Bei den Läufen elf und zwölf auf dem Hungaroring überzeugten Werksfahrer Marco Holzer und sein britischer Teamkollege Nick Tandy im Porsche 911 GT3 RSR von Manthey-Racing mit einer starken Leistung, die am Samstag mit einem Podiumsplatz belohnt wurde. Beim 100. Lauf der International GT Open am Sonntag wurden Holzer/Tandy Fünfte. Damit liegen sie vor den letzten beiden Veranstaltungen in Monza und Barcelona auf dem zweiten Tabellenplatz.

In beiden Rennläufen auf dem 4,381 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs waren die Schlussphasen für die Fahrer des Manthey-Teams extrem spannend - und entscheidend. Marco Holzer war am Samstagnachmittag als Sechster ins 70 Minuten lange Rennen gegangen und übergab des Steuer des 911 GT3 RSR beim obligatorischen Fahrerwechsel an vierter Position an Nick Tandy. "Wir lagen mit dem Luftdruck ein bisschen zu niedrig, daher konnte Marco nicht stärker angreifen", erklärte Teamchef Olaf Manthey. "Nachdem wir den Luftdruck beim Boxenstopp geändert haben, war Nick besser aufgestellt." Tandy machte das Beste draus. Nach dem Boxenstopp wegen Absitzens von Handikap-Sekunden nur noch Sechster, eroberte der amtierende Meister des Carrera Cup Deutschland Rang vier und verkürzte dann sukzessive den Abstand zu den drei Fahrzeugen an der Spitze. Die Strafsekunden bekommen Teams für die Plätze eins bis drei, um Langeweile an der Spitze zu verhindern. Der Brite, der die ganze Zeit einen kampflustigen Ferrari-Fahrer im Nacken hatte, profitierte bei der Aufholjagd von den Rangeleien des Führungstrios. Schließlich lief Tandy auf die Drei auf - und nutzte seine Chance. In der allerletzten Runde schnappte er sich den bislang drittplatzierten Aston Martin und sicherte dem Team einen weiteren Podiumsplatz.

Im Sonntagsrennen katapultierte sich Tandy mit einem glänzenden Start an die vierte Position. Durch den Dreher eines Konkurrenten fiel ihm Rang drei zu. Beim Fahrerwechsel verloren die beiden wieder 15 Handikap-Sekunden und einen Platz, doch Marco Holzer schaffte den Anschluss an den vor ihm auf Rang drei fahrenden Piloten. Doch der blockte gekonnt. "Die Corvette wirkte auf mich so breit wie ein Lkw", seufzte Marco Holzer mit Galgenhumor. "Auf der Geraden konnte sie mir davonziehen und in den engen Kurven hatte ich keine Chance, denn ich wollte keine Kollision riskieren." Pech für Holzer, der durch den Gegner gebremst wurde: Von hinten nahte der Ferrari von Gianmaria Bruni, der die Gunst der Stunde nutzte und in der letzten Rennrunde am Manthey-Elfer vorbeizog. So blieb nur Rang fünf. "Mit einem Podiumsplatz und weiteren wichtigen Punkten können wir trotzdem ganz zufrieden sein", so Holzer. "Kurz vor Saisonende sind wir Zweiter der Meisterschaft mit Chancen auf Platz eins."