Des einen Freud ist bekanntlich des anderen Leid. So konnte sich Mark Miller nach der fünften Etappe der Rallye Dakar über seinen allerersten Sieg bei dem Marathonwettbewerb freuen und Hersteller Volkswagen über einen Dreifachtriumph. Der Leidtragende war hingegen Stephane Peterhansel, der nach der heutigen Etappe die Führung in der Gesamtwertung an Carlos Sainz abgeben musste.

Bereits bei Kilometer 135 musste Stephane Peterhansel mit einer gebrochenen Kardanwelle stoppen und verlor dabei über 15 Minuten. Doch der Franzose konnte weiterfahren, das mechanische Problem beim x-Raid Piloten schien behoben. Mit anhaltenden Problemen musste er bei Kilometer 215 erneut für über 25 Minuten anhalten. Insgesamt bedeutete das 50 Minuten Verlust für den bis dato Führenden in der Gesamtwertung.

"Das ist für das gesamte Team sehr enttäuschend", sagte Teamchef Sven Quandt. "Stephane fuhr klasse und dann hatten wir dieses unglückliche, mechanische Problem. Es war eine neue Kardanwelle, die wir letzte Nacht eingebaut haben, und sie ging heute nach nur 120 km kaputt. Es ist sehr schwierig, diese Etappe mit nur zwei angetriebenen Rädern zu fahren und das Ziel zu erreichen, ohne zu viel Zeit zu verlieren ist an sich schon eine Leistung."

Volkswagen bleibt konzentriert

Während sich Mark Miller zusammen mit seinen Teamkollegen an die Spitze schob und Carlos Sainz mehr Gas gab, weil er seine Chance auf die Gesamtführung witterte, ereilte Stephane Peterhansel das nächste Unglück: Bei Kilometer 215 musste er erneut stoppen und verlor damit weitere wertvolle 25 Minuten.

"Das war ein langer und sehr, sehr guter Tag für Volkswagen", sagte Motorsportdirektor Kris Nissen. "Alle Fahrer und Beifahrer haben super gearbeitet. Wir müssen trotz der Erfolge in Tages- und Zwischenwertung ruhig und konzentriert bleiben, denn es gilt, zunächst einmal die Dakar selbst zu bezwingen. Noch liegen über 3.000 Kilometer in hartem Gelände vor uns."

Mark Miller meinte zu seinem ersten Sieg: "Was für ein fantastischer Tag. Letzte Nacht hatten wir uns noch vorgenommen einfach weiter Gas zu geben und das ist genau was wir heute getan haben. Auf dem felsigen Untergrund waren wir sehr vorsichtig unterwegs, vielleicht hat es uns geholfen, dass wir später gestartet sind. Ich würde sagen wir hatten einen perfekten Tag. Für uns hat die Dakar heute richtig begonnen und wir sind in einer super Position. Heute haben wir aufgehört mit den Kinderspielen und haben ernst gemacht. Ich war überrascht, dass die VW hier so schnell waren, ich dachte der Hummer wäre schneller hier."

Carlos Sainz übte sich derweil in Zurückhaltung und betonte, dass die Dakar noch lange dauern würde. "Es ist schade, dass wir einen Platten hatten. Wir haben das Rad gewechselt und damit circa zwei Minuten verloren. Aber ich bin sehr, sehr froh das wir ansonsten dort durchgekommen sind, die Sonderprüfung war sehr lang und recht schwierig. Die Zeit, die Stephane verloren hat ist natürlich ein Vorteil für uns, aber es ist noch ein weiter Weg. Ich persönlich werde versuchen weiter mein eigenes Tempo zu fahren."

Mit den gezwungenen Pausen von Peterhansel stand dem ersten Dreifachtriumph durch die Race Touareg nichts mehr im Wege. Robby Gordon war als Sieger der vierten Etappe zwar als Erster gestartet, jedoch schon bei der ersten Zwischenprüfung bis auf Rang zwölf zurück gefallen. Im Verlauf der weiteren Etappe arbeitete sich der Hummer-Fahrer jedoch wieder bis auf Rang vier vor und schob sich damit zwischen Maurício Neves und seinen VW-Teamkollegen.

Ergebnis: 5. Etappe Autos (Top 10)

1. Miller/Pitchford VOLKSWAGEN 5:06:15
2. Sainz/Cruz VOLKSWAGEN +2.10min
3. Al-Attiyah/Gottschalk VOLKSWAGEN + 4.27min
4. Gordon/Grider HUMMER +4.28min
5. Neves/Maestrelli VOLKSWAGEN +9.21min
6. Chicherit/Thörner BMW +12.24min
7. Terranova/Maimon MITSUBISHI +16.33min
8. Sousa/Baumel MITSUBISHI +20.08min
9. Holowczyk/Fortin NISSAN + 25.26min
10. Novitskiy/Schulz BMW +25.38min

Gesamtwertung: Etappe 5/14 (Top 10)

1. Sainz/Cruz VOLKSWAGEN 16:10.51
2. Attiyah/Gottschalk VOLKSWAGEN +4.37min
3. Miller/Pitchford VOLKSWAGEN +9.39min
4. Gordon/Grider HUMMER +59.55min
5. Sousa/Baumel MITSUBISHI +1:13.22h
6. Holowczyk/Fortin NISSAN +1:16.23h
7. Neves/Maestrelli VOLKSWAGEN +1:20.10h
8. Chicherit/Thörner BMW +1:27.41h
9. Spinelli/Palmeiro MITSUBISHI +1:37.48h
10. Peterhansel/Cottret BMW +2:04.49h