Das war knapp. Eigentlich hatte der 24jährige Rennfahrer Sven Barth aus Weinheim kein Cockpit für die Saison 2005. Trotz guter Leistungen in der Renault World Series 2004, musste sich sein früheres Rennteam, für das er im letzten Jahr den achten Gesamtplatz einfuhr, gegen ihn und für einen Fahrer mit finanzieller Unterstützung entschieden.

Doch bereits zum zweiten Rennen der Renault Serie in Monaco hat sich das Blatt gewendet. Die Leistungen des jungen Weinheimers wurden vermisst und so kam Teamchef Walter Raus gerne auf Sven Barth zurück. Schließlich hat der junge Weinheimer im letzten Jahr das Rennen in Monaco sogar gewonnen.

"Leider konnte ich in diesem Jahr erneut kein Unternehmen als Sponsor finden, das die Renault World Series und mich als Werbeplattform nutzen wollte. Die Konkurrenz unter den jungen Rennfahrern ist hart, nicht nur sportlich, sondern auch finanziell, so dass sich mein früheres Rennteam für einen anderen Piloten entschieden hat."

Mit dem Start in Monaco ergibt sich für Sven Barth nun eine weitere Chance sein Talent unter Beweis zu stellen. Mit einer guten Leistung auf dem legendären Stadtkurs kann er vielleicht sogar noch zum Stammfahrer in der laufenden Saison werden.

"Sven steht natürlich unter einem großen Druck", so Interwetten Teamchef Walter Raus. "Schließlich war er in diesem Jahr noch nicht einmal in einem Formel Renault gesessen. Bereits zum Training am Donnerstag muss er daher 100 Prozent konzentriert starten und so viele Runden wie möglich drehen."

Das Rennen in Monaco am 22. Mai ist bereits der zweite Lauf der Renault World Series. Die internationale Rennserie umfasst nach Monaco und dem ersten Rennen in Zolder (Belgien) noch sieben weitere Rennen auf so traditionsreichen Strecken wie Valencia und Bilbao, Oschersleben, Le Mans, Donington, Estoril und Monza.

Die Rennserie bietet eine gute Plattform für Werbeaktivitäten und wird auf Eurosport übertragen. Wie in den meisten Nachwuchs-Serien, müssen die Rennteams aus finanziellen Gründen jedoch hauptsächlich nach Fahrern suchen, die bereits Sponsoren mitbringen.

Ganz ohne Unterstützung steht aber auch Sven Barth nicht da. "Ich werde seit Jahren von Herrn Volker Weidler, selbst ehemaliger Formel 1 Fahrer aus unserer Region beraten und unterstützt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Jetzt geht es für mich allerdings darum, weitere Partner zu finden", so Sven Barth.

In den vergangenen Jahren hat der Weinheimer bereits die Meisterschaft in der Formel Volkswagen und die Vize-Meisterschaft im RECARO Formel 3 Cup erreicht. Im letzten Jahr in der Renault World Serie ging er außerdem als Sieger der Rennen in Monaco und Dubai hervor.

Auch ohne große finanzielle Summen hat Sven Barth also bisher gezeigt, dass er seinen Weg weiter gehen möchte, egal wie steinig er ist. Die Motorsportfans der Region werden ihm sicherlich die Daumen drücken.