So wirklich gewundert hat es eigentlich niemanden: Thomas Marschall holte sich letztes Jahr in Hockenheim seinen zweiten Titel im Seat Leon Supercopa. Für den gebürtigen Karlsruher war es der neunte Gesamtgewinn eines Markenpokals und mit Sicherheit noch nicht der letzte: 2008 will Mr. Markenpokal seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen.

Die PR-Maschinerie taufte den 43-Jährigen in ihrer Saisonvorschau auf den Namen Super(c)Opa - ist das wirklich berechtigt? Für uns hat Marschall genau das richtige Alter, um sich gegen die aufstrebenden Talente in einem schnellen Markenpokal wie dem Seat Leon Supercopa durchzusetzen. In den engen Rennen ist Strategie und ein raffiniertes Verhalten oft wichtiger als der pure Speed, was allerdings nicht heißen soll, dass Marschall sein Auto nicht schnell bewegen kann. Auf jeden Fall stehen fast 20 Jahre Rennerfahrung zu Buche - schaden kann das nicht...

Auch 2008 startet ein volles Fahrerfeld, Foto: Seat/Urner
Auch 2008 startet ein volles Fahrerfeld, Foto: Seat/Urner

Besonders hart wollen es Marschall einige Youngster machen: Jimmy Johansson, Nicki Thiim und Damian Sawicki zeigten 2007 schon mit Rennerfolgen, dass sie immer besser in Schwung kommen. In ihrem zweiten Jahr wollen alle drei den Löwen noch besser bändigen und sich den Meistertitel holen. Dieses Vorhaben hat auch Philipp Leisen nach seiner schweren vergangenen Saison. Auf dem Norisring erlitt der 23-Jährige bei einem Unfall schwere Verletzungen und musste lange pausieren, stellte sein Talent aber schon wieder beim Saisonfinale in Hockenheim unter Beweis. Mittlerweile ist Leisen vollkommen genesen und in seinem dritten Jahr überaus erfolgshungrig.

Für Constantin Dressler wird es dagegen das erste Jahr im Seat Leon Supercopa. Der Göttinger sicherte sich 2007 den Titel im VW Polo Cup und stieg dementsprechend in die nächsthöhere Rennklasse auf. René Rast bewies vor zwei Jahren, dass dies kein Grund zur Zurückhaltung darstellt: in seiner Rookie-Saison holte er sich den Vizemeistertitel.

Auf insgesamt acht Rennstrecken wird sich das Fahrerfeld in dieser Saison messen müssen. Unter anderem kehrt man auf die Kurzanbindung von Le Mans zurück und macht den Dünenkurs von Zandvoort unsicher. Aus technischer Sicht gibt es ebenfalls einige Neuerungen: Die Ingenieure verbesserten über den vergangenen Winter unter anderem das Aerodynamikpaket des 300-PS-Boliden. Zudem stimmten sie das sequenzielle 6-Gang-DSG-Getriebe, kürzer und damit aggressiver ab.