Timo Glock gilt in der Szene als Superprofi. Der erst 23jährige Champ Car-Pilot von Rocketsports Racing ist nach seinem schweren Unfall bei Testfahrten auf dem Oval in Milwaukee längst wieder mitten in den Vorbereitungen zum nächsten Lauf in Monterrey/Mexiko, der am 22. Mai stattfindet.

"Natürlich hab ich noch überall Schmerzen, die ganzen blauen Flecken kann man gar nicht zählen", sagt Timo Glock, "ich geh aber mit meinem Ingenieur und den Mechanikern schon die Abstimmung für Monterrey durch."

Ob das Auto nach dem Unfall noch zu gebrauchen ist, sei derzeit fraglich, erzählt Glock. Das stabile Monocoque hatte beim Unfall einen Riss erlitten. "Vielleicht lässt sich das ja noch beheben", ist Glock optimistisch.

Auch der Pilot wird derzeit von Spezialisten durchgecheckt. Das angeknackste Brustbein wird genau untersucht, für die blauen Flecken gibt es ebenfalls eine Spezialbehandlung. Teameigner Paul Gentilozzi und dessen Familie lassen ihrem Topfahrer alle Annehmlichkeiten zukommen.

"Ich bin hier praktisch in einem Sechs-Sterne-Hotel untergebracht", lacht Glock, "wenn ich auf meinem Zimmer bin, dann werde ich von Pauls Frau Debbie und dessen älterem Sohn John ständig mit Eisbeuteln versorgt." Keine Frage, Timo Glock ist beim Rocketsports Racing bestens aufgehoben.

Das Team ist derzeit wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Am zweiten Testtag in Milwaukee krachte auch Glocks Teamkollege Ryan Hunter-Reay in die Mauer des Ovals. Auch bei seinem Auto brach aufgrund von Luftverwirbelungen durch einen Konkurrenten das Heck aus. Vorsorglich wurde der Amerikaner ins Krankenhaus eingeliefert, konnte es aber wenig später schon wieder verlassen.

Timo Glock ist unterdessen hoffnungsvoll für das kommende Rennen auf dem winkligen Rennkurs von Monterrey. "Ich will natürlich so schnell wie möglich wieder im Rennauto sitzen", sagt der 23jährige Vollblutrennfahrer. "Und eine bessere Platzierung als in Long Beach sollte dabei auch herausspringen." Zum Saisonauftakt wurde Glock Sechster und mit weitem Abstand bester Rookie.