AlphaTauri in der Formel-1-Saison 2023

Nach einer enttäuschenden Vorsaison begann das Jahr 2023 für AlphaTauri in der Formel 1 noch schwieriger. Teils das schwächste Auto im Feld, wurde auch die Fahrerpaarung bald in Zweifel gezogen. Nicht Yuki Tsunoda, der in seinem dritten F1-Jahr zumindest fahrerisch Ausrufezeichen setzte, auch wenn nur selten Punkte dabei heraussprangen. Sein neuer Teamkollege Nyck de Vries, unter anderem Formel-E-Meister, konnte nicht mithalten.

Nach nur zehn Rennen wurde er gegen den erfahrenen Red-Bull-Testfahrer Daniel Ricciardo ausgetauscht. Während sich die anderen Teams mit der Entwicklung des 2024er-Autos beschäftigten, konzentrierte sich AlphaTauri bis zum Saisonfinale auf die Weiterentwicklung des AT04, wobei Ricciardos Erfahrung eine zentrale Rolle spielte. So gelang dem Rennstall in der Schlussphase noch der Sprung vom Ende des Fahrerfeldes auf den achten Platz in der Konstrukteurswertung.

Die Geschichte von AlphaTauri in der Formel 1

Nach Jahren als Titelsponsor bei Sauber startete Red Bull ab 2005 in der Formel 1 gleich doppelt durch. Ein Jahr nachdem das Team unter dem Markennamen etabliert wurde, kauften die Österreicher einen zweiten Rennstall auf. Aus dem italienischen Traditionsteam Minardi wurde 2006 Toro Rosso. Als Juniorteam sollte die Truppe aufstrebenden Fahrern aus Red Bulls Talentschmiede die Ausbildung in der Formel 1 ermöglichen.

Die ersten Versuche mit Vitantonio Liuzzi und Scott Speed scheiterten, doch dank Sebastian Vettel fruchtete das Konzept schon nach wenigen Jahren. Der Red-Bull-Junior wurde 2007 zur Saisonmitte spontan befördert und lieferte nach kurzer Eingewöhnungszeit bei Toro Rosso Glanzleistungen ab. Am verregneten Wochenende des Italien GP 2008 dominierte der Heppenheimer und krönte sich zum bis dato jüngsten Sieger in der F1-Geschichte.

Wenig überraschend musste sich Toro Rosso bald darauf vom großen Talent verabschieden, als diesem die Beförderung zu Red Bull winkte. Das Schwesterteam begab sich daraufhin auf die Suche nach dem nächsten Rohdiamanten. Obwohl mit Fahrern wie Jean-Eric-Vergne und Sebastien Buemi durchaus vielversprechende Kandidaten im Cockpit saßen, gelang keinem von ihnen der große Durchbruch. Erst Daniel Ricciardo gelang nach zwei Jahren bei Toro Rosso in der Saison 2014 wieder der Aufstieg ins Top-Team.

AlphaTauri kommt mit Honda im Mittelfeld an

Neben häufiger Rotation im Fahreraufgebot wurde auch die Motorenlieferanten über die Jahre mehrmals gewechselt. Nach einem Jahr mit Cosworth ging Toro Rosso zwischen 2007 und 2013 mit Aggregaten von Ferrari an den Start. Danach wechselten sich Renault und Ferrari ab, bis 2018 mit Honda ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde.

Die Ehe mit den Japanern bracht wieder mehr Stabilität und sorgte 2019 in Hockenheim für das erste Podest des Teams seit Vettels Sieg. Auf den Achtungserfolg von Daniil Kvyat ließ Pierre Gasly mehrere Podien folgen, darunter auch der zweite Sieg des Teams. Beim Grand Prix von Italien 2020 triumphierte der Franzose im ersten Jahr der Mannschaft als AlphaTauri.

Red Bulls Schwesterteam hat 2021 endgültig den Beweis geliefert, dass die Jahre der wilden Achterbahnfahrten der Vergangenheit angehören. Dank des Technologietransfers mit Red Bull und mit Pierre Gasly als Teamleader ist AlphaTauri im Mittelfeld eine gestandene Größe, mit der jederzeit zu rechnen ist. Youngster Yuki Tsunoda haftet nach seinen zuweilen chaotischen Vorstellungen zwar der Ruf eines Wackelkandidaten an, doch der Japaner hatte in seiner zweiten Saison alle Chancen, die schlechten Angewohnheiten hinter sich zu lassen.

Mit Beginn der neuen F1-Ära 2022 begann für AlphaTauri der Weg ans Ende des Feldes. Nur vereinzelt konnte das Team gute Ergebnisse einfahren, Pierre Gasly und Yuki Tsunoda taten sich schwer. Gasly verabschiedete sich mit Ende der Saison in Richtung Alpine. Mit nur 35 Punkten belegte das Team den vorletzten WM-Platz.