Volkswagen hat mit dem Race Touareg die Rallye Dakar 2009 in Argentinien und Chile gewonnen und dabei Motorsportgeschichte geschrieben. Mit dem Erfolg des südafrikanisch-deutschen Duos Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz siegte bei der Premiere des legendären Wüsten-Klassikers in Südamerika erstmals in der 30-jährigen Geschichte der "Dakar" ein Fahrzeug in der Automobil-Wertung mit Diesel-Antrieb. Ihre Volkswagen Teamkollegen Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) komplettierten den Erfolg als Zweite zum Doppelsieg.  

Bei der extremen Härteprüfung für Mensch und Material erwies sich der Touareg mit seinem innovativen, 280 PS starken TDI-Antrieb als das schnellste und zuverlässigste Auto. Denn auch das Starterfeld war mit 14 Spitzenautos mit Dieselantrieb hochwertiger denn je. Dabei bezwang Volkswagen die seit 2001 ungeschlagenen "Dakar"-Seriensieger Mitsubishi ebenso wie das X-raid-BMW-Team. Neben de Villiers/von Zitzewitz und Miller/Pitchford an der Spitze beendete das deutsche Duo Dieter Depping/Timo Gottschalk in einem weiteren Race Touareg die Rallye Dakar auf dem sechsten Gesamtrang. Carlos Sainz/Michel Périn (E/F), die an acht Tagen das Klassement der 168 gestarteten Autos angeführt hatten, schieden in einem weiteren der Red Bull-blauen Race Touareg nach einem Unfall auf der zwölften Etappe in Führung liegend aus.  

Der 36-jährige Giniel de Villiers aus Stellenbosch hatte bereits 2006 im Race Touareg den zweiten Platz bei der "Dakar" erzielt. 2003 bestritt der ehemalige Tourenwagen-Meister Südafrikas seine erste Rallye Dakar, seit 2006 wird er von Dirk von Zitzewitz navigiert. Der 40-Jährige aus Karlshof, 15-maliger Deutscher Enduro-Meister, bestritt seine erste "Dakar" auf zwei Rädern, wechselte 2002 als Copilot ins Cockpit, übrigens an die Seite von Mark Miller, und bildete mit Robby Gordon (2005) auch bei Volkswagen ein Team. Seit 2007 zeigt Dirk von Zitzewitz Giniel de Villiers den richtigen Weg. Der 46-jährige Mark Miller aus Phoenix/Arizona fuhr 2002 seine erste "Dakar" und ist seit 2005 Volkswagen Werksfahrer, seit 2006 sitzt Ralph Pitchford aus Pretoria auf seinem Beifahrersitz.  

    Bereits 1980 hat Volkswagen beim ersten und für lange Zeit einzigen Einsatz die Rallye Dakar gewonnen. Freddy Kottulinsky und Beifahrer Gerhard Löffelmann gewannen vor knapp drei Jahrzehnten die zweite Ausgabe der Rallye durch Afrika am Steuer eines fast serienmäßigen Volkswagen Iltis, gefolgt von ihren französischen Teamkollegen Patrick Zaniroli/Philippe Colesse – auch damals gab es also einen Volkswagen Doppelsieg. Zwei weitere Iltis erreichten das Ziel auf den Plätzen vier und neun. 2003 kehrte Volkswagen mit bahnbrechender TDI-Technologie in den Marathon-Rallyesport zurück, setzte 2004 die erste Generation des Race Touareg ein und gewann die FIA-Marathon-Rallye-Weltcup-Titel in den Jahren 2005 und 2007. Der Doppelsieg bei der Rallye Dakar 2009 ist der größte Einzelerfolg des Race Touareg.  

"Wir haben es geschafft: Wir wollten als erster Automobil-Hersteller die Rallye Dakar mit Diesel-Antrieb gewinnen. Das ist uns jetzt gelungen, sogar mit einem Doppelsieg. Auf diesen historischen Triumph kann Volkswagen wirklich stolz sein", freute sich Motorsport-Direktor Kriss Nissen. "Einen Doppelsieg bei dieser extrem harten Rallye zu feiern, ist eine große Leistung. Wir haben nicht nur unsere starken Gegner Mitsubishi und X-raid-BMW geschlagen, sondern auch die Rallye Dakar selbst bezwungen. Sie war herausfordernder, anspruchsvoller und materialmordender als je zuvor. Aber Volkswagen war härter, zuverlässiger: Drei von vier Autos haben das Ziel erreicht, dazu ist kein Race Touareg wegen eines technischen Problems ausgeschieden. Meine Glückwünsche und mein Dank gelten dem gesamten Team und unseren erfolgreichen Fahrern und Beifahrern."  

Auch Sieger de Villiers war mehr als zufrieden: "Ich bin so glücklich, diesen Erfolg für Volkswagen erreicht zu haben. Dieser Sieg ist mehr wert als alle Titel, die ich im Tourenwagen-Rennsport erreicht habe. Der entscheidende Tag war die zwölfte Etappe. Zuvor noch dachte ich, wir würden Dritte werden. Mir ging immer wieder durch den Kopf, wie unser Konkurrent Stéphane Peterhansel die Rallye mit riesigem Vorsprung einen Tag vor Zielankunft im Jahr 2003 doch noch verloren hat. Und so führten auch wir die Rallye nach der zwölften Etappe erneut an. Der Race Touareg lief absolut perfekt, und das bei einer so harten Ausgabe der Rallye Dakar. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Danke dafür an alle bei Volkswagen. Auch wenn ich nun genau jene Dakar gewonnen habe, die nicht in meiner afrikanischen Heimat ausgetragen worden ist: Es war eine absolut echte Rallye Dakar, und es war die härteste Ausgabe, die ich je bestritten habe."  

Mit Platz zwei machte Mark Miller den Triumph von Volkswagen perfekt.   "Das ist ein großartiges Ergebnis für Volkswagen nach einer schwierigen Rallye. Es ist schön, zum Doppelsieg der Marke beigetragen zu haben. Den Vergleich mit den Ausgaben in Afrika muss die Rallye wahrlich nicht scheuen – sie war extrem hart. Ich habe die Prüfung von Fiambalá nach Rioja als die schwierigste Etappe empfunden, die ich je bestritten habe", erinnert sich der US-Amerikaner. "Das war eine Ausgabe der Rallye, die ich garantiert nie vergessen werde. Das Volkswagen Team und der Volkswagen Race Touareg haben uns auf diesem langen Weg nie im Stich gelassen."