Kevin Magnussen zerschmetterte im Sonntagsrennen auf dem Paul Ricard HTTT die Konkurrenz und fuhr einen dominanten Sieg ein. Egal ob vor oder nach dem Boxenstopp – Magnussen war zu jedem Zeitpunkt der schnellste Mann im Feld. Am Ende betrug sein Vorsprung 5,5 verwaltete Sekunden auf Nico Müller, der sich mit einer cleveren Strategie auf die zweite Position fuhr. Den letzten Platz auf dem Podium holte sich samt zusatzpunkt für die schnellste Runde Antonio Felix da Costa. Magnussen zeigte, dass sein Sieg am Samstag nicht auf die Farbe seines DRS-Elements zurückzuführen war, wegen dem er disqualifiziert worden war.

Magnussen legte einen perfekten Start hin und hatte am Ende der ersten Runde bereits einen Vorsprung von zwei Sekunden. Marco Sörensen konnte einen Angriff von Müller abwehren, was da Costa nutzte, um sich den Schweizer zu schnappen und die dritte Position zu übernehmen. Hinter dem davon stürmenden Magnussen bildete sich ein Quartett bestehend aus Sörensen, da Costa, Müller und Nigel Melker. Da sich bereits im Samstagsrennen gezeigt hatte, dass Überholen auf der Strecke kaum möglich ist, wurden die Boxenstopps mit Spannung erwartet.

Müller war der Erste, der die Boxengasse aufsuchte, um aus dem Verkehr heraus zu kommen. Es sollte sich auszahlen: als da Costa eine Runde später an die Box kam, um den Stopp zu covern, war es schon zu spät. Eine leichte Verzögerung beim Reifenwechsel reichte aus, um Müller am Red-Bull-Junior vorbei zu bringen. Einen Alptraum erlebte Sörensen an der Box: nicht zum ersten Mal in der Saison klemmte es beim Reifenwechsel und er fiel sowohl hinter Müller als auch hinter da Costa und auch noch hinter Melker zurück.

Nullrunde für Stoffel Vandoorne

Marco Sörensen verlor einen sicheren Podiumsplatz durch den Boxenstopp, Foto: WS by Renault
Marco Sörensen verlor einen sicheren Podiumsplatz durch den Boxenstopp, Foto: WS by Renault

Magnussen fuhr auf alten Reifen an der Spitze Rekordrunden und kam lange Zeit nicht an die Box. Nach dem Stopp brauchte er nur noch den Vorsprung verwalten und fuhr das Rennen locker vor dem starken Nico Müller nach Hause. Hinter da Costa kam Melker auf die vierte Position vor einem sicher enttäuschten Marco Sörensen. Ex-Champion Mikhail Aleshin zeigte als Sechster auf, Lokalmatador Arthur Pic wurde Siebter vor William Buller, Norman Nato und Marlon Stöckinger. Ganz schlimm lief es für Stoffel Vandoorne, der mit Bremsproblemen aufgeben musste.

Was machte eigentlich Sergey Sirotkin? Der künftige Sauber-Formel-1-Pilot, der alle Trainings verpasst hatte, blieb unter ferner Liefen und kam nicht unter die Top-20. Was Renault zu denken geben sollte, ist die Unzuverlässigkeit der Fahrzeuge. Nachdem bereits am Samstag mehrere Fahrer mit technischen Problemen aufgeben mussten, rollte heute nebst Vandoorne Yann Cunha bereits nach drei Runden aus, auch Carlos Sainz Jr. hatte einen technisch bedingten Ausfall zu beklagen.

Bei noch 50 zu vergebenen Punkten am letzten Wochenende in Barcelona hat Magnussen nun einen Vorsprung von 43 Punkten und braucht somit nur noch sieben Punkte. Sollte die Berufung von DAMS gegen die Disqualifikation im Samstagsrennen Erfolg haben, wäre der McLaren-Junior bereits jetzt Champion.