Simon Pagenaud ist 2012 der Rookie des Jahres in der IndyCar-Serie. Ein siebter Platz im kalifornischen Sonoma reichte dem Franzosen, um sich die begehrte Auszeichnung für den besten Aufsteiger des Jahres zu sichern. Großen Jubel gab es derweil auch bei Chevrolet - zwei Rennen vor Schluss ist der Motorenlieferant in der gesonderten Herstellerwertung nicht mehr vom Thron zu stoßen. Mit Honda und Lotus hatte man heuer ohnehin nur anderthalb Kandidaten, waren letztere über weite Strecken der Saison doch nur mit einem Auto unterwegs und hatten auf Grund ihres schwächelnden Aggregats frühzeitig viele Teampartner verloren.

Auch bei Penske sorgte Chevrolet heuer für den nötigen Qualm, Foto: IndyCar/LAT USA
Auch bei Penske sorgte Chevrolet heuer für den nötigen Qualm, Foto: IndyCar/LAT USA

Um trotzdem faire Chancen im Hersteller-Reglement zu ermöglichen, damit auch Lieferanten mit weniger Einsatzautos Erfolg haben können, hatte die Serie einen ausgeklügelten Punkteschlüssel für die gesonderte Wertung beschlossen. Demnach erhält das bestplatzierte Auto des jeweiligen Herstellers Punkte - für den Sieger gibt es 9 Zähler, der zweitbeste und drittbeste Hersteller erhält sechs respektive vier Punkte. Zwei Läufe vor dem Ende der Saison liegt Chevrolet nun 15 Punkte vor Honda - da diese maximal noch zehn Zähler aufholen können, ist das Titelrennen vorzeitig entschieden.

Power auf der Lauer

Auf seine Ehrung noch etwas warten, muss hingegen Will Power. Der Australier liegt aber bereits ganze 36 Punkte vor Verfolger Ryan Hunter-Reay, bei dem in den letzten Rennen so gar nichts klappen wollte. Nur vier Punkte hinter dem US-Amerikaner stürmt bereits Helio Castroneves auf Rang drei heran - dass er Power jedoch noch abfangen kann, gilt so kurz vor Saisonende als unwahrscheinlich, fahren beide doch mit Penkse zudem auch noch für dasselbe Team. Power, der in Sonoma immerhin Zweiter wurde, zeigte sich nach zwei zweiten Plätzen in der Meisterschaft 2010 und 2011 zuversichtlich, heuer endlich den Sack zumachen und sich seinen ersten IndyCar-Titel schnappen zu können.

"Ich bin im Sieger-Modus. Im Moment bin ich immer ganz nah dran, aber noch will es nicht so recht klappen", so der Australier, der in den letzten drei Rennen dreimal aufs Podium fuhr, ohne dabei aber ganz vorne zu stehen. Immerhin über einen Titel durfte auch er sich schon vorab freuen: Zum dritten Mal in Folge holte sich der Straßenkursspezialist die Mario-Andretti-Trophäe, die der Fahrer mit den meisten Siegen außerhalb von Ovalkursen erhält. Dass er nun wegen der Gesamtmeisterschaft in den verbleibenden Läufen vorsichtiger zu Werke gehen werde, glaubte Power nicht. "Gerade weil man eben an den Titel denken muss."

Will Power hofft: Geht 2012 endlich alles glatt?, Foto: IndyCar/LAT USA
Will Power hofft: Geht 2012 endlich alles glatt?, Foto: IndyCar/LAT USA

"Wenn man ein siegfähiges Auto hat, muss man es auch versuchen. Natürlich schaut man, je weiter die Saison voranschreitet, schon ein bisschen mehr, was die Rivalen so treiben, ob sie vor oder hinter einem sind - und dann weiß man, wie aggressiv man gerade sein muss", verriet der Penske-Pilot sein Rezept. Gewarnt ist er vor einer spannenden Schlussphase aber in jedem Fall. 2010 ging Power mit 17 Punkten Vorsprung in das vorletzte Rennen, 2011 waren es immerhin noch elf - beide Male reichte es nicht zum Titelgewinn. In Baltimore will der Australier die Geschichte nun kommende Woche umschreiben - und zu seiner großen Freude steigt dieses Unterfangen ausgerechnet auf dem letzten Straßenkurs der Saison.