Bubble (Round of 12):
9. (3) Tyler Reddick, 3.040 (-4) Punkte
10. (10) Daniel Suarez, 3.030 (-14) Punkte
11. (12) Chase Briscoe, 3.019 (-25) Punkte
12. (9) Austin Cindric, 3.015 (-29) Punkte
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out (Round of 16):
13. (13) Ty Gibbs, 2.120 Punkte
14. (14) Martin Truex Jr., 2.104 Punkte
15. (15) Brad Keselowski, 2.069 Punkte
16. (16) Harrison Burton, 2.045 Punkte
(mit allen Bonuspunkten & Strafen der Saison 2024)
Bei Gleichstand zählen die besseren Platzierungen!

NASACR Playoffs 2024: Round of 12
Alle verbliebenen Playoff-Teilnehmer der Round of 12 , Foto: Getty Images / NASCAR

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