Will Power heißt der Sieger der 600 Meilen vom Texas Motor Speedway. Der Penske-Pilot krönte sich zum Abschluss eines Rennens zum Sieger, das zahlreiche gelbe Flaggen sah und auch unter Neutralisation zu Ende ging. Für Power war es der 31. Sieg in der IndyCar-Serie, damit zog er in der ewigen Bestenliste mit Paul Tracy und Dario Franchitti gleich.

"Ich bin überglücklich, hier gewonnen zu haben", so ein begeisterter Power, der zu Texas eine besondere Beziehung pflegt. "Es ist meine zweite Heimat und meine Frau kommt von hier. Daher haben wir hier einige Zeit gemeinsam verbracht. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl", erklärte der Australier weiter.

Das über 248 Runden im Oval von Fort Worth angesetzte Rennen war geprägt von Zwischenfällen, vor allem in der zweiten Hälfte des Rennens. Insgesamt gab es nicht weniger als neun Gelbphasen. Der spektakulärste Zwischenfall ereignete sich in der 152. Runde, als Tony Kanaan in Kurve drei mit James Hinchcliffe ins Gehege kam, was eine Massenkarambolage von insgesamt neun Fahrern auslöste. Für Hinchcliffe und fünf weitere Fahrer war das Rennen vorbei, Kanaan aber konnte weiterfahren.

Das Rennen wurde zunächst mit roten Flaggen unterbrochen, Kanaan erhielt zudem eine 20-Sekunden Stop-and-Go-Strafe. Der Brasilianer schien zunächst hoffnungslos abgeschlagen, doch das Glück wandte sich ihm im weiteren Rennverlauf wieder zu. Durch weitere Gelbphasen gelang Kanaan die Rückkehr ins Spitzenfeld und schloss das Rennen als Zweiter ab.

Tony Kanaan wurde Zweiter, Scott Dixon verteidigte die Gesamtführung, Foto: IndyCar
Tony Kanaan wurde Zweiter, Scott Dixon verteidigte die Gesamtführung, Foto: IndyCar

"Es war eine harte Nacht, intensiv von der ersten Runde an. Ich werde mich bei Hinch dafür entschuldigen, was passiert ist. Ich war einfach ein Stück zu weit oben", schilderte Kanaan den Vorfall. Die Schuld nimmt er klar auf sich. "Wir haben den Preis für meinen Fehler bezahlt. Wir haben eine Strafe bekommen, sie abgesessen und sind dennoch Zweiter geworden. Ich bin stolz auf das Team, wie sie an meiner Seite standen und den Weg nach vorne begleitet haben. Es war einfach ein intensives Rennen", erklärte Kanaan.

Power meldet sich im Titelrennen zurück

Großer Sieger aber war Will Power, der von Platz neun gestartet war und in der Folge der ersten Gelbphase nach einem Unfall von Alexander Rossi die Führung übernahm. Bis zum Schluss hielt er sich im Spitzenfeld und profitierte am Ende von einer letzten Neutralisation, als Scott Dixon und Takuma Sato fünf Runden vor dem Ende kollidierten und in die Bande krachten. Neben Power und Kanaan komplettierte der zuletzt gebeutelte Vorjahres-Champion Simon Pagenaud das Podium.

In der Meisterschaftswertung 2017 schiebt sich durch Dixons und Satos Abflüge alles enger zusammen. Dixon führt die Gesamtwertung mit 326 Punkten noch an, Pagenaud arbeitete sich auf Rang zwei nach vorne, 13 Punkte hinter dem Neuseeländer. Indy-500-Sieger Sato folgt mit 312 Zählern auf Rang drei. Will Power steht nach seinem Sieg nun bei 286 Punkten auf Platz fünf. Weiter geht es mit den IndyCars in zwei Wochen in Road America.