In der abgelaufenen DTM-Saison dominierte Mercedes Audi größtenteils nach Belieben. Die Ingolstädter konnten 2010 im Vergleich zu den neun Mercedes-Siegen nur zweimal gewinnen. Doch Vizemeister Gary Paffett glaubt nicht, dass es auch im nächsten Jahr so einfach wird. "Im nächsten Jahr wird Audi zurück sein", meinte der Engländer. Besonders in Hinblick auf den Wechsel des Reifenherstellers erwartet er sich einige Veränderungen. Alle Teams könnten dadurch wieder enger zusammenrücken. "Nächstes Jahr wird das Spielfeld wieder ausgeglichen sein - es wird ein weiteres interessantes Jahr und ich bin mir sicher die Autos werden nah beieinander sein.", denkt Paffet.

Darf Audi 2011 wieder öfter feiern?, Foto: Audi
Darf Audi 2011 wieder öfter feiern?, Foto: Audi

Nach elf Jahren mit Dunlop haben die Japaner von Hankook ab der Saison 2011 den Exklusivvertrag als Reifenlieferant für die DTM übernommen. Da die Technik der DTM-Fahrzeuge auch für 2011 eingefroren ist, liegt das Hauptaugenmerk der Ingenieure im Winter also auf der Entwicklungsarbeit und dem Potential der neuen Pneus.

Was die genaue Beantwortung der Fahrerfrage bei den beiden Herstellern betrifft bleibt es traditionell noch spannend. Über die exakte Aufstellung des Fahrerkaders soll erst Ende Januar entschieden werden. Durch den sich abzeichnenden Abgang des Meisters Paul di Resta in Richtung Formel 1 und Force India, wird es aber zumindest bei Mercedes wohl zu Umbesetzungen kommen.

Fahrerfragen offen

Ob der glücklose Ralf Schumacher jedoch seinen Neuwagen behalten darf, bleibt dabei genauso abzuwarten, wie etwa der Verbleib von Publikumsliebling David Coulthard, oder ein Einstieg von Formel-3-Austeiger Edoardo Mortara in die Serie. Mortatra zeigte sich indes angetan von der DTM. "Die DTM ist eine professionelle Rennserie - es wäre schön, einmal Teil der Audi-Mannschaft zu sein", meinte der Italiener.

Auch David Coulthard hat nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten mittlerweile durchaus Gefallen gefunden. "Ich denke, wir haben nun eine gute Basis für die Zukunft gebaut. Deshalb ist es wert, eine zweite Saison anzuhängen", verriet Coulthard, der für seinen Verbleib zudem nicht zwingend auf einen Neuwagen pochte. Realistisch zeigte sich auch Ralf Schumacher. "Die Zusammenarbeit bisher macht Spaß und wir werden sicher verhandeln - ob etwas draus wird muss man aber noch abwarten", beschrieb der Mercedes-Pilot seine Aussichten für die nächste Saison.

BMW kommt 2012

Das Image einer Übergangssaison, wird das Jahr 2011 in der DTM wohl dennoch schwer loswerden können, denn alle haben natürlich schon den Einstieg von BMW 2012 im Hinterkopf. Für ein paar Neuerungen ist aber dennoch bereits 2011 gesorgt worden - beispielsweise beim Rennkalender. Neu hinzu gekommen ist der Lauf in Spielberg, auf der Ex-Formel-1-Strecke am Red-Bull-Ring. Zudem wird im Münchner Olympiastadion ein Show-Event ausgetragen, dass 2012 dann vielleicht sogar fester Bestandteil des regulären DTM-Kalenders werden könnte.

2011 muss man noch warten - erst 2012 bekommt die DTM Zuwachs, Foto: ITR/Thomas Suer
2011 muss man noch warten - erst 2012 bekommt die DTM Zuwachs, Foto: ITR/Thomas Suer

Beim Heimspiel in München nicht am Start sein, wird trotz vieler Gerüchte aber das Team von BMW. Einen Renneinsatz bei einem DTM-Lauf 2011 schließen die Münchner weiterhin kategorisch aus. Vorstellungsfahrten im Rahmen von DTM-Rennen oder sogar eine Testsession an einem Rennwochenende sind aber vorstellbar. Der erste Testträger von BMW soll im Mai aufgebaut und ab Juni getestet werden. Danach sollen sukzessive weitere Autos folgen. Ein eigenes Test- oder Einsatzteam bei BMW Motorsport soll es nicht geben.

Auch im Werk von Audi ist man nicht untätig. Das intern "R17" genannte Nachfolgemodell des aktuellen Audi A4 DTM für das ab 2012 gültige neue Technische Reglement ist bereits in der Entstehung. Erste Testfahrten sind für den kommenden Sommer geplant und auch bei der Konkurrenz von Mercedes wird natürlich hart gearbeitet um weiterhin an der Spitze zu bleiben. Somit steht das Jahr 2011 auch ganz im Zeichen des Rüstens für den großen Umbruch 2012.