Das Wochenende auf dem Nürburgring war für mich eigentlich besser, als es am Ende auf dem Papier ausgesehen hat. Das Auto ist wirklich super gelegen und unser Ingenieur hat einiges daran vorangebracht. Ich denke, wenn wir diesen Weg beibehalten, dann sind wir auf einem guten Weg für die restlichen Rennen der Saison. Als die Strecke auf dem Nürburgring noch nass war, da konnte ich immer mit drei, vier Zehntel Vorsprung die besten Zeiten fahren. Auch beim Top Speed sind wir besser geworden und schon sehr nahe an der Konkurrenz von Eifelland dran. Aber der Reihe nach.

Im ersten Qualifying ist es für mich sehr gut gelaufen. Da war das Auto wirklich perfekt; ich hatte noch nie so ein gutes Auto. In der letzten Runde ist deswegen auch die Pole Position herausgesprungen. Im zweiten Qualifying habe leider ich einen Fehler gemacht. In meiner schnellsten Runde habe ich mich leicht verbremst. Ich war aber auch da wieder in der ersten Reihe, also war es sicher nicht schlecht.

Nur zu einer guten Startposition gehört auch ein guter Start. Die Pole am Samstag habe ich nicht nutzen können, weil ich den Start ein bisschen verhaut habe. Deswegen bin ich aus der ersten Kurve nur als Zweiter herausgekommen. Das wäre aber noch nicht so schlimm gewesen. In der dritten Runde hat mich aber Jens Klingmann Ende Start-Ziel überholt, wobei ich ein bisschen in den Dreck gekommen bin. Für die Reifen war das nicht optimal und in der Mercedes-Arena habe ich auch gleich drei Plätze verloren. Darauf war wieder mein alter Freund Max Wissel vor mir, der sich wieder genauso breit gemacht hat wie in Oschersleben. Diesmal gab es aber keinen Weg vorbei und damit war das Rennen gelaufen. Ich war von dem Ergebnis sehr enttäuscht; von eins auf fünf, das ist nicht akzeptabel. Das darf nicht passieren, aber ich habe mich einfach auf den nächsten Tag konzentriert.

Podestpläze werden belohnt, Foto: BMW
Podestpläze werden belohnt, Foto: BMW

Also ging es am Sonntag auf ein Neues und diesmal war der Start besser. Da ich aber nur Zweiter in der Startaufstellung war, kam ich auch nur als Zweiter hinter Marco Wittmann aus der ersten Kurve. Es folgte wieder Runde drei. Diesmal kam Daniel Campos-Hull an mir vorbei. Ich war da wirklich überrascht, denn er hat im Windschatten sehr schnell auf mich aufgeschlossen und ich etwas zu wenig die Tür zugemacht. Ich war danach aber gleich schnell wie er und konnte gegen Ende auch die schnellste Rennrunde fahren. Ein weiteres Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit Platz drei konnte ich auch wieder auf das Podium, was ein versöhnlicher Abschluss war.

Jetzt sind es noch vier Rennen und eigentlich ist noch alles möglich. Theoretisch könnte ich sogar noch Meister werden, wofür ich aber schon Glück bräuchte und die anderen Pech haben müssten; was ich niemandem wünsche. Bis zum dritten Platz sind es noch 14 Punkte, das sollte also schon noch drin sein.

Als nächstes geht es für uns nach Barcelona. Ich kenn die Strecke zwar noch nicht in Wirklichkeit, aber auf dem Computer habe ich sie mir schon genau angesehen. Im Spiel rFactor habe ich eifrig meine Runden gedreht. Deswegen kenne ich die Streckenführung und weiß, wo es lang geht. Was man am Computer nicht sieht, sind die Höhenunterschiede. Ich denke aber, dass es ein Vorteil ist, dass ich weiß, wo es rechts und wo links geht. Außerdem habe ich mit neuen Strecken wenige Probleme. Voriges Jahr, als ich das erste Mal in Zandvoort war, konnte ich im Training gleich Dritter werden. Und so wie das Auto im Moment läuft, kann es eigentlich nur gut werden.