Das dritte und letzte Rennen der Challenger Round gewann Jeff Gordon vor Brad Keselowski auf der Monster Mile in Dover. Im 29. Saisonrennen holte Gordon damit seinen vierten Saisonsieg und den fünften Erfolg auf der Betonpiste. Kevin Harvick, der 223 von 400 Runden geführt hatte, musste nach einem Reifenschaden seine Siegchancen begraben. Für die nächste Contender Round, die wiederum über drei Rennen ausgetragen wird, haben sich die drei Rennsieger sowie die neun punktbesten Fahrer qualifiziert. A.J. Allmendinger, Kurt Busch, Greg Biffle sowie Aric Almirola sind nach Dover aus dem Chase ausgeschieden.

Polesetter Kevin Harvick und Kyle Busch beim Start, Foto: NASCAR
Polesetter Kevin Harvick und Kyle Busch beim Start, Foto: NASCAR

Polesetter Harvick dominiert nach dem Start

Denny Hamlin, Biffle, Kurt Busch und Almirola lagen vor dem Rennen auf den Plätzen 13 bis 16 und konnten nur mit einem guten Rennergebnis den Sprung in die Top-12 schaffen, um weiterhin im Chase dabei zu sein. Durch den dritten Qualifikationsplatz lag Hamlin beim Start virtuell auf Rang acht und hatte Allmendinger aus den Chase-Rängen verdrängt. Allmendinger war der langsamste Chaser im Qualifying und ging von Position 28 in das Rennen.

Polesetter Harvick führte das Feld bereits zum siebten Mal in dieser Saison in die erste Runde. Nach einer Meile auf der Betonpiste von Dover hatte Harvick den ersten Bonuspunkt sicher. Brad Keselowski konnte sich um zwei Ränge auf Platz zwei verbessern. Nach 25 Runden war Gordon auf Position drei zu finden, während Dover-Rekordsieger Jimmie Johnson Probleme mit der Funkkommunikation hatte.

Früher Rundenrückstand für Almirola und Allmendinger

Almirola sah bereits nach 40 Runden Harvick im Rückspiegel und musste sich gegen eine Überrundung wehren, die fünf Runden später nicht zu vermeiden war. Eine Runde später lag auch Allmendinger, auf Position 26 liegend, eine Runde zurück. Nach 63 Runden hatte das Pace Car wegen Debris seinen ersten Einsatz. Das Rennen in der Boxengasse gewann Harvick und lag damit weiterhin in Führung vor Keselowski, Gordon und Hamlin, dessen Crew wieder einmal sehr schnell gearbeitet hatte. Kurz darauf gab es die zweite Gelbphase und Allmendinger erhielt den Lucky Dog.

Carl Edwards lag beim Restart nur noch auf Rang 22 und war damit momentan nicht mehr im Chase dabei. Nach 90 Runden lagen Biffle, Kurt Busch und Edwards punktgleich auf dem 12. Chase-Rang. Spannung pur im Mittelfeld, während Harvick an der Spitze weiterhin alle Führungsrunden für sich verbuchen konnte. In Runde 120 übernahm Gordon den zweiten Platz von Keselowski. Die dritte Rennunterbrechung kam in der 125. Runde und die nächsten Boxenstopps standen auf dem Programm.

Jeff Gordon beim Boxenstopp, Foto: NASCAR
Jeff Gordon beim Boxenstopp, Foto: NASCAR

Erster Führungswechsel nach 149 Runden

Beim Restart führte Harvick vor Gordon und Hamlin. Keselowski schoss sofort von Platz vier auf zwei. Newman und Kurt Busch kämpften und den letzten Chase-Platz. Biffle und Allmendinger lagen fünf Punkte zurück und Almirola kam einfach nicht in Lucky-Dog-Position. Harvick meldete plötzlich Probleme mit seiner linken Frontseite. In der Saison 2003 hatte Harvick nach 133 Führungsrunden auch nicht gewinnen können. Keselowski übernahm dankend in der 149. Runde die Führung. Neun Runden später kam Kasey Kahne unter Grün zum Boxenstopp und war dadurch natürlich mit zwei Runden Rückstand nur noch 15. im Gesamtstand.

Trotz seiner Probleme holte Harvick anschließend wieder auf Keselowski auf. Die vierte Gelbphase folgte in Runde 172. Harvicks Team war beim Stopp sehr schnell und beförderte Harvick als Leader auf die Strecke. Zweiter war Keselowski vor Matt Kenseth, der langsam aber sicher Richtung Spitze gefahren war. Johnson, Hamlin, Kyle Busch und Gordon lagen ebenfalls in der Top-7. Almirola und Kahne belegten die Ränge 27 und 29 mit einer Runde Rückstand.

Zur Rennhalbzeit führte weiterhin Harvick

Zur Rennhalbzeit schien Harvick keine Probleme mehr zu haben, denn er führte weiterhin mit konstanten 0.7 Sekunden Vorsprung vor Keselowski und dem neunfachen Dover-Sieger Johnson. Kurt Busch und Allmendinger trennten elf Positionen auf der Strecke und zwei Punkte im Gesamtstand. Edwards und Kurt Busch lagen knapp innerhalb der Top-12 im Chase-Zwischenstand. Kahne, der auf einen Boxenstopp verzichtet hatte, wurde auf alten Reifen erneut überrundet. Hamlin verlor nach guten Boxenstopps im Rennen Platz um Platz. Nach 233 Runden war der Gibbs-Pilot nur noch Neunter mit einem Polster von sechs Punkten auf den 13. Chase-Platz.

Harvick dominierte jetzt ganz klar und führte mit vier Sekunden Vorsprung, während Kahne nach 240 Runden erneut unter Grün zum Service kam. Harvick hatte inzwischen mehr Führungsrunden absolviert, als in seinen bisherigen 27 Dover-Rennen zusammen. Jetzt kamen auch die Spitzenreiter unter Grün in die Boxengasse. Dann erwischte es ausgerechnet Harvick, der mit einem Reifenschaden die fünfte Caution auslöste. Austin Dillon schnappte sich vor Allmendinger den Lucky Dog.

Reifenschaden bei Kevin Harvick nach 223 Führungsrunden, Foto: NASCAR
Reifenschaden bei Kevin Harvick nach 223 Führungsrunden, Foto: NASCAR

Reifenschaden bei Harvick

Harvick lag beim Restart nur noch auf dem 21. und letzten Platz in der Führungsrunde, während Keselowski die Führung geerbt hatte. Kurt Busch lag jetzt bei seinem 500. Sprint-Cup-Rennen in der Top-10. Sein Bruder Kyle hatte kurzfristig den zweiten Startplatz zurückerobert, doch Gordons Chevrolet war einfach schneller und zog wieder am Gibbs-Toyota vorbei. Rookie Kyle Larson tauchte plötzlich auf Rang vier auf. Anschließend folgte ein rundenlanger Zweikampf zwischen Keselowski und Gordon, während der Rest das Tempo nicht mitgehen konnte.

In Runde 305 war es soweit: Gordon konnte auf der oberen Linie an seinen Kontrahenten vorbeiziehen. Spannend wurde es jetzt auch im Kampf um den letzten Chase-Platz zwischen Kurt Busch und Kasey Kahne, die nach 314 Runden punktgleich waren. Kurt Busch belegte zu diesem Zeitpunkt Rang 14, während Kahne mit einer Runde Rückstand auf Platz 22 lag. Dann verlor Kurt Busch erneut drei Plätze und Kahne war wieder im Chase dabei.

Rundenlanger Zweikampf um die Führung zwischen Brad Keselowski (#2) und Jeff Gordon (#24), Foto: NASCAR
Rundenlanger Zweikampf um die Führung zwischen Brad Keselowski (#2) und Jeff Gordon (#24), Foto: NASCAR

Zweikampf Gordon vs. Keselowski

Nach 326 absolvierten Runden kamen die ersten Fahrer erneut unter Grün zum Service. Kenseth und Edwards holten sich in dieser Phase einen vielleicht wichtigen Bonuspunkt für eine Führungsrunde. Als alle Fahrer wieder auf der Strecke waren, lag Gordon 2.7 Sekunden vor Keselowski. Dritter war Larson vor Johnson und Logano, der zum ersten Mal in der Top-5 auftauchte. Biffle und Kahne kämpften um die Lucky-Dog-Position, während Allmendinger und Almirola zwei sowie drei Runden Rückstand hatten. Kurt Busch konnte wieder einige Plätze gewinnen und lag dadurch punktgleich vor Kahne. Ausgerechnet Harvick überholte dann seinen Teamkollegen Kurt Busch und Kahne war dadurch wieder im Chase. Hamlin, der nur noch auf Platz elf lag, musste auch wieder um seinem Chase-Platz zittern.

In der 373. Runde wurde auch Kurt Busch überrundet. Jetzt befanden sich nur noch 13 Fahrer in der Führungsrunde. Als Kurt Busch einen weiteren Platz an seinen Teamkollegen Tony Stewart verlor, hatte er drei Punkte Rückstand auf Kahne. 14 Runden vor Rennende wurde mit Harvick auch der vierte Stewart-Haas-Chevrolet überrundet. Allmendinger belegte jetzt den undankbaren 13. Rang mit zwei Zählern Rückstand auf Kahne sowie vier Punkten auf Hamlin.

Vierter Saisonsieg für Gordon

Gordon siegte deutlich mit 5.084 Sekunden Vorsprung vor Keselowski. Johnson wurde Dritter vor Logano, Kenseth, Larson und Martin Truex Junior, der nach 15 Rennen durchwachsenen Rennen wieder ein Top-10-Resultat erzielte. Platz acht ging an Newman vor Clint Bowyer und Kyle Busch. Edwards und Hamlin reichte der elfte und zwölfte Rang für die weitere Chase-Qualifikation. Pechvogel Harvick landete auf Position 13 und Dale Earnhardt Junior vier Plätze dahinter. Kahne fuhr als 20. über die Ziellinie und schnappte sich den letzten Chase-Platz vor Allmendinger, der das Rennen auf Position 23 beendete. Neben Allmendinger können auch Kurt Busch, Biffle sowie Almirola nicht mehr um den Sprint-Cup-Titel fahren.

Jeff Gordon feiert seinen fünften Dover-Sieg in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Jeff Gordon feiert seinen fünften Dover-Sieg in der Victory Lane, Foto: NASCAR

29. Lauf: AAA 400 (Top-10)
Dover International Speedway, Dover, DE (400 Runden)

1. Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 47/4 Punkte
2. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 43/1 Punkte
3. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 41/0 Punkte
4. Joey Logano (Ford) Team Penske, 40/0 Punkte
5. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 40/1 Punkte
6. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 38/0 Punkte
7. Martin Truex Jr. (Chevrolet) Furniture Row Racing, 37/0 Punkte
8. Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 36/0 Punkte
9. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 36/1 Punkte
10. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand Chase 2014: 03/10 (Top-16) Rennen 29/36
Challenger Round: Rennen 03/03 (16 Teilnehmer)

1. (0) Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 3.000 (2.140) Punkte
2. (0) Joey Logano (Ford) Team Penske, 3.000 (2.136) Punkte
3. (0) Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 3.000 (2.123) Punkte
4. (0) Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3.000 (2.121) Punkte
5. (+2) Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3.000 (2.117) Punkte
6. (-1) Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 3.000 (2.111) Punkte
7. (-1) Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3.000 (2.104) Punkte
8. (0) Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 3.000 (2.097) Punkte
9. (+3) Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 3.000 (2.091) Punkte
10. (-1) Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 3.000 (2.091) Punkte
11. (+2) Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 3.000 (2.081) Punkte
12. (-1) Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3.000 (2.079) Punkte

13. (-3) A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 2.077 Punkte
14. (+1) Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2.073 Punkte
15. (-1) Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 2.072 Punkte
16. (0) Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 2.061 Punkte