Das Moto3-Rennen in Misano wurde zu einem Kampf zwischen Italiener und Südafrika, Enea Bastianini gegen Brad Binder. Der Schlagabtausch der beiden Moto3-Größen zog sich von Rennbeginn hin, doch am Ende war es Brad Binder, der triumphierte. Daran konnte auch das Mitmischen anderer Fahrer wie Nicolo Bulega und Co. nichts ändern.

Der Start: Bastianini und Binder starteten hervorragend, es war jedoch der Italiener, der sich den Holeshot sicherte. Jakub Kornfeil fuhr aggressiv vor und schob Binder auf drei, der aber nur wenige Kurven weiter wieder Zweiter wurde. Großer Profiteur dieser Auseinandersetzung war Bastianini, der an der Spitze eine kleine Lücke öffnen konnte. Anderthalb Runden später war Binder wieder an der Spitze, aber nicht ohne Bastianini, Kornfeil und Navarro unmittelbar hinter sich. Diese vier hatten sich auf der zweiten Runde schon einen Vorsprung auf Verfolger Aron Canet freigefahren. Philipp Öttl hielt sich zu Rennbeginn auf 13.

Mit 21 Runden auf der Uhr holte sich Bastianini die Führung von Binder zurück, während Navarro glücklos versuchte, Kornfeil auf Rang vier zu verdrängen. Länger als eine Runde ließ Binder sich diese Behandlung nicht gefallen, er holte sich die Führung von Bastianini zurück, als noch 10 Runden zu fahren waren. Währenddessen schloss die Verfolgergruppe auf Binder und Co. auf, aus den Top-4 wurde eine Top-7.Der Schlagabtausch zwischen Binder und Bastianini ging weiter, jedoch mischte sich auch Bulega in den Kampf ein. Kurzzeitig in Führung, rangen ihn Binder und Bastianini mit 17 Runden auf der Uhr wieder auf Rang drei nieder, kurz darauf fuhren die beiden Führenden eine kleine Lücke auf. Mit Navarros Sturz mit 15 Runden auf der Uhr vergrößerte sich der Vorsprung auf über eine Sekunde.

Die folgenden Runden sah sich Bastianini den Führenden Binder genau an, die Verfolgergruppe wurde nach Navarros Aus von Bulega angeführt. Öttl hatte sich zur Rennmitte hin auf den zehnten Rang vorgefahren. Erst acht Runden vor Schluss begann Binder mit dem Versuch, sich von seinem Verfolger freizufahren. Bastianini hatte schwer damit zu tun, den Anschluss an Binder zu halten. Fünf Runden vor Uhr zog der Italiener dann an Binder vorbei, konnte ihn aber nicht abschütteln. Der Zwischenzeit wuchs der Rückstand des Drittplatzierten Joan Mir auf fast zwei Sekunden.

Auf den letzten vier Runden gelang es Mir, auf die Führungsgruppe aufzuschließen, musste aber auf Anweisung der Rennleitung einen Platz zurückfallen lassen, da er wiederholt die Streckenlimits überschritten hatte. Bereits eine halbe Runde später war er wieder zurück in der dritten Position. Im dritten Sektor der letzten Runde zog Binder dann an seinem italienischen Konkurrenten vorbei, der kurzzeitig zurückschlug, sich im Endeffekt aber gegen Binders Übermacht geschlagen geben musste.

Die Platzierungen: Binder holte sich den nächsten Sieg vor Bastianini und Mir auf dem Podium. Auf Rang vier hielt sich Lokalmatador Bulega vor Kornfeil, der die Top-5 komplettierte. Rang sechs sicherte sich Andrea Locatelli vor Canet, Öttl, Hiroki Ono und Fabio Di Giannantonio.

Die Zwischenfälle: Bo Bendsneyder crashte nach nur einer Runde in Kurve 15, er verletzte sich nicht. Auch Maria Herrera riss es eine Runde später zu Boden, sie erwischte es in Kurve sechs. Alex Fabbri fiel kurz nach Bendsneyder, während Fabio Quartararo von der Rennleitung sechs Plätze nach hinten versetzt wurde, da er in der ersten Rennrunde mehrfach die Streckenlimits verließ. Gegen Ende des Rennens kassierte er dieselbe Strafe noch einmal, allerdings nur für einen Platz.

Auch Gabriel Rodrigo stürzte, er ging in Kurve vier zu Boden. In Kurve 14 stürzte dann Navarro, der damit seine WM-Chancen nun endgültig abhaken konnte. Wildcard-Pilot Marcos Ramirez beendete das Rennen mit neun Runden auf der Uhr, zwei Runden später stürzte Tatsuki Suzuki.

Das Wetter: Das Wetter hielt sich trotz angekündigter Regenfälle in Misano solide. Die Temperaturen kletterten zum Start des Moto3-Rennens auf 25 Grad, die Wolken über dem World Circuit Marco Simoncelli verzogen sich. Perfekte Bedingungen für das erste Rennen des Tages.

Die Analyse: Binder fuhr wieder einmal ein fantastisches Rennen. Die Strategie des KTM-Teams zahlte sich aus, auf der letzten Runde schlug Binder gegen Bastianini zurück, der es zwar versuchte, sich im Endeffekt aber nicht wehren konnte. Beide hätten nach einem soliden Rennen den Sieg verdient, aber am Ende brillierte Binder mit einem geschickten Manöver.