Fast ein Jahr nach seinem letzten Sieg in der ehemaligen Champ Car-Serie hat Justin Wilson sein erstes Rennen in der Indy Racing League gewonnen. Auf dem Stadtkurs von Detroit trotzte der Brite technischen Problemen und gewann als neunter Fahrer ein Saisonlauf. Zuvor war Wilson von der vierten Position ins Rennen gegangen und übernahm nach einem Angriff in Runde 73 die Führung, nachdem der bisherige Führende Helio Castroneves wegen unfairer Blockade bestraft wurde. 14 Umläufe später überquerte Wilson die Ziellinie vor Castroneves und Tony Kanaan als Sieger.

"Dieser Sieg bedeutet mir unheimlich viel, es ist wohl der wichtigste in meiner Karriere", freute sich Wilson im Ziel. Selbst Probleme mit der Lenkung und ein hart gekämpfender Brasilianer konnten den Newman-Piloten nicht aufhalten. "Helio ist wirklich sehr hart gefahren, es war ein wirklich harter Zweikampf zwischen uns. Beim zweiten Versuch bin ich besser aus Kurve zwölf gekommen und habe mich neben ihn gesetzt, war für die nächste Kurve sogar innen. Auf halbem Weg hat er ebenfalls die Linie gewechselt und ich musste vom Gas, andernfalls wären wir beide rausgeflogen..."

Castroneves wunderte sich über die Strafe. "Ich fahre seit 2002 in der Serie, normalerweise wird man immer verwarnt und erst beim zweiten Vergehen bestraft", so der Penske-Pilot. Immerhin holte Castroneves mit dem zweiten Platz - übrigens der achte in der laufenden Saison - abermals mehr Punkte als Scott Dixon, der in Belle Isle hinter Oriol Servia als Fünfter gewertet wurde. In der Meisterschaft trennen die beiden Titelanwärter nur noch 30 Punkte. "Wir werden alles geben um es noch zu schaffen!"

Die Damen der Schöpfung kamen in Detroit auf keinen grünen Zweig. Publikumsliebling Danica Patrick startete zwar in den Top-Ten, wurde im Laufe des Rennens aber überrundet und kam nur auf dem 16. Platz ins Ziel. Milka Duno gab nach 46 Runden mit Handlingproblemen auf, vor ihr schieden nur Jaime Camara und Ernesto Viso aus.