MSM in Action: Luftakrobatik im Red Bull Air Race (01:29 Min.)

"Wooohhoooo! Jesus. Ohohohohhoh..." Was für ein Gefühl! Was für ein Abenteuer!

Unser Selbstversuch im Red Bull Air Race Flieger vor dem Rennwochenende in Wiener Neustadt zeigt: Mit Geschwindigkeiten von bis zu 370 km/h und bei Fliehkräften von bis zu 12G durch die Lüfte zu sausen lässt sich für Normalsterbliche nur schwer beschreiben. Das geht durch den Bauch, das drückt den Körper von links nach rechts und umgekehrt. Und im Renntrimm legen die Piloten sicher noch einmal einen obendrauf...

Wer es nicht glaubt, sollte einfach einmal unser Video ansehen. Und für alle F1-Fans hier noch Vergleich: Die höchste längsläufige Beschleunigung in der Formel 1 ist die Verzögerung, die beim Bremsen am Ende einer langen Geraden entsteht. Dabei werden mit den seit dem vergangenen Jahr noch einmal leistungsstärkeren Boliden Verzögerungs-Höchstwerte von über -5G erreicht.

Seitliche Beschleunigung wird in weiten, schnellen Kurven erreicht, zum Beispiel in der Vollgaskurve Copse in Silverstone. Dort erreichten die Fahrer während des Großbritannien Grand Prix beinahe 5G. Also weniger als die Hälfte der Topwerte im Red Bull Air Race!

Red Bull Air Race in Österreich

Action beim Red Bull Air Race in Österreich, Foto: Red Bull Content Pool
Action beim Red Bull Air Race in Österreich, Foto: Red Bull Content Pool

Das Red Bull Air Race vereint die weltbesten Piloten in einem packenden und mitreißenden Motorsport, der Speed, Präzision und Geschick miteinander kombiniert. Bei dem Motorsport-Event navigieren die Piloten ihre äußerst leichten und extrem manövrierfähigen Rennflugzeuge nur wenige Meter über dem Boden durch einen Parcours, der aus 25 Meter hohen luftgefüllten Pylonen besteht.

Die einzigartigen, aufblasbaren Pylonen, welche die Air Gates formen und die Rennstrecke definieren, wurden erstmals 2002 erfunden und haben sich Jahr für Jahr entwickelt bis zum ausgefeilten Design, das derzeit benutzt wird.

WM steuert auf ihren Höhepunkt zu

Die Vorfreude auf den Flug ist groß, Foto: Motorsport-Magazin.com
Die Vorfreude auf den Flug ist groß, Foto: Motorsport-Magazin.com

In Wiener Neustadt kämpfen Matt Hall, Petr Kopfstein und Juan Velarde neben weiteren der weltbesten Piloten beim letzten Europa-Stopp der Saison auf dem historischen Flugplatz um wichtige Punkte in der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2018.

An der Spitze der Master Class Gesamtwertung liegt Michael Goulian aus den Vereinigten Staaten. Martin Sonka und Matt Hall folgen mit nur sechs Punkten Abstand.

Im Durchschnitt fassen die Rennstrecken ungefähr sechs Kilometer in der Länge und sind markiert mit den für das Rennen maßgeschneiderten Air Gates. Der Track in Wiener Neustadt ist gespickt mit 13 Gates verteilt auf zwei Runden und misst eine Länge von 4,3 Kilometern. Die Startgeschwindigkeit beträgt auf diesem Kurs etwa 140 Knoten. Das heißt, dass die durchschnittliche G-Kraft liegt hier bei rund 2,8G.

Sicherheit wird groß geschrieben

Bereit für das Abenteuer Mitflug im Red Bull Air Race Flieger, Foto: Motorsport-Magazin.com
Bereit für das Abenteuer Mitflug im Red Bull Air Race Flieger, Foto: Motorsport-Magazin.com

Alle Rennflugzeuge sind mit einem 7-Punkte-System ausgestattet, das aus einem 5-Punkte-Anschnallsystem und einem Ratschensystem besteht. Sowohl der Sitzgurt als auch die Ratschen arbeiten mit einem Schnellspannsystem, damit sich die Piloten im Notfall sofort abschnallen können.

Alle Piloten tragen spezielle Helme (die meisten mit einem Visier), G-Race-Anzüge, Flughandschuhe und Fallschirme. Das Kabinendach kann für einen Notausstieg sofort über Bord geworfen werden, wenn dies notwendig ist. Sollten sie über Wasser fliegen, tragen die Piloten außerdem eine Schwimmweste, die sie bei einem Notausstieg im Wasser aufblasen können.

Alle Flugzeuge sind mit Luftreserven und Sauerstoffmasken ausgestattet. Der Pilot kann die Flasche im Falle einer Notwasserung benutzen.