"Das war ein hartes Stück Arbeit", blickt der Piesbacher Lars Mysliwietz auf den zweiten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft zurück. Da waren zunächst einmal die eigenen Teamkollegen, die von Beginn an mächtig Druck auf die Sieger des Saisonauftaktes ausübten. Nur mühsam gelang es Lars Mysliwietz mit Beifahrer Oliver Schumacher einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten. Aber eine gebrochene Felge direkt zu Beginn der Veranstaltung und massive Motoraussetzer aufgrund einer defekten Drosselklappe kosteten die ersten 30 Sekunden. Doch ein kleiner Vorsprung blieb und Rang 1 konnte nun sogar in den folgenden zwei Prüfungen ausgebaut werden.

Dann kam der erste Durchgang der Wertungsprüfung Schlitz. "Schon beim Besichtigen der Wertungsprüfung hatte ich wegen der vielen spitzen Steine etwas Bedenken bezüglich möglicher Reifenschäden," erläutert Mysliwietz, "Aber nicht die Reifen wurden beschädigt, sondern durch den massiven Steinschlag eine Bremsleitung durchtrennt."

Wieder waren rund 10 Sekunden verloren gegangen. Von der Führung waren aber noch gut 11 Sekunden übrig geblieben. Bevor am rettenden Service die Mechaniker eine neue Bremsleitung einziehen konnten, musste zunächst noch eine weitere Prüfung über 17 Kilometer Länge absolviert werden. Oliver Schumacher berichtet: "Wie soll das ohne Bremse über 17 Wertungsprüfungskilometer gehen. Unser Glück war, dass Lars weiß was er am Lenkrad tun muss und ich eigentlich immer eine Idee für die Technik habe. So habe ich mit allem was ich im Auto gefunden habe die Bremse so notdürftig repariert, dass zumindest die beiden vorderen Räder gebremst werden."

Lars Mysliwietz erläutert: "Unsere Rechnung war irgendwie zu versuchen jetzt nicht mehr als 20 Sekunden zu verlieren. Dann bestand vielleicht die Chance auf den letzten beiden Prüfungen den Rückstand wieder in einen Sieg umzuwandeln. Dies aber auf einer Niederaula Prüfung mit vielen Schotterpassagen und Spitzkehren ohne hintere Bremse und Handbremse umzusetzen, eine eher kühne Hochrechnung. Es folgten aufregende 17 Kilometer mit vielen AHA-Erlebnissen aber am Ende glücklichen Gesichtern. Lediglich 7 Sekunden gingen verloren. Ein Rest von 4 Sekunden blieb und konnte anschließend mit wieder funktionierendem Citroen C2R2max nochmals ausgebaut werden."

Mit diesem Sieg wurde die Führung in der Divisions- und Zweiradwertung ausgebaut. Auch der zweite Gesamtplatz hinter Sandro Wallenwein und vor Hermann Gaßner wurde verteidigt.