Die Regeln für die Moto3-Klasse werden immer fester und enger. Im Rahmen des Saisonauftaktes in Katar tagte die Grand Prix-Kommission erneut zu diesem Thema.
Toni Börner
KTM, Honda, Moriwaki. Die Moto3-Klasse wird auch für Motorenhersteller frei sein., Foto: KTM
2012 wird der Zweitakt-Motor auf WM-Level komplett ausgestorben und nur noch dieses Jahr werden die 125ccm-Maschinen am Start sein. Im Gegensatz zur Moto2-Klasse, welche 2010 mit Prototypen-Chassis aber Einheits-Motoren gestartet wurde, wird in der neuen Moto3-Klasse mehr Wettbewerb gestattet sein.
In Katar tagte die Grand Prix-Kommission erneut zu diesem Thema und gab weitere Festlegungen im ab 2012 für die Moto3-Klasse gültigen Reglement bekannt. Motorsport-Magazin.com hat den sieben Seiten starken Wälzer durchforstet und die wichtigsten Regeln tabellarisch zusammengefasst.
kompletter Motor inklusive Ansaugsystem, Drosselklappe, Einspritzventilen und einem kompletten Getriebe
Preis
maximal 12.000 Euro, optionale Teile oder Service-Verträge dürfen nicht angewandt werden, um Maximalpreis zu umgehen
Umfang
jeder teilnehmende Hersteller muss pro Saison mindestens 15 Fahrer beliefern können
Ersatzteile
für die Saison gültige Liste muss von Organisation abgenommen werden. Abweichungen von dieser Liste sind nicht gestattet
Motor-Updates
Preislimit muss eingehalten werden, Updates müssen für alle zur gleichen Zeit verfügbar sein
Steuergerät
Einheits ECU, Motorspezifische Mappings ab erstem offiziellen Moto3-Test
Mappings
angepasst um störungsfreie Funktion zu garantieren, nicht maximal Leistung, Leistungsbezogene Mappings liegen im Verantwortungsbereich der Hersteller oder Teams
Einlass- und Benzin-System
Einlass
variable Längen verboten
Drosselklappe
mechanische Steuerung, nur durch Fahrer betätigt, keine weiteren beweglichen Teile im Einlasstrakt
Leerlaufdrehzahl
Anpassung durch Luft-Bypass System erlaubt, Steuerung durch ECU
Einspritzventile
Anordnung oberhalb der Einlass-Ventile des Motors, maximal 2 Einspritzventile und 2 unabhängige
Benzindruck
maximal 5,0 Bar
Motorgase
Nutzung verboten, lediglich Luft/Benzin-Gemisch im Brennraum erlaubt
Benzin
Nur Einheitssprit mit "FIM Moto3"-Spezifikationen
Auspuffsystem
Länge
variable Längen verboten
Bewegliche Teile
im kompletten System verboten
Lautstärke
gem. Art. 2.14 FIM Grand Prix Regularien, maximal 115 db/A bei 5.500 U/min
Getriebe
Gänge
maximal 6
Übersetzung
maximal 2 Varianten pro Getriebe, maximal 2 Varianten für Primärantrieb
Getriebe-Nutzung
2 Getriebe dürfen vor der Saison angemeldet und nur diese genutzt werden
Preise
beide Getriebe müssen den gleichen Listenpreis wie das Original aufweisen
Kupplung
elektro-mechanisch oder hydraulische Kupplung verboten
Zündung, Elektronik, Datenaufzeichnung
Einspritz-/Zündungssystem
nur abgenommene Systeme erlaubt, nur Software-Tuning erlaubt, technischer Leiter kann jederzeit Austausch verlangen
Drehzahl-Limiter
in offizieller Motorsteuerung enthalten
Datenaufzeichnung
in offizieller Motorsteuerung enthalten, keine zusätzlichen Systeme erlaubt
Chassis
Chassis-Art
Prototyp, Design und Aufbau innerhalb der FIM Grand Prix Regularien frei
Mindestgewicht
148 kg (Fahrer + Motorrad)
Bremsscheiben
Material muss eisenhaltig sein
Fahrwerk
konventionell und mechanisch; aktive und halb-aktive Federungssysteme sowie elektronische Steuerung des Fahrwerks und der Bodenfreiheit verboten
Feder-Material
Spiralfedern aus eisenhaltigen Materialien
Räder & Reifen
Felgen-Material
Magnesium- und Aluminium-Legierungen
Felgengröße vorn
2,50" x 17"
Felgengröße hinten
3,50" x 17"
Reifen
Anzahl und Mischungen pro Fahrer werden kontrolliert, nur Einheitsreifen erlaubt
Material und Beschaffenheit
Material
muss FIM Grand Prix Regularien Art. 2.7.10 entsprechen
Kurbelstange, Ventile, Ventilfedern (eisenhaltige Legierungen ebenfalls erlaubt)
Allgemeines
Motorradanzahl
1 Motorrad pro Fahrer, Austauschmaschinen nach Artikel 1.15.3 FIM Grand Prix Regularien
Motorenanzahl
maximal 8 Motoren pro Saison, wieder aufgebaute Motoren gelten als neu
Motorenversiegelung
vor dem ersten Training jedes Events, keine Entfernung der Plombe erlaubt, nur registrierte und verplombte Motoren dürfen auf der Strecke im Einsatz sein
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