Nur zwei Meisterschaftskandidaten, die gerade einmal ein Punkt trennt und insgesamt fünf Teams, die zumindest rechnerisch eine Chance auf den Titelgewinn haben: Spannender konnten die Vorzeichen für das Finale der Deutschen Rallye-Meisterschaft, das am heutigen Freitag beginnt, nicht sein.

Bei der ADMV-Lausitz-Rallye hat der 20-jährige Hermann Gaßner junior die besten Chancen, den Titel zu gewinnen und damit die direkte Nachfolge seines Vaters anzutreten. Auf Platz zwei der Tabelle steht der amtierende Vize-Meister Sandro Wallenwein im Subaru Impreza. Für den Stuttgarter eine ähnliche Situation wie im vergangenen Jahr vor dem Finale, allerdings lag er da deutlich 17 Punkte hinter Vater Gaßner.

Sollten die beiden Spitzenreiter patzen, kann sich auch der Sachse Peter Corazza in einem weiteren Lancer noch ernsthafte Titelchancen ausrechnen. Der Ausfall bei der Saarland Rallye im September kostete nicht nur die Tabellenführung, sondern auch den direkten Anschluss an die Spitze. "Ich muss in der Lausitz gewinnen und darauf hoffen, dass die beiden anderen patzen", so der Oelsnitzer. "Fehler kann sich niemand leisten und am Ende gehört auch das nötige Quäntchen Glück dazu."

Aber auch die beiden Youngster, Felix Herbold im Citroën C2R2 und Manuel Kößler im Suzuki Ignis, die die Top 5 der Tabelle komplettieren, haben daher allenfalls noch theoretische Titelhoffnungen. Die Meisterschaftsfrage wird sich am Samstag gegen 18 Uhr entschieden haben, wenn die Teams nach über 140 Wertungsprüfungskilometern ins Ziel kommen.

Publikumsliebling Olaf Dobberkau mit Alexandra König lassen es sich trotz des schweren Unfalls im Saarland nicht nehmen, beim Saisonfinale der Deutschen Rallye-Meisterschaft dabei zu sein. Die beiden Thüringer starten allerdings mit einem gemieteten Mitsubishi Lancer Evo IX. "Ich habe lange überlegt, ob wir fahren sollen, aber ich will nach so einem Unfall schnell wieder Fahrpraxis bekommen und meinen Rhythmus nicht verlieren. Außerdem liebe ich die spektakulären Schotterpisten in der Lausitz und freue mich jetzt schon auf viele tolle Drifts. Wir haben in dieser Saison schon so viel erreicht, dass wir am Wochenende unbeschwert Gas geben können. Bei uns geht es jetzt nur noch um den Spaß und um ein bisschen Training für die nächste Saison", so Olaf Dobberkau.