Seinen zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Dakar erzielte der X-raid-Pilot Stephane Peterhansel. Es war bereits der dritte Etappensieg für BMW und der 20. Dakar-Erfolg für den Franzosen in der Auto-Kategorie. Der Spanier Carlos Sainz baute mit dem zweiten Rang die Führung im Gesamtklassement weiter aus. Rang drei ging mit Mark Miller ebenfalls an das Volkswagen-Team. Der Amerikaner konnte mit diesem Resultat Platz drei im Gesamtklassement verteidigen. Als Vierter kam der nächste Touareg mit Nasser Al-Attiyah ins Ziel. Der Fahrer aus Katar behielt damit den zweiten Rang in der Gesamtwertung. Über 17 Minuten hinter dem Tagessieger erreichte Leonid Novitskiy aus Russland am Steuer seines BMW das Ziel. Carlos Sousa konnte sich über Rang sechs für Mitsubishi freuen.

Auf dem Programm der 79 verbliebenen Autos standen am 6. Etappentag 598 Kilometer von Antofagasta nach Iquique mit einer Wertungsprüfung über 418 Kilometer. Der Sieger der gestrigen 5. Etappe, der Amerikaner Miller, nahm die heutige Etappe im VW Touareg als erster Pilot in Angriff. Zwei Minuten später folgte sein in der Gesamtwertung führender Teamgefährte Sainz aus Spanien.

Ein Hummer überraschte

Robert Baldin beeindruckte zu Beginn der Etappe, Foto: Robby Gordon Motorsports
Robert Baldin beeindruckte zu Beginn der Etappe, Foto: Robby Gordon Motorsports

Eine Überraschung gab es nach dem ersten Kontrollpunkt durch den Amerikaner Robert Baldwin aus dem Hummer-Team von Robby Gordon. Baldwin lag nach 68 Kilometern vor dem Franzosen Peterhansel im BMW X-raid in Führung und konnte diese auch bis zur nächsten Zeitenmessung verteidigen. Hinter Peterhansel belegte nach 117 Kilometern Sainz den dritten Rang vor Miller und einem stark auftrumpfenden Nicolas Misslin am Steuer eines Mitsubishi Lancer. Al-Attiyah passierte den Kontrollpunkt mit über 13 Minuten Rückstand nur auf Position 13 liegend und hatte damit den zweiten Rang in der Gesamtwertung an seinen Teamkollegen Miller verloren. Auch Robby Gordon lag zu diesem Zeitpunkt nur an 15. Stelle der Zwischenwertung.

Peterhansel übernahm das Kommando

Dann übernahm Peterhansel ab Kilometer 153 das Kommando. Der große Pechvogel der 5. Etappe, der gestern knapp eine Stunde wegen einer defekten Hinterachse verlor, fuhr die vorläufig beste Zwischenzeit und baute diese bis Kilometer 195 der Wertungsprüfung weiter aus. Sein Vorsprung vor dem spanischen Gesamtführenden Sainz betrug inzwischen 2:19 Minuten und 3:52 Minuten auf den Amerikaner Mark Miller. Baldwin konnte mit seinem Hummer nicht mehr mithalten und fiel bei den Zwischenzeiten über Rang zehn bis auf Position 18 zurück.

Stephane Peterhansel vs. Chagin

Chagin ist Peterhansel auf den Fersen, Foto: Red Bull
Chagin ist Peterhansel auf den Fersen, Foto: Red Bull

Peterhansel verlor noch gewaltig von seinen Vorsprung und kam 47 Sekunden vor Sainz ins Ziel. Insgsamt überholte der Franzose gleich elf Fahrzeuge auf seiner Siegesfahrt. Es war der 53. Dakarsieg in allen Kategorien für Peterhansel. Damit liefert er sich ein Privatduell mit dem "Zaren" Wladimir Chagin, der heute bei den Trucks Sieg Nummer 52 einfahren konnte. Der BMW-Pilot äußerte sich auch zu diesem Duell: "Ich bin erstaunt, dass wir eine so gute Zeit erreicht haben, da wir 200 Kilometer im Staub der anderen verbracht haben. Allerdings hielten wir über 150 Kilometer ein gutes Tempo und navigierten richtig gut. Was unsere Ziele betrifft, backen wir jetzt natürlich kleinere Brötchen. Wir hatten den Gesamtsieg im Visier, und jetzt ist es ungleich schwerer. Daher will ich so schnell wie möglich fahren und den X3 auf die bestmögliche Platzierung bringen. Vielleicht können wir uns den Top 5 oder den Top 3 nähern, mal abwarten. Ich dachte immer, der Etappenrekord wäre eine Sache zwischen Vatanen und mir, jetzt erfahre ich aber, dass Chagin bei 52 liegt. Also versuchen wir, uns ein wenig daran aufzurichten, obschon das nicht das Wichtigste ist."

Aus für Mauricio Neves

Außer Freude gab es auch negative Schlagzeilen im VW-Lager. Mauricio Neves hatte sich mit seinem Touareq in der Zwischenzeit mehrfach überschlagen. Die Dakar war damit für ihn beendet. Der Brasilianer klagte anschließend über Rückenschmerzen und wurde ins Krankenhaus geliefert, seinem Beifahrer Clecio Maestrelli ist nichts passiert.

Ergebnis: 6. Etappe Autos (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid), 04:23:55 Stunden
2. Sainz/Cruz (Volkswagen), + 00:00:47
3. Miller/Pichford (Volkswagen), + 00:08:55
4. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), + 00:11:34
5. Novitskiy/Schulz (BMW X-raid), + 00:17:32
6. Misslin/Polato (Mitsubishi), + 00:18:24
7. Sousa/Baumel (Mitsubishi), + 00:21:29
8. Chicherit/Thoerner (BMW X-raid), + 00:24:48
8. Holowczyc/Fortin (Nissan Overdrive), + 00:28:09
10. Terranova/Maimon (Mitsubishi), + 00:33:12

Gesamtwertung: Autos 6/14 (Top 10)

1. Sainz/Cruz (Volkswagen), 20:35:33 Stunden
2. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), + 00:15:24
3. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 00:17:47
4. Sousa/Baumel (Mitsubishi), + 01:34:04
5. Holowczyc/Fortin (Nissan Overdrive), + 01:43:40
6. Gordon/Grider (Hummer), + 01:48:25
7. Chicherit/Thoerner (BMW X-raid), + 01:51:42
8. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid), 02:04:02
9. Spinello/Palmeiro (Mitsubishi), + 02:12:18
10. Novitskiy/Schulz (BMW X-raid), + 03:07:18