Kommt das Beste zum Schluss? Für das Finale der FIA-GT-Serie werden 28 GT3-Boliden von acht Herstellern in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku erwartet. Auf dem 4,38 Kilometer langen Straßenkurs im Zentrum der Millionenmetropole am Kaspischen Meer werden am kommenden Wochenende noch wichtige Fahrer- und Teamtitel bei der sogenannten Baku World Challenge entschieden. Die Meisterschaftsaspiranten müssen allerdings nicht nur die neue Streckenführung meistern, sondern sich auch gegen eine Vielzahl an Gaststartern durchsetzen. Diese müssen keine taktische Rücksicht nehmen und können daher voll auf Sieg - und das Preisgeld von 100.000 Euro - fahren.

Einer von drei WRT-Audis wird Meister

Die Tabelle spricht eine deutliche Sprache: Das belgische Audi-Team WRT bot 2013 bislang die konstanteste Leistung bei gutem Grundspeed. Folglich befinden sich nach Fehlern der Teams von Loeb-McLaren und HTP-Mercedes nur noch Audi-Fahrer im Kampf um den Fahrertitel. Bei 34 noch zu vergebenden Punkten sind das belgische-französische Duo Laurens Vanthoor und Stéphane Ortelli mit 101 Zählen und das schwedisch-deutsche Paar Edward Sandström und Frank Stippler mit 96 Punkten fast gleichauf.

Niki Mayr-Melnhof, der an diesem Wochenende wieder mit Stammpartner René Rast antritt, kann mit 75 Punkten schon nicht mehr aus eigner Kraft Meister werden. Das WRT-Team (145 Punkte) könnte theoretisch noch von Sébastien Loeb Racing (117 Punkte) abgefangen werden, doch die Belgier bringen zusätzlich einen vierten R8 für den jungen Franzosen Grégoire Demoustier und Audi-Ass Filipe Albuquerque nach Aserbaidschan.

Deutsche und internationale GT-Prominenz gibt sich die Ehre

Den Stammfahrern der FIA-GT-Serie werden einige stark besetzte Wagen den Sieg streitig machen, da sich die Starterliste wie ein "Who is Who" der internationalen GT-Szene liest. GT1-Weltmeister Markus Winkelhock (mit Enzo Die auf Phoenix-Audi), Marco Holzer (mit Nick Tandy auf Trackspeed-Porsche) oder GT-Masters-Champion Daniel Keilwitz (mit Jeroen Bleekemolen auf Callaway-Corvette) sind feste Sportwagengrößen über Deutschland hinaus.

BMW-Speerspitze Maxime Martin (mit Nick Catsburg auf Marc-VDS-BMW), Porsche-Experte Martin Ragginger (mit Danny Watts auf Trackspeed-Porsche) und Sportwagen-Tausendsassa Rob Bell (mit Kévin Estre auf Hexis-McLaren) gehören zu den schnellsten ihrer Zunft. Piloten aus Aserbaidschan sind indes nicht gemeldet - der Kanadier Mark J. Thomas (mit Khaled Al-Mudhaf auf Molitor-McLaren) ist allerdings als Unternehmer in Aserbaidschan wohnhaft und somit ein halber Lokalmatador.

Nissan nicht in Baku, Gentlemen-Titel entschieden

In der Pro-Am-Wertung wird der Fahrertitel zwischen den Mercedes-Piloten Sergey Afanasiev und Andreas Simonsen von HTP Motorsport (127 Punkte) sowie dem Lamborghini-Stierbändiger Hari Proczyk vom Grasser Racing Team (108 Punkte) ausgefahren. Da Nissan nicht zum Finale nach Baku reist, ist HTP die Teammeisterschaft bereits gewiss.

Die Siegerehrung zum Baku-Event 2012, Foto: City Challenge GmbH
Die Siegerehrung zum Baku-Event 2012, Foto: City Challenge GmbH

In der Gentlemen-Kategorie stehen die Tschechen Petr Charouz und Jan Stovicek bereits als Champions fest, sodass der rennfahrende Teamchef es sich leisten kann, mit Jarek Janis in der Pro-Am-Wertung zu starten. Einzige Gentlemen-Nennung ist der einsame AF-Corse-Ferrari von Claudio Sdanewitsch und Frederico Leo.

Die Qualifikation findet am Samstag von 13.15 bis 14.15 Uhr deutscher Zeit statt. Davor werden zwei Trainingssitzungen abgehalten, die nicht live übertragen werden. Das Qualifikationsrennen wird am Sonntag um 6 Uhr gestartet werden, das Hauptrennen um 10. Beide Rennen werden auf Motorsport-Magazin.com live ansehbar sein.