"Nur" der 13. Platz für Maro Engel beim Formel-3-Masters im belgischen Zolder - aber was in der Ergebnisliste gar nicht so besonders aussieht, war in Wirklichkeit das Resultat eine starken fahrerischen Leistung: "Dafür, dass ich nach der ersten Runde gerade mal 26. war, bin ich dann doch noch gut wieder nach vorn gekommen. Ich hatte ja schon vor dem Start gesagt, dass ich hier voll auf Angriff fahren will", meinte der Münchner, nachdem im Qualifying mehrere Rote Flaggen zum ungünstigsten Zeitpunkt und ein Dreher bei einem letzten "Alles-oder-Nichts"-Versuch einen besseren als den 14. Startplatz verhindert hatten.

Maro Engel hatte keine Lust aufs Hinterherfahren, Foto: Jakob Ebrey
Maro Engel hatte keine Lust aufs Hinterherfahren, Foto: Jakob Ebrey

"Irgendwie das ganze Rennen auf dem 13. oder 14. Platz herumzufahren, darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Ich hatte auch einen guten Start, aber irgendwie gab es dann halt in der ersten Kurve ein Riesendurcheinander, alles wurde furchtbar eng, und dabei hat mich irgendjemand, ich habe keine Ahnung wer, in den Dreck abgedrängt. Danach konnte ich schon eine gute Aufholjagd zeigen, auch die Rundenzeiten waren, wenn ich mal frei fahren konnte, wirklich sehr gut, das zeigt, dass wir wirklich den Speed hatten. Vor allem waren wir auch am Ende des Rennens noch sehr schnell, ich bin meine schnellste Runde in der 24. von 28 gefahren." Das war eine 1:26,5 - da war die Spitze mit Sieger Nico Hülkenberg mit 1:27,5 unterwegs...

"Wenn ich denke, dass ich in der gleichen Gegend hätte starten können wie Hülkenberg, dass im Quali ohne das Pech eine 1:23,9er-Zeit durchaus möglich gewesen wäre, dann ist das natürlich alles sehr schade. Was ich aber an Positivem aus diesem Wochenende mitnehme, ist, dass wir wirklich die einzigen aus der britischen Meisterschaft waren, die den Speed der Euroserie-Leute mitgehen konnten. Das gibt Auftrieb und Zuversicht für die nächsten Meisterschaftsläufe in zwei Wochen in Brands Hatch." Und ein Erfolgserlebnis konnte Engel auf jeden Fall noch zusätzlich mitnehmen: Zusammen mit Nico Hülkenberg gewann er für Deutschland die Nationenwertung!

Ähnlich wie Engel musste auch Tim Sandtler eine Aufholjagd starten. Im Gegensatz zum Piloten aus der britischen Meisterschaft ging es beim Piloten aus dem Team Jo Zeller Racing aber in der Qualifikation drunter und drüber. Sandtler qualifizierte sich nur im letzten Viertel des 36 Autos starken Feldes. "Von dort bin ich bis auf Platz zwölf nach vorne gekommen. Ein paar Fahrer sind abgeflogen, ein paar habe ich überholt und ein paar haben unter meinem Druck Fehler gemacht", berichtet der Bochumer nach dem wichtigsten Formel 3 Rennen in Europa. "Leider war ich in der Quali zu langsam, obwohl ich heute auch nicht wirklich schneller war. Immerhin war ich konstant, das war nicht schlecht."

Im Gegensatz zu Engel, der viel weiter vorne startete, wurde Sandtler wegen dem schlechten Startplatz nicht für die Nationenwertung nominiert. Ein weiteres Problem wurde in der Startaufstellung deutlich. "Von hinten hat man die Ampel gar nicht sehen können", berichtet Sandtler. Und auch die Anfangsphase des Rennens war nicht gerade einfach. "Es war sehr voll und schwierig die erste Runde zu überstehen. Überall gab es kleine Auseinandersetzungen, aber irgendwie habe ich es geschafft, da durch zu kommen.