Spannender war es beim Suzuki Rallye Cup wohl nur selten: Manuel Kößler und Dominik Port lieferten sich bei der AvD Sachsen-Rallye einen Krimi bis zur letzten Sekunde. Kaum mehr als ein Wimpernschlag trennte im Ziel die beiden Kontrahenten. Mit einem Vorsprung von nur 0,4 Sekunden konnte Kößler den Zweikampf schließlich für sich entscheiden.

Am Freitag hatte alles entspannt begonnen. Wie schon bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg formierte sich gleich zu Beginn das Führungstrio - an seiner Spitze zunächst Dominik Port und Beifahrer Alexander Rath, die sich die erste Bestzeit sicherten, vor Thomas Leipold und Lena-Linda Kaufmann sowie Manuel Kößler mit Beifahrerin Heidrun Haner.

Bei der zweiten WP lenkte Leipold seinen Swift Sport am schnellsten Richtung Ziel. Nach der wegen eines Unfalls neutralisierten WP 3 war es erneut Port, der auf WP 4 die schnellste Zeit markierte. Die fünfte Prüfung konnte Kößler für sich entscheiden, bevor sich mit Florian Stix und Karina Hepperle in WP 6 ein weiteres gemischtes Doppel an der Spitze zeigte. Manuel Kößler landete auf Rang zwei, allerdings unter besonderen Umständen: Bei starkem Regen war sein Swift gegen einen Bordstein gerutscht, vier der fünf Stadtrundfahrten musste er folglich mit einem Plattfuß bestreiten, kam aber trotzdem vor Dominik Port durch die Zeitkontrolle.

Ein Sekundenkrimi entschied beim Suzuki Rally Cup., Foto: Mario Gerber
Ein Sekundenkrimi entschied beim Suzuki Rally Cup., Foto: Mario Gerber

Auf Platz eins der Cup-Wertung - nur 0,7 Sekunden vor Port und 22,7 Sekunden vor Leipold - nahm Kößler Tag zwei in Angriff. Den besten Start erwischte das Duo Leipold/Kaufmann, das sich am Morgen die dritte Bestzeitprämie sicherte. Mit Thomas Bareuther und seinem Beifahrer Thomas Schöpf erkämpften sich dann die beiden Suzuki Rallye Cup-Youngster ihre schnellste Runde. Hinter Thomas Leipold erreichte Port Rang drei - 0,9 Sekunden vor Manuel Kößler, der seinen ersten Platz in der Gesamtwertung vorübergehend an Port abgeben musste. In WP neun dann wieder das gewohnte Bild: Port, Kößler und Leipold auf Podiumskurs.

Doch für Thomas Leipold fanden die Hoffnungen auf einen Treppchenplatz ein jähes Ende: Nach einem Riss des Keilriemens stellte er seinen Swift vorsorglich ab, um eine weitere Beschädigung des Motors zu verhindern. Port baute seinen Vorsprung indessen weiter aus. Auf Prüfung zehn hatte dann Kößler erneut den Kühler vorn und holte sich Platz eins im Gesamtklassement zurück.

Port gab sich jedoch keineswegs geschlagen. In WP elf markierte er eine weitere Bestzeit. Kößler schlug zurück und gewann auf WP zwölf und 13 wertvolle Sekunden. Port nahm die Herausforderung an und legte in WP 14 ein enormes Tempo vor.

"Das war eine echte Teufelsfahrt", resümierte Dominik Port anschließend. Doch es reichte nicht - sehr zur Freude von Manuel Kößler, der den zweiten Sieg dieser Saison feierte: "Es ist einfach optimal gelaufen. Unser Swift war toll, der Aufschrieb perfekt - unter diesen Umständen hätte ich gerne noch ein paar Prüfungen dran gehängt", schmunzelte er im Ziel. Grund zur Freude hatten auch Tim Dämgen und sein Navigator Maik Trommler: Zwar ohne Prüfungssieg, aber dafür mit konstanter Leistung erzielten sie Rang drei.

Ebenfalls sichtlich zufrieden war Niki Schelle, sportlicher Leiter Suzuki Motorsport Deutschland: "Das war ein Zweikampf auf höchstem Niveau. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung." Die gibt es am 26. und 27. Juni bei der AvD Rallye Baden-Württemberg rund um Geislingen, wo der Suzuki Rallye Cup 2009 in seine zweite Saisonhälfte geht.

Gesamtwertung Suzuki Rallye Cup 2009 (nach drei von sechs Läufen):

Manuel Kößler 29 Punkte
Dominik Port 20 Punkte
Thomas Bareuther 15 Punkte
Florian Stix 12 Punkte
Tim Dängen 12 Punkte
Thomas Leipold 6 Punkte