Das als Dry Race gestartete Rennen hatte noch einige feuchte Stellen aufzuweisen, die vielen Fahrern zum Verhängnis wurden. Louis Rossi kam vom Start weg gut mit den Bedingungen zurecht und lag bereits nach kurzer Zeit an dritter Position hinter Romano Fenati und Alex Rins. In der achten Runde übernahm der Franzose sogar die Führung im Großen Preis von Spanien, wurde aber von seinen Verfolgern ordentlich unter Druck gesetzt. Keiner der drei Fahrer wollte auf den Sieg verzichten. Einen Umlauf später bog der Racing Team Germany Pilot nach einem leichten Rutscher etwas weiter in die erste Kurve, berührte eine feuchte Stelle neben der Ideallinie und kam dadurch zu Sturz.

"Wir haben bewiesen, dass wir an der Spitze um den Sieg kämpfen können. Die Bedingungen waren schwierig und es war leicht, einen Fehler zu machen. Ich habe einen an der ersten Kurve gemacht. Aber das ist Rennsport; es ist meine erste Saison, wo ich ums Podest mitkämpfen kann. Wir müssen noch dazulernen, aber ich denke, dass ich diese Art von Rennen die gesamte Saison wiederholen kann. Wir müssen uns jetzt auf Portugal konzentrieren, denn ich denke, es wird etwas einfacher als hier werden, da wir jetzt ein gutes Setup für alle Bedingungen bereit habe", äußerte Rossi.

Chefmechaniker Norman Rank sagte: "Es ist nur eine feine Linie, wenn man an der Spitze fährt, die zwischen Sturz und Erfolg entscheidet. Wir haben gezeigt, dass wir im Nassen vorn sind, dass wir im Trockenen genauso wie bei Mixbedingungen vorne mitfahren können. Darauf müssen wir aufbauen. Ein Sturz im Rennen kann immer passieren. Er will eben nicht nur den zweiten oder dritten Platz einfahren, sondern er will gewinnen, und die Möglichkeit war da. Wir haben ein gutes Basissetup, damit knüpfen wir hoffentlich in Estoril an unsere Leistung an."

Dirk Heidolf ergänzte: "Im Prinzip ist es natürlich schwierig, wenn man auf die Tabelle schaut und sieht, dass wir mit einem Podestplatz heute sogar hätten Dritter, Vierter oder Fünfter in der Weltmeisterschaft werden können. Es war zu dem Zeitpunkt eigentlich schon fast alles in der Tasche, er hatte genug Vorsprung nach hinten. Aber er hat um den Sieg mitgekämpft, das ist schon eine starke Geschichte. Wir müssen uns nicht verstecken - wir wissen, dass wir im Trockenen, im Regen und unter gemischten Bedingungen konkurrenzfähig sind. Wir greifen in Portugal wieder an, denn wir wissen, dass wir vorn mitfahren können."