Sonntag, 08. Mai
Tom Lüthi (3.): Tom Lüthi setzte die Pole Position vom Samstag nicht perfekt um. Gegen Alex Rins und Simone Corsi musste sich der Schweizer am Ende geschlagen geben. Ganze 4.608 Sekunden fehlten Lüthi bei der Zielüberfahrt auf Sieger Rins. Damit beendete er den Frankreich als bester Schweizer Pilot.
"Mein Start war gut, ich kam gut weg, also war mein Plan eigentlich richtig. Ich habe dann probiert, vorn zu bleiben und dabei die Reifen ziemlich belastet. Nachdem mich Rins überholt hatte, habe ich mit Baldassarri gekämpft und wir haben den Anschluss verloren. Wenn er sich an mich gehängt hätte, hätten wir vielleicht nochmal ranfahren können, aber die Lücke war dann zu groß. Ich bin aber nicht enttäuscht, wir haben heute sogar Punkte in der WM aufgeholt."
Dominique Aegerter (13.): Dominique Aegerter blieb auch im Rennen seinem 13. Startrang treu. Auf ebendiesem Platz beendete Aegerter den Frankreich-GP, 30.183 Sekunden hinter Sieger Rins. Im Vergleich zu seinen Trainings-Leistungen verbesserte Aegerter seine Leistungen dennoch.
"Beim Start braucht man kein perfektes Setup, und auch nicht den optimalen Grip. Deshalb habe ich so viele Plätze gutmachen können. Aber ich wusste, dass ich nicht lange da vorne bleiben konnte. Wir haben das gesamte Weekend Probleme gehabt, auch wenn ich in der Qualifikation den Schaden gering halten konnte. Ich war einfach nicht schnell genug, auch der Rhythmus war nicht hoch genug. Ich habe komplett das Vertrauen in das Motorrad verloren. Wir müssen dringend Lösungen finden, denn es kann doch nicht sein, dass ich plötzlich das Fahren verlernt habe! Ich bin motiviert und beginne die Arbeit immer mit grossem Elan. Aber das Resultat stimmt einfach nicht. Das Motorrad lenkt nicht ein, wann ich es will, es bremst nicht dort, wo ich es wünsche."
Robin Mulhauser (18.):Robin Mulhauser verbesserte sich im Vergleich zum Qualifying erheblich. Startete er noch von Rang 25, beendete der Schweizer den GP auf Rang 18.
"Ich bin mit diesem Rennen mehr zufrieden als mit dem letzten in Jerez vor zwei Wochen, obwohl mir letzteres einen WM-Punkt eingebracht hat. Heute habe ich gekämpft, nachdem ich zuerst am Ende des Feldes eingeklemmt war. Deshalb habe ich in den ersten zwei Runden 15 Sekunden auf die Spitze verloren, kam aber dann der Gruppe, die um Rang 15 kämpfte, näher. Meine Idealzeit pro Runde belegt, dass ich durchaus in der Lage gewesen wäre, in dieser Gruppe mitzuhalten. Ich weiss sehr genau, was zu tun ist: Ich muss aus den Fehlern lernen, die ich in der Qualifikation begehe und mich dort verbessern. Wenn es mir gelingt, beim nächsten GP in Mugello zwei Reihen weiter vorne loszufahren, kann ich bei der richtigen Gruppe anhängen!"
Jesko Raffin (23.):Auch Jesko Raffin steigerte seine Leistungen vom Qualifying zum Rennen noch. Gestartet war der Schweizer von Rang 27, bei Zielüberfahrt lag er auf dem 23. Rang.
"Ich bin gut in das Rennen gestartet. Ich konnte auch gleich zwei, drei Positionen gutmachen und fand mich schnell in einer schönen Gruppe mit Danny (Kent), Robin (Mulhauser), Wilairot und einigen anderen mehr. Ich war auch in Lage gut mitzuhalten mit den Jungs, doch irgendwann hatte ich keine Kraft und Energie mehr, um weiter zu pushen. Es ist wirklich schade, dass es wegen meiner Verfassung nicht zu mehr gereicht hat. Nichtsdestotrotz gibt es von diesem Wochenende einige positive Aspekte, die es gilt mitzunehmen. Ich hatte drei wirklich gute freie Trainings hier. Jetzt heisst aber auskurieren, um fit nach Mugello zu gehen."
Samstag, 07. Mail
Tom Lüthi (1.): Am Samstag konnte sich Tom Lüthi endlich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Am Vortrag musste er sich noch gegen Weltmeister Johann Zarco geschlagen geben, im Qualifying holte der Schweizer sich mit einer 1:36.847 die Pole Position für das Rennen am Sonntag.
"Wir haben bereits seit Freitag eine sehr effiziente Abstimmung gefunden. Damit kann auch mit stark gebrauchten Reifen eine hohe Pace fahren. Auch im dritten Freien Training haben wir in diesem Bereich erfolgreich gearbeitet. Blieb also noch die Qualifikation, wo ich schon früh eine sehr gute Zeit erzielen konnte, und das zu einer Zeit, als die Strecke noch nicht ganz so schnell war. Dann wurden die Gripverhältnisse besser, Rins kam mir am Ende noch sehr nahe. Der Schlüssel für das Rennen wird aber die Konstanz sein, und die Pole-Position ist der bestmögliche Startplatz für das Rennen. Was ich zu meiner Rekordrunde meine? Die absolut perfekte Runde gibt es nicht, man sich immer noch steigern. Das macht auch die Magie unseres Sports aus. Ich kenne meinen Job und bin bereit für das Rennen. Ich will gewinnen!"
Dominique Aegerter (13.): Am Samstag fand Dominique Aegerter allmählich zu gewohnter Form zurück. Für einen richtig zufriedenstellenden Rang reichte es noch nicht, aber von Platz 26 konnte sich der Schweizer immerhin loseisen. Mit Rang 13 schaffte er es, sich ganze 13 Plätze weiter nach vorn zu kämpfen. Seine Bestzeit liegt am Samstag bei 1:37.700.
"Wir haben heute eine vielversprechende Abstimmung gefunden. Am Freitag lag ich mehr als zwei Sekunden hinter den Besten zurück, heute in der Qualifikation waren es nur noch 8 Zehntelsekunden Abstand bis zur Pole von Tom. Das belegt unsere enormen Anstrengungen. Dennoch habe ich noch nicht das perfekte Gefühl für die Strecke gefunden und kann deshalb nicht voraussagen, welchen Rhythmus ich morgen im Rennen werde gehen können. Der 13. Startplatz ist aber auf jeden Fall besser als der 18. vor zwei Wochen in Jerez, und das nicht nur in mathematischer Hinsicht. Er belegt unsere Verbesserungen und Fortschritte, die wir morgen im Warm-up vor dem Rennen noch weitertreiben wollen."
Robin Mulhauser (25.): Im Qualifying landete Robin Mulhauser im Gegenteil zum Freitags-Training hinter Aegerter. Nach Ablauf der 45 Minuten wurde der Schweizer 25. und lief damit drei Fahrer hinter sich.
"Schon wieder eine verhauene Qualifikation! Ich habe mit den frischen Reifen nie dasselbe gute Gefühl wie am Freitag aufbauen können. Am Morgen mit gebrauchten Reifen lief es nicht schlecht, aber als es dann wirklich zählte, ging gar nichts mehr. Ich hatte null Vertrauen in das Vorderrad und verlor auch mehrfach die Kontrolle darüber. Glücklicherweise bin ich nicht hingefallen. Ich habe mehrmals "die Ski gekreuzt", wie wir diese Beinahe-Stürze in unserem Jargon benennen. Für das Rennen müssen wir unbedingt bessere Lösungen finden."
Jesko Raffin (27.): Für Jesko Raffin lief der Qualifying-Tag auch nicht besser. Am Ende der Session fuhr Raffin auf dem 27. Rang und ließ damit nur Wildcard-Fahrer Danny Eslick hinter sich.
"Dieses verpatzte Qualifying geht auf meine Kappe. Nach dem freien Training hatte ich ein gutes Gefühl für das Zeittraining. Wie schon am Freitag hatte ich heute Vormittag einen guten Rhythmus und ich fühlte mich sehr wohl mit dem Bike und den Bedingungen. Doch am Nachmittag ging gar nichts, der Rhythmus war weg und ich bin auch nicht einmal auf eine ansprechende Zeit gekommen. An meinem Quali-Modus muss ich umso vehementer arbeiten. Im Moment dürfen wir jedenfalls den Kopf nicht hängen lassen, sondern wir müssen alles analysieren und morgen noch ein gutes Warm Up fahren. Die drei guten freien Trainings geben jedenfalls berechtigte Hoffnungen für das Rennen."
Freitag, 06. Mai
Tom Lüthi (2.): Tom Lüthi beendete den Trainings-Freitag in Le Mans erneut als bester Schweizer Fahrer. Am Vormittag kämpfte Lüthi noch mit leichten Anlaufschwierigkeiten und musste sich mit einer Zeit von 1:38.039 mit den vierten Rang begnügen. Am Nachmittag wurde nicht nur die Konkurrenz, sondern auch Lüthi um einiges schneller. Zwar reichte es im FP2 auch nur für den zweiten Rang, aber mit 1:37.435 schlug der Schweizer seine eigene Bestzeit um 0.585 Sekunden. Weltmeister Johann Zarco war jedoch nur 0.065 Sekunden schneller als Lüthi.
"Mein Rhythmus ist gut, aber derjenige von Zarco ebenfalls. Ich bin am Morgen das komplette Training mit demselben Reifen gefahren, auch am Nachmittag war ich mit einem stark abgefahrenen Reifen rasch an zweiter Position. Das alles ist also sehr positiv. Im Unterschied zum Saisonauftakt in Katar, das für mich bisher als Referenzrennen dient, haben wir klare Fortschritte gemacht."
Robin Mulhauser (22.): Der nächstbeste Schweizer Pilot des Freitags war Robin Mulhauser. Er wurde in der kombinierten Zeitenwertung 22 und schlug damit nicht nur Jesko Raffin, sondern auch Dominique Aegerter. Im FP1 wurde er mit einer 1:39.921 noch von allen Schweizer Piloten geschlagen, am Nachmittag konnte er sich gegen Raffin und Aegerter durchsetzen.
"Das war ein guter erster Tag. Ich habe auf dieser Strecke viel Spaß. Wenn man meine Telemetriedaten mit denen von Tom vergleicht, stellt man fest, dass ich auf der Geraden fünf Zehntel verliere, weil ich mich nicht traue, so schnell wie er am Kurvenausgang vor der Geraden das Gas aufzudrehen; der Unterschied zwischen dem Augenblick, wo Tom und ich das Gas aufmachen, ist minimal, aber er hat bedeutende Konsequenzen."
Jesko Raffin (23.): Auch Raffin schlug Aegerter am Freitag in Le Mans. Der Schweizer liegt er in der kombinierten Zeitnahme nur knapp hinter Mulhauser auf Rang 23 mit einer Lücke von 0.134 Sekunden. Seine beste Zeit fuhr er im Nachmittags-Training mit einer 1:39.280. Im Gegensatz zum FP1 steigerte er sich dadurch um 0.573 Sekunden.
"Ich bin sehr glücklich, weil wir endlich einen tollen Freitag hatten. Im FP1 gingen wir auf die Strecke und ich stoppte bis zum Schluss nicht, die Rundenzeiten verbesserten sich und wir lösten unsere Probleme ziemlich gut. Am Nachmittag konzentrierten wir uns auf das Setup und alles lief gut, bis auf das Chattering am Vorderrad."
Dominique Aegerter (26.): Aegerter würde den ersten Trainingstag sicher gern ungeschehen machen. Im FP1 wurde der Schweizer mit einer Zeit von 1:39.831 nur 20. und liegt damit ganze 1.928 Sekunden langsamer als der führende Simone Corsi. Am Nachmittag kam es dann noch schlimmer für Aegerter. Zwar verbesserte er seine Rundenzeit auf 1:39.550, aber auch die Konkurrenz schlief nicht. Zarco schlug den Schweizer im FP2 um ganze 2.180 Sekunden.
"Wenn man sich so weit hinten wiederfindet, kann man nicht anders als enttäuscht sein. Und genau das bin ich. Wir haben diverse Lösungen versucht, ohne Erfolg. Der Sturz am Morgen kam völlig unerwartet, das Vorderrad ist ansatzlos weggerutscht. Glücklicherweise blieb ich unverletzt. Wenn man zehn Mal den richtigen Bremspunkt verpasst, kann man kaum vom Vertrauen in sich und die Maschine sprechen. Wir müssen für morgen unbedingt bessere Lösungen finden, denn mein Ziel ist und bleibt dasselbe - vorne mithalten."
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