Besser hätte der Saisonstart kaum laufen können, oder?
Fabio Leimer: Ja, das war ein perfekter Start in die Meisterschaft. Wir waren schon bei den Tests vorne dabei, aber nicht die Schnellsten. Dort war es aber viel kühler als hier. Im Training haben sich die Reifen dann gleich etwas anders verhalten als im Vorjahr, daher haben wir das Setup für das Qualifying angepasst und landeten direkt auf Platz eins. Mit dem zweiten Reifensatz sind wir gar keine schnellen Runden mehr gefahren. Da sind wir eher auf Nummer sicher gegangen, aber heute hat sich gezeigt, dass es die richtige Strategie war, nur eine Runde mit dem zweiten Satz zu fahren.

Wie ist das Rennen aus deiner Sicht gelaufen?
Fabio Leimer: Wir hatten noch viel bessere Option-Reifen und den besseren Start. Es war wichtig, dass wir gleich vorne dabei sind und nicht viel Zeit verlieren. Ich habe gesehen, dass Coletti schon sehr früh Probleme mit seinen Reifen bekommen hat und eher stoppen musste. Da war mir klar, dass er am Ende auch Schwierigkeiten bekommen würde. Wir sind zwei Runden länger gefahren, obwohl wir hätten vor ihm aus der Box kommen können. Dann hätten wir aber nicht gewusst, ob die Reifen halten. Letztlich haben wir aber auf die richtige Strategie gesetzt und hatten gegen Rennende die besseren Reifen.

Was ist im Sprintrennen am Sonntag möglich?
Fabio Leimer: Morgen fahren wir mit sehr harten Reifen, es wird schlimmer als im letzten Jahr. Wir fahren sehr lange mit nur einem Satz, am Ende wird sicher viel passieren. Hoffentlich gelingt mir ein guter Start und ich kann gleich nach vorne fahren.

Es scheint sich alles nur noch um die Reifen zu drehen. Entwickelt sich der Sport in die falsche Richtung?
Fabio Leimer: Ich denke eher, dass es in die richtige Richtung geht. Die Formel 1 war zuvor eher langselig, nach dem Start sind alle hintereinander ins Ziel gefahren. Mit den Pirellis muss der Fahrer viel mehr auf die Reifen achten und viel mehr leisten, er darf nicht nur attackieren. Der Motorsport ist für den Fahrer so vielseitiger und anspruchsvoller geworden. Am Ende wir immer gemotzt, aber es ist für alle Teilnehmer gleich und man muss sich damit abfinden. Für den Zuschauer ist es in den letzten zwei, drei Jahren auf jeden Fall interessanter geworden.