Die Hitzeschlacht auf dem Hungaroring entschied Daniel Juncadella für sich. Der von der Pole Position gestartete Spanier gewann den neunten Lauf der Formula BMW Europe bei hoher Luftfeuchtigkeit und 32 Grad Celsius vor dem Deutschen Marco Wittmann und dem Franzosen Kevin Breysse. Damit durchbrach der 17 Jahre alte Spanier die Siegesserie von Gutierrez, der zuletzt sechs Mal in Folge gewonnen hatte. Als bester Rookie fuhr Michael Christensen als Fünfter über die Ziellinie. Auf den ersten acht Plätzen rangieren acht verschiedene Teams.

Die kurvige Rennstrecke in Budapest brachte dem Führenden der Gesamtwertung Esteban Gutierrez und dem auf Platz zwei liegenden Adrien Tambay kein Glück. Sie kollidierten bei einem Überholmanöver, als Gutierrez dem vor ihm fahrenden Tambay Position zwei streitig machen wollte. Gutierrez steuerte mit seinem beschädigten Fahrzeug die Box an. Tambays Auto blockierte die Rennstrecke und das Safety-Car rückte aus. Der Kampf um die Führung wurde in Runde neun noch einmal richtig spannend, als Wittmann den Spitzenreiter Juncadella angriff. Der blieb jedoch vorn und ließ sich seinen ersten Sieg in der Formula BMW Europe nicht mehr nehmen.

BMW Sauber-Fahrer Nick Heidfeld führte die Siegerehrung durch und sagte im Anschluss: "Das Rennen fand ich superspannend. Es war richtig was los auf der Rennstrecke. Das ist für Ungarn eigentlich untypisch, denn es gibt nur wenige Überholmöglichkeiten."

In der Gesamtwertung rückte die Spitze enger zusammen: Nach neun von 16 Läufen führt Gutierrez mit 226 Punkten vor Tambay (180), Wittmann (174) und Juncadella (169). Der zehnte Lauf findet am Sonntag (9.15-9.45 Uhr) statt.

Daniel Juncadella:
Diese Siegerehrung werde ich so schnell nicht vergessen. Als wir das Podium verlassen wollten, war plötzlich die Tür verschlossen und wir konnten nicht mehr raus. Meinen ersten Sieg wollte ich natürlich genießen, aber nicht eingesperrt auf dem Podium. Zum Glück kam schnell jemand und ließ uns raus. Mein Rennen lief gut. Beim Start fuhr ich gut weg und die ersten Runden war ich richtig schnell unterwegs. Dann sah ich das Safety-Car und dachte: oh nein. Nach dem Restart konnte ich zwar in Führung bleiben, aber Marco machte richtig Druck. Auf der Strecke lag viel Schmutz, und ein kleiner Fahrfehler hätte mich beinahe Platz eins gekostet. Marco versuchte anzugreifen, blieb aber fair, sonst wären wir beide abgeflogen.

Marco Wittmann:
Mein Start lief nicht so gut, ich verlor zwei Plätze. Nach der Safety-Car-Phase lag ich hinter Daniel. Ich versuchte, ihn unter Druck zu setzen und tatsächlich machte er drei Runden vor Schluss einen kleinen Fehler. Doch ein Überholmanöver war in der Situation zu riskant. Ich dachte an die wichtigen Punkte, um in der Gesamtwertung auf Esteban und Adrien aufzuschließen.

Kevin Breysse:
Von Startplatz acht konnte ich gleich zu Beginn auf Position fünf vorfahren. Ich war schnell und wollte Marco vor mir überholen, aber wegen der gelben Flaggen ging das nicht. Als ich nach dem Vorfall zwischen Adrien und Esteban plötzlich auf Position drei lag, freute ich mich. Das Rennen war sehr gut, aber auch schwierig. Ich fahre das erste Jahr in einem Formel BMW und die Podiumsanwärter Esteban, Adrien und Marco absolvieren alle ihr zweites Jahr in der Serie. Umso mehr freue ich mich über meinen Erfolg.