Das 36. und letzte Rennen der Sprint-Cup-Saison 2010 war wie erwartet ein Motorsport-Krimi der Extraklasse. Hinter dem Rennsieger Carl Edwards fuhr Jimmie Johnson als Zweiter über die Ziellinie und überholte mit dieser Platzierung den bisherigen Tabellenführer Denny Hamlin, der beim Saisonfinale nur den 14. Platz erreichte.

Jimmie Johnson setzt neue Maßstäbe

Seit der ersten NASCAR-Meisterschaft im Jahr 1949 hatten erst zwei Fahrer im letzten Lauf noch die Führung in der Meisterschaft abgegeben. Auch seit der Einführung des Chase-Formates in der Saison 2004 gab es im letzten Lauf an der Tabellenspitze keine Veränderungen mehr. Johnson konnte mit seiner Platzierung den Rückstand von 14 Punkten auf Hamlin aufholen und wurde zum fünften Mal in Folge Champion der Sprint-Cup-Serie. Mit dieser Leistung stellte der Hendrick-Pilot einen weiteren NASCAR-Rekord auf. Für Teamchef Rick Hendrick war es bereits der zehnte Titelgewinn seit 1996.

Denny Hamlin kämpfte ohne Waffen

Hamlins Drama begann in Runde 23 als er sich in seinem Toyota nach einer Berührung mit Greg Biffle in das Infield drehte und seinen Frontsplitter beschädigte. Anschließend konnte Hamlin nach zwei Reparaturversuchen zwar bis auf Rang sechs vorfahren, doch anschließend fiel er immer weiter zurück. Nach dem letzten Boxenstopp konnte er noch zehn Plätze wettmachen, aber es reichte nur zu Rang 14 im Endresultat.

Kevin Harvick, der als dritter Titelkandidat nur mit Außenseiterchancen in das Rennen gegangen war, machte ein starkes Rennen. Harvick führte das Feld in Runde 187 nach einem Spezialrennen in der Boxengasse plötzlich an. Leider war Harvick zu schnell durch die Boxengasse gefahren und hatte beim Herausbeschleunigen auch noch ein Crew-Mitglied von Red Bull angefahren. Harvick startete anschließend eine Aufholjagd von Position 29 und fuhr hinter Johnson als Dritter durchs Ziel.

Zweiter Sieg in Folge für Carl Edwards

Rennsieger Carl Edwards und Champion Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Rennsieger Carl Edwards und Champion Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

Im Schatten des Meisterschaftskampfes gelang Edwards der zweite Rennsieg in Folge. Edwards gewann nach 190 Führungsrunden hochverdient zum zweiten Mal auf dem Homestead-Miami Speedway. Für Teamchef Jack Roush und Ford war es der siebte Erfolg beim zwölften Rennen auf der Strecke in Florida.

Hinter Harvick schaffte Aric Almirola mit dem vierten Rang sein bisher bestes Ergebnis im fünften Rennen für das Petty-Ford-Team. A.J. Allendinger fuhr als Fünfter vor Kasey Kahne ins Ziel, der nach seiner Pole ebenfalls sein bestes Resultat für Red Bull erzielte.

Mark Martin gewann eine Million US-Dollar

Mark Martin reichte Platz 13 um den 13. Rang in der Meisterschaft zu verteidigen. Damit gewann der Oldtimer das Rennen um den besten Platz hinter den zwölf Chase-Teilnehmern und konnte sich mit Hendrick Motorsports über den "Trostpreis" von einer Million US-Dollar freuen. "Rookie of the Year" wurde Kevin Conway, der den Titel konkurrenzlos einfahren konnte.

Ergebnis: Ford 400

1. Carl Edwards (Ford), 193/10 Punkte
2. Jimmie Johnson (Chevrolet), 175/5 Punkte
3. Kevin Harvick (Chevrolet), 165/0 Punkte
4. Aric Almirola (Ford), 160/0 Punkte
5. A.J. Allmendinger (Ford), 155/0 Punkte
6. Kasey Kahne (Toyota), 155/5 Punkte
7. Ryan Newman (Chevrolet), 146/0 Punkte
8. Tony Stewart (Chevrolet), 147/5 Punkte
9. Matt Kenseth (Ford), 143/5 Punkte
10. Greg Biffle (Ford), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 36/36
Chase 2010: Rennen 10/10

1. (+1) Jimmie Johnson, 6.622 Punkte
2. (-1) Denny Hamlin, -39 Punkte
3. (0) Kevin Harvick, -41 Punkte
4. (0) Carl Edwards, -229 Punkte
5. (0) Matt Kenseth, -328 Punkte
6. (+2) Greg Biffle, -375 Punkte
7. (+2) Tony Stewart, -401 Punkte
8. (-1) Kyle Busch, -440 Punkte
9. (-3) Jeff Gordon, -446 Punkte
10. (+1) Clint Bowyer, -467 Punkte
11. (-1) Kurt Busch, -480 Punkte
12. (0) Jeff Burton, -589 Punkte