Nicht nur für die Formel 1 steht mit dem Großen Preis von Monaco eines der bedeutendsten Rennen des Jahres an - auch die GP2 sonnt sich an diesem Wochenende im Glamour des Fürstentums. Das Qualifying steigt am Donnerstag und wird wieder einmal in zwei Gruppen eingeteilt, um übermäßigen Verkehr auf langsamsten Strecke im Rennkalender zu vermeiden. Das Hauptrennen findet am Freitag statt, der Sprintlauf am Samstag.

Stefano Coletti reist als souveräner Meisterschafts-Leader zum vierten Rennwochenende der Saison und zählt allein schon wegen seiner langjährigen Erfahrung zu den Top-Favoriten auf den Sieg - es wäre sein erster in Monte Carlo. Mit 17 Punkten Rückstand liegt Felipe Nasr auf Platz zwei, gefolgt von Fabio Leimer. Der Schweizer blieb zuletzt in Barcelona komplett punktelos und läuft Gefahr, den Anschluss an die Spitze der Meisterschaft zu verlieren.

Hinter den Top-Drei ist aktuell Robin Frijns der Mann der Stunde. Das deutsche Team Hilmer Motorsport schaffte es, den hochtalentierten Niederländer zu verpflichten und auch in Monaco wird er für Teamchef Franz Hilmer an den Start gehen. Frijns trat die Nachfolge für Conor Daly an - der Tausch zahlte sich voll aus: Frijns gewann sein erstes GP2-Rennen für Hilmer in Barcelona und schloss das Sprintrennen als Zweiter ab. "Es wird mit Sicherheit ein hartes Wochenende für mich", sagte Frijns im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Den Sieg zu wiederholen oder aufs Podium zu fahren, wird sehr schwierig."

Wie es mit Frijns und seinem Engagement in der GP2 weiter geht, ist immer noch nicht klar. Der Sauber-Ersatzmann: "Es geht immer ums Geld. Im Moment haben wir noch nicht genug für die gesamte Saison. Der Sieg in Barcelona hilft natürlich, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns." Neben Frijns steigt am Wochenende erneut Jon Lancaster ins Hilmer-Cockpit. Der Nachfolger von Pal Varhaug legte bei seinem Debüt in Barcelona furios los und fuhr hinter Sieger Frijns und Nasr als Dritter aufs Podium.

Aus deutscher Sicht sind ebenfalls viele Augen auf Daniel Abt gerichtet. Der ART-Pilot fuhr an den beiden vergangenen Rennwochenenden jeweils in die Punkte und will diesen Trend natürlich auch in Monaco fortsetzen. Abt kennt die Strecke bereits von seinem GP3-Ausflug im vergangenen Jahr. "Mit dem GP2-Boliden wird das jetzt sicher noch einmal eine andere Nummer", schrieb Abt in seiner Motorsport-Magazin.com-Kolumne. "Es wird nicht einfach, eine ganze Stunde durch Monaco zu fahren: Das muss man erst einmal durchhalten."

Beim Monaco-Ausflug der GP2 im vergangenen Jahr gab es sogar einen deutschen Sieg zu bejubeln: Johnny Cecotto Junior setzte sich überraschend im Hauptrennen durch. 2012 fuhr er noch für Barwa Addax, dieses Jahr versucht der Deutsch-Venezolaner sein Glück bei Arden. Nach den ersten sechs Rennen der Saison liegt er in der Gesamtwertung auf Platz zehn, musste sich nach einigen fragwürdigen Manövern zuletzt aber einiges an Kritik gefallen lassen.