Jimmie Johnson gewann den drittletzten Lauf der Sprint-Cup-Serie auf dem Texas Motor Speedway nach einer dominierenden Vorstellung mit 254 Führungsrunden. Nach genau einem Jahr konnte Johnson endlich wieder auf einem 1,5 Meilen-Oval gewinnen. Wiederum gelang ihm das nach 334 Runden in Fort Worth. Es war für den Top-Fahrer im Hendrick-Team der dritte Sieg in Texas und der 66. Erfolg in seiner Karriere. Johnson übernahm durch seinen sechsten Saisonsieg auch die Tabellenführung, da sein zuvor punktgleicher Konkurrent Matt Kenseth nur als Vierter über die Ziellinie fuhr.

Carl Edwards und Jimmie Johnson machten Tempo

Polesitter Carl Edwards beim Start, Foto: NASCAR
Polesitter Carl Edwards beim Start, Foto: NASCAR

Polesitter Carl Edwards übernahm nach dem Start die Führung auf dem Texas Motor Speedway. Nur Johnson konnte das Tempo des Roush-Piloten in der Anfangsphase mitgehen und überholte nach einem konsequenten Manöver in der zehnten Runde Edwards. Schon in der 16. Runde gab es wegen Debris die erste Caution und die Spitzenfahrer nutzten die Unterbrechung für den ersten Boxenstopp. Edwards und Johnson hatten wieder die Positionen getauscht und bestimmten weiterhin das Tempo an der Spitze.

15 Runde nach dem Restart hatte Johnson erneut den ersten Platz übernommen. Hinter Edwards lauerten die Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch und Kenseth. Nach 50 Runden ließen die Reifen bei Edwards nach und die beiden Gibbs-Toyota zogen vorbei. In der 58. Runde gab es zum zweiten Mal Gelb, als ausgerechnet Kyle Busch Bekanntschaft mit der Mauer des 1,5 Meilen langen Quad-Ovals machte. Kyle Busch nahm nach Reparaturarbeiten das Rennen auf Position 31 und damit als Letzter in der Führungsrunde wieder auf. Edwards Team fertigte seinen Fahrer beim folgenden Service erneut sehr schnell ab und schickten ihn als Erster wieder auf die Strecke. Alle Teams schauten sich besorgt die alten ausgetauschten Reifen an, die nach gut 40 gefahrenen Runden keinen vertrauenswürdigen Eindruck machten.

Nach Kyle Busch auch Jeff Gordon in der Mauer

Ein frustrierter Jeff Gordon, Foto: NASCAR
Ein frustrierter Jeff Gordon, Foto: NASCAR

Nach Kyle Busch landete auch Jeff Gordon in der 74. Runde in der Mauer und musste anschließend sogar die Garage ansteuern. Damit hatten zwei der fünf Meisterschaftskandidaten nach einem knappen Viertel des Rennen herbe Rückschläge zu verkraften. Brad Keselowski, der beim Boxenstopp nur zwei frische Reifen mitgenommen hatte, führte anschließend 13 Runden lang, bevor Johnson wieder Platz eins übernehmen konnte. In der 102. Runde war es soweit: Die beiden Meisterschaftsfavoriten Johnson und Kenseth belegten die Plätze eins und zwei. Der dritte Titel-Kandidat Kevin Harvick belegte Rang sieben. Auch Kyle Busch konnte wieder hoffen, denn er war inzwischen bis auf Rang 15 vorgefahren.

Durchfahrtsstrafe für Matt Kenseth

Ab der 121. Runde bogen die ersten Fahrer unter Grün zum Service in die Boxengasse ab. Kenseth blieb eine Runde länger als Johnson auf der Strecke und sicherte sich damit den Bonuspunkt für eine Führungsrunde. Kurz vor Rennhalbzeit gab es den nächsten Stopp unter grüner Flagge. Kyle Busch, der zuvor wieder in der Top-10 aufgetaucht war, eröffnete erneut das Rennen in der Boxengasse. Erst elf Runden danach kam Johnson zum Tanken und Reifenwechsel. Kenseth folgte eine Runde später und handelte sich eine Durchfahrtsstrafe ein, als er zu schnell zu seinem Team wollte.

Als alle Fahrer wieder auf der Strecke waren, führte Johnson mit fast acht Sekunden Vorsprung vor Kyle Busch, dessen frühe Stopps diese Aufholjagd ermöglichten. Es waren jetzt nur noch 18 Fahrer in der Führungsrunde. Kenseth war bis auf Position 14 zurückgefallen, hatte aber das schnellste Fahrzeug auf der Strecke. Doch Kenseth hatte Glück, denn nach 189 Runden gab es die vierte Rennunterbrechung. Pech hatte Edwards, der direkt nach seinem Boxenstopp wegen Motorproblemen in die Garage fahren musste. Johnson führte auch nach 200 Runden das Feld deutlich an. Kyle Busch lag 1.8 Sekunden zurück. Das Penske-Duo mit Joey Logano und Brad Keselowski folgte auf den nächsten Plätzen. Hinter Dale Earnhardt Junior lag Harvick auf Rang sechs. Matt Kenseth hatte sich wieder bis auf Position neun vorgekämpft.

Reichlich Boxenstopps unter Grün

Der dritte Stopp unter Grün dauerte bei Johnson unglaubliche 17 Sekunden und damit war sein Vorsprung aufgebraucht. Keselowski war nach 255 Runden Erster vor Johnson und Kyle Busch. Kenseth holte immer weiter auf und belegte inzwischen Rang sechs. Gerade als Johnson an Keselowski vorbeizog, gab es durch Montoyas Reifenschaden die fünfte Gelbphase. Das Rennen in der Boxengasse gewann Johnson knapp vor Kyle Busch. Hinter Logano hatte Kenseth zwei Plätze gewonnen und belegte jetzt Rang vier.

Nach dem Neustart fehlten noch 72 Runden bis zum Rennende. Johnson flog davon und sicherte sich den zweiten Bonuspunkt für die meisten Führungsrunden. Logano übernahm Platz zwei vor den beiden Gibbs-Toyota, während Harvick nur noch auf dem zehnten Rang lag. Alles sah nach einem sicheren Sieg von Johnson aus. Ohne weitere Rennunterbrechungen hatten die Verfolger zu diesem Zeitpunkt keine Chance, zumal unter Grün nur noch ein Boxenstopp zu absolvieren war. Harvick kam als einer der ersten Fahrer in Runde 295 zum Service. Johnson hatte zu diesem Zeitpunkt über drei Sekunden Vorsprung. Johnson und Kenseth stoppten gemeinsam in der 300. Runde und Kyle Busch handelte sich zum ungünstigsten Zeitpunkt eine Durchfahrtsstrafe wegen Speeding ein.

Jimmie Johnson fuhr in einer anderen Liga

Jimmie Johnson feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Jimmie Johnson feiert in der Victory Lane, Foto: NASCAR

Johnson hatte seinen großen Vorsprung verteidigt und führte jetzt vor seinem Teamkollegen Earnhardt. Kenseth lag hinter Logano weiterhin auf Platz vier. Kyle Busch war bis auf Rang 14 durchgereicht worden, hatte aber eine Überrundung vermeiden können. Johnson meldete Vibrationen, die sich aber nicht auf seine Rundenzeiten auswirkten. Im Gegenteil: Zehn Runden vor Rennende führte der Hendrick-Pilot mit 4.5 Sekunden vor Earnhardt.

Bis zum Ziel gab es keine weiteren Veränderungen an der Spitze. Johnson siegte zum sechsten Mal in dieser Saison. Earnhardt musste sich zum fünften Mal in diesem Jahr mit Platz zwei begnügen. Dritter wurde Logano vor Kenseth und Kasey Kahne. Titelverteidiger Keselowski belegte Platz sechs vor Denny Hamlin, der wie in der Vorwoche als Siebter die Ziellinie überquerte. Harvick wurde noch Achter vor Ryan Newman und Clint Bowyer. Kyle Busch konnte sich in den letzten Runden noch um einem Platz verbessern und beendete das drittletzte Saisonrennen auf Position 13.

Ergebnis: AAA Texas 500 (Top-10)
Texas Motor Speedway (334 Runden)

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 48/5 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 42/0 Punkte
3. Joey Logano (Toyota) Penske Racing, 42/1 Punkte
4. Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 41/1 Punkte
5. Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 39/0 Punkte
6. Brad Keselowski (Ford) Penske Racing, 39/1 Punkte
7. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 37/0 Punkte
8. Kevin Harvick (Chevrolet) Richard Childress Racing, 36/0 Punkte
9. Ryan Newman (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 36/1 Punkte
10. Clint Bowyer (Toyota) Michael Waltrip Racing, 34/0 Punkte

Gesamtstand (Rennen 34/36): Chase 08/10 (Top-13)

1. (+1) Jimmie Johnson, 2.342 Punkte (6 Siege)
2. (-1) Matt Kenseth, -7 Punkte Rückstand (7 Siege)
3. (+1) Kevin Harvick, -40 Punkte (3 Siege)
4. (+1) Kyle Busch, 52 Punkte (4 Siege)
5. (+2) Dale Earnhardt Jr., -62 Punkte
6. (-3) Jeff Gordon, -69 Punkte (1 Sieg/Wild Card 3)
7. (-1) Clint Bowyer, -69 Punkte
8. (0) Greg Biffle, -73 Punkte (1 Sieg)
9. (+2) Joey Logano, -91 Punkte (1 Sieg)
10. (-1) Kurt Busch, -96 Punkte
11. (-1) Carl Edwards, -116 Punkte (2 Siege)
12. (0) Ryan Newman, -118 Punkte (1 Sieg/Wild Card 2)
13. (0) Kasey Kahne, -133 Punkte (2 Siege/Wild Card 1)