Der Winter neigt sich dem Ende zu und für mich hat sich eine große Chance aufgetan. Meine Verpflichtung bei ADM Motorsport in der International Formula Masters in der kommenden Saison gibt mir die Möglichkeit, zu beweisen, was ich kann. Denn wie sich einige vielleicht noch erinnern können, ist es im vergangenen Jahr ja leider nicht optimal gelaufen. Egal ob das jetzt an uns oder anderen Faktoren gelegen hat, es ist einfach nicht gut gelaufen.

ADM-Teamchef Renato Melchioretto war nach dem Einsatz im Vorjahr von Dominik überzeugt, Foto: Schraml
ADM-Teamchef Renato Melchioretto war nach dem Einsatz im Vorjahr von Dominik überzeugt, Foto: Schraml

Das gehört aber nun der Vergangenheit an und mit meinem letzten Einsatz im Vorjahr, als ich in Estoril für ADM in der F3000 Masters mitgefahren bin, begann sich alles wieder ins Positive zu entwickeln. Nach nur einem Test kam ich damals auf den vierten Platz und dadurch auch dem Engagement für die kommende Saison um einiges näher.

ADM ist als Team in den Formelserien sehr bekannt und macht auch einen sehr guten Job. Sie haben schon in diversen Formel 3 und Formel 3000 Serien ihre Autos eingesetzt und sind seit 1988 auf den Rennstrecken unterwegs. Ich bin da wirklich in einem sehr guten Team gelandet und kann in der kommenden Saison voll angreifen. Die Mannschaft ist ganz klar auf die Meisterschaft ausgerichtet und man hat mir bei der Vertragsunterzeichnung in Rimini auch gesagt, dass man von mir überzeugt ist und ich Meister werden kann. Klar ist aber auch, dass mit JD Motorsport, Jentzer und anderen auch noch weitere Top Teams am Start sind.

Eine große Herausforderung besteht aber schon vor der Saison darin, dass alle Mannschaften erst einmal mit dem neuen Auto zurecht kommen müssen. Die Boliden werden ausgeliefert und dann hat man, glaube ich, sieben Stunden Testzeit bis zum ersten Rennen zur Verfügung. Wem man Glück hat, dann passt gleich alles und man kann bis zum ersten Rennen das Auto weiter perfektionieren - andersherum kann es aber auch sein. Das Auto ist hochtechnisch ausgerüstet mit Schaltwippe sowie Kupplung am Lenkrad und ist technisch generell nahe an einem Formel 1-Auto. Da kann natürlich schnell einmal etwas kaputt gehen und das kann man im Vornhinein nicht berechnen.

Wir hoffen jetzt aber einmal, dass alles glatt geht und wir gleich von Beginn an voll vorne mitfahren können. Denn am Ende der Saison winkt für den Sieger ein Formel 1-Test bei Honda und den Preis würde ich mir natürlich gerne abholen. Auch der Zweite bekommt eine Testfahrt, allerdings in der GP2 - das wäre aber auch nicht schlecht. Aber auch wenn es nicht klappen sollte, kann ich mit guten Leistungen vielleicht auf mich aufmerksam machen und das wäre auch schon ein schönes Ergebnis. Denn um dann den Sprung in die GP2 zu schaffen, wäre noch einiges an zusätzlichen Sponsoren nötig und wenn ich zumindest ein paar neue Geldgeber für mich interessieren könnte, wäre schon viel gewonnen. Am besten wäre natürlich Werksunterstützung.

Dominik will die Chance nutzen, Foto: Schraml
Dominik will die Chance nutzen, Foto: Schraml

Vorbereitet habe ich mich auf die kommende Saison jedenfalls sehr intensiv - schließlich kommt der Erfolg ja nicht von alleine. Ich habe intensiv mit einem neuen Trainer gearbeitet, der auch Triathleten, Langläufer und andere Ausdauersportler trainiert. Ich habe sechs Mal die Woche an meiner Fitness gefeilt und bin körperlich wirklich sehr gut drauf. In den nächsten Wochen werde ich dann beim Team leben, damit ich die Beziehung zu den Mechanikern und Ingenieuren noch verbessern kann. Es soll einfach ein familiäres Gefühl entstehen, wo jeder gleich weiß, was der andere braucht.

In zwei Wochen stehen dann die ersten Testfahrten auf dem Programm. Wo genau die sein werden, steht zwar noch nicht fest, aber wahrscheinlich in Spanien oder Italien. Im Laufe der Saison gibt es dann noch zehn offizielle Testtage, die auf die verschiedenen Strecken verteilt werden. Dort kann ich dann vielleicht auch mein größtes Manko noch ausbügeln: denn bis auf zwei Strecken kenne ich noch keinen der Kurse auf denen gefahren wird. Aber bislang konnte ich mich recht gut auf neue Strecken einstellen, also klappt es ja vielleicht auch so gut. Am meisten freue ich mich jetzt aber darauf, endlich wieder im Auto zu sitzen, denn die Winterpause war einfach zu lange und ich bin schon richtig heiß darauf, wieder zu fahren. Zum Glück geht es jetzt bald los und dank meiner Sponsoren könnte mir wirklich ein tolles Jahr bevorstehen.