Als wäre die 79. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans nicht schon ereignisreich genug gewesen, machten sich kurz vor Mittag erste Regentropfen auf den Kameraobjektiven bemerkbar. Weder für Anthony Davidson noch für Benoit Treluyer bedeutete dies, vom Gas zu gehen. Ihr rundenlanger Kampf wurde erst beendet, als Treluyer den Audi R18 an André Lotterer übergab, der das Auto ins Ziel fahren soll.

Weiterhin bleibt unklar, ob Audi den Zeitverlust der späteren Stopps herausholen kann, so Marcel Fässler: "Wir müssen schneller fahren, weil Peugeot eine Runde länger draußen bleiben kann." Momentan scheint nur die Startnummer 9 der Franzosen eine Chance gegen Audi zu haben. Hinter den beiden folgen zwei weitere 908.

Auf Rang fünf lag bis vor wenigen Minuten der Eigenbau von Henri Pescarolo, der selbst schon fast alle Piloten von Peugeot und zwei von Audi unter Vertrag hatte. Der Rekordstarter muss weit zurückdenken, um sich an ähnlich spannende Zweikämpfe erinnern zu können. Trotzdem will er das Gespräch mit Jean Todt suchen, um 2012 auch mit seinem Benziner in der Weltmeisterschaft Chancen zu haben. Mit Emmanuel Collard am Steuer rutschte der Bolide soeben heftig in die Reifenstapel.

Greaves bleibt bei den "kleinen" Prototypen weiterhin in Führung, obwohl Thomas Kimber-Smith auf der Feuchtigkeit ins Kiesbett rutschte. Die Verfolger von Signatech wurden von einem Reifenschaden heimgesucht und müssen sich vor dem Lola-Coupé von Level 5 in Acht nehmen.

Spannung bei den GTE-Pro

Weil Giancarlo Fisichella einen unrunden Motorlauf feststellen musste, könnte Corvette dem Italiener den GTE-Sieg noch entreißen. Momentan folgt Tommy Milner Toni Vilander mit wenigen Sekunden Rückstand. Auf P3 pilotiert Joey Handy den besten BMW M3.

Wenn weder Unfälle noch technische Defekte das Renngeschehen beieinflussen, wird Larbre vor dem Heimpublikum einen Doppelsieg einfahren. Die Corvette des Teams liegt eine Runde vor deren Porsche 911 und sieben vor dem JMB-Ferrari.