Du bist bereits in Kroatien gefahren - was erwartet die ERC-Starter?
Hermann Gassner Jr.: Die Prüfungen sind ziemlich einzigartig, denn der Asphalt ist an manchen Stellen ziemlich rutschig. Die Organisatoren haben die Prüfungen stark verändert, daher wird es für alle gleich sein, aber letztes Jahr war es wirklich knifflig. Es ist an einigen Stellen wirklich schnell und letztes Jahr hatten wir etwas Regen und zudem sind wir bei Dunkelheit gefahren. Es ist eine recht herausfordernde Rallye und als Lokalmatador hat man einen leichten Vorteil, weil man weiß, wo Grip ist und wo nicht, wenn man sich die Oberfläche ansieht.

Wie würdest du das Terrain beschreiben?
Hermann Gassner Jr.: Da es in die Berge geht, ist es mehr auf und ab als eben. Es gibt an manchen Stellen Kuppen und die Oberfläche ist hauptsächlich glatt, nicht wirklich wellig. Es ist wirklich schön, in den Bergen zu fahren, denn es gibt viele Zuschauer.

Was muss man tun, um bei dieser Rallye schnell zu sein?
Hermann Gassner Jr.: Man muss seinem Aufschrieb vertrauen, denn fast jede Kurve ist blind. Man muss auch etwas mutig sein, denn es ist schnell, aber das ist ja bei fast jeder Rallye so. An einigen Stellen kann man sich einen Reifenschaden einfangen, wenn man die Kurve schneidet, aber meistens ist es ok.

Du fährst deinen Mitsubishi Lancer Evolution X R4 nicht nur, sondern hast ihn auch gebaut...
Hermann Gassner Jr.: Es ist eines der Autos aus dem Team meiner Familie. Ich bin dieses Jahr erst mit dem Guppe N Evo 10 gefahren, habe dann aber auf den R4 gewechselt. Ich muss noch viel am Setup arbeiten, denn er ist ganz anders als der Skoda Fabia S2000, mit dem ich im letzten Jahr auf den zweiten Platz gefahren bin. Ich arbeite selbst als Mechaniker am Auto, aber wir haben auch gute Mechaniker vor Ort, daher muss ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen.

Wirst du um einen weiteren Podestplatz in Kroatien kämpfen oder liegt dein Fokus auf dem Sieg im Production Car Cup?
Hermann Gassner Jr.: Ich denke nicht, denn gegen die S2000 und R5 wird es unmöglich sein, aufs Podest zu fahren. Auch den ERC Production Car Cup zu gewinnen, wird recht interessant, denn Andreas Aigner ist schnell und es gibt noch ein paar Lokalmatadoren. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, aber ich muss am Setup arbeiten, weil es ein recht neues Auto für mich ist.

Dein Vater Hermann Senior nimmt auch teil. Wird das eine besondere Rivalität?
Hermann Gassner Jr.: Wir haben mehr oder weniger das ganze Jahr über gegeneinander gekämpft und es macht großen Spaß, gegen ihn zu fahren. Ich muss auch schneller sein als er, weil er ein Gruppe N-Auto fährt und ich den R4 - ansonsten habe ich ein Problem.

Du bist lange mit Kathi Wüstenhagen an deiner Seite gefahren, die jetzt Hannes Danzinger in der ERC Meisterschaft für zweiradgetriebene Fahrzeuge anleitet. Wie läuft es denn mit deiner neuen Beifahrerin Ursula Mayrhofer?
Hermann Gassner Jr.: Ich bin letztes Jahr zum ersten Mal mit Ursula gefahren. Sie ist in Österreich schon einige Zeit gefahren und es läuft dieses Jahr gut.