Für Joshua Hill ist sein Nachname so eine Sache. Zum einen darf er sich glücklich schätzen, mit Damon Hill als Vater und Graham Hill als Großvater einer erfolgreichen Motorsportdynastie anzugehören. Andererseits lasten drei Weltmeistertitel auf den Schultern des 22-jährigen Briten. "Manchmal hilft es dabei, ein paar Türen aufzustoßen. Aber gleichzeitig bedeutet es viel Druck, da die Leute immer Vergleiche anstellen", erläuterte Hill gegenüber dem Deccan Chronicle.

"Am Ende des Tages aber bin ich es, der hinter dem Steuer sitzen wird, nicht mein Nachname oder meine Abstammung. Ohne Zweifel sind mein Vater und mein Großvater eine große Inspiration, aber ich bin von alleine so weit gekommen", betonte er. "Tatsächlich hat mich mein Vater nicht zu diesem Sport gedrängt, nachdem er die gefährliche Seite erfahren musste. Aber als er begriffen hat, dass mein Herz für den Rennsport schlägt, hat er seine Meinung geändert."

Schritt für Schritt

Joshua Hill begann seine Karriere in der Playstation Ginetta Junior Championship und der Ginetta Junior Winter Series, die er nach zwei Siegen und zwei Podestplätzen als Meister abschloss. 2009 gab er sein Debüt in der britischen Formel Ford, die er mit zwei Podiumsplatzierungen auf Rang elf abschloss. Seine erste volle Saison im Jahr darauf beendete er als Fünfter, wobei er nach dem Meister die zweithöchste Zahl an Siegen auf dem Konto hatte. 2011 wurde er nicht nur in Neuseeland zum 'Most Improved Driver in Toyota Racing Series' ernannt, sondern gab sein Debüt in der britischen Formel Renault, in deren Finalläufen er zwei Siege erzielte.

Großvater Graham Hill prägte mit seiner Ruderleidenschaft das Helmdesign., Foto: Sutton
Großvater Graham Hill prägte mit seiner Ruderleidenschaft das Helmdesign., Foto: Sutton

2012 feierte Hill in der Formel Renault 2.0 NEC mit Fortec Motorsports fünf Siege und beendete die Saison auf Rang drei. In der Formel Renault 2.0 Euro sammelte er in vier Rennen acht Punkte. Zudem fuhr er in der Toyota Racing Series Neuseeland einen Sieg und fünf Podestplätze ein.

2013 geht der Brite in der neu geschaffenen FIA Formel 3 Europameisterschaft an den Start. Mit Gedanken an einen Sprung in die Formel 1 und einen weiteren Titel in der Familie Hill will er sich noch nicht beschäftigen. "Ich würde es gerne Schritt für Schritt angehen. Mein unmittelbares Ziel ist, mich in der anstehenden Saison in der F3 EM gut zu schlagen. Dann will ich in die britische Formel 3 aufsteigen und anschließend in die GP2", skizzierte er seine Zukunftspläne. "Also habe ich noch einen langen Weg vor mir."

Ein Markenzeichen, das seine Vorfahren prägten, hat er dabei immer bei sich: den Helm in den Farben des London Rowing Club, in dem Großvater Graham ruderte, ehe er sich dem Motorsport zuwandte. "Die Farbe Blau steht für Wasser und die weißen Streifen stellen Ruder dar", erläuterte Hill. "Er liebte das Rudern und den Londoner Ruderverein. Mein Vater hat das übernommen und nun hoffe ich, dass ich ihnen nacheifern kann."