Auf der fünften Etappe zeigte sich die Rallye Dakar wieder einmal von ihrer härtesten Seite. Die Strecke, die stellenweise von 400 bis auf 2.300 Höhenmetern anstieg, verlangte den Fahrern alles ab. "Dass wir auf der bislang schwierigsten Etappe siegen konnten, freut uns besonders", gibt Giniel de Villiers zu. "Unsere Taktik es erst ruhig angehen zu lassen und später zu attackieren, ging auf. Leider haben wir uns einen Felgenschaden eingefangen, der uns Zeit gekostet."

Für den Südafrikaner war es dennoch ein erfolgreicher Tag. Mit seinem Tagessieg verbesserte sich de Villiers in der Gesamtwertung des legendären Motorsport-Marathons auf Platz zwei. Auf den neuen Spitzereiter Nasser Al-Attiyah fehlen ihm nun zwei Minuten. Auch Mark Miller/Ralph Pitchford hatten Grund zur Zufriedenheit: Sie zogen auf der turbulenten, 506 Kilometer langen Prüfung als Tagessechste in der Gesamtwertung an Mitsubishi-Pilot Joan Roma vorbei und sind neue Fünfte.

Carlos Sainz büßte seine Führung ein, Foto: Volkswagen Motorsport
Carlos Sainz büßte seine Führung ein, Foto: Volkswagen Motorsport

Im Ziel erzählte Mark Miller von einigen "Aha-Erlebnissen", die er auf der fünften Etappe erlebt hat. "Alles verlief reibungslos, bis wir auf Luc Alphand auffuhren. Trotz betätigten Sentinels ließ er uns nicht vorbei", gab Miller verärgert zu Protokoll. Durch einen Reifenschaden, der auch die Felge in Mitleidenschaft zog, verlor der VW-Pilot zusätzlich wertvolle Zeit. "Dennoch bin ich mit dem sechsten Platz mehr als zufrieden", meinte Miller am Ende des Tages. Unterdessen musste der Dominator Carlos Sainz einen herben Rückschlag hinnehmen.

Nach drei Tagen in Führung beendete er nach einem Überschlag die fünfte Etappe auf Rang neun. "Die Etappe begann gut für uns. Leider haben wir zur Mitte der Wertungsprüfung einen Stein unglücklich getroffen. Dadurch ist die Servolenkung ausgefallen. Aber ohne Servolenkung mussten wir eine andere Linie wählen – das hat zu einem Überschlag geführt", erklärte Sainz. VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen bleibt dennoch gelassen: "Wir haben jetzt eine Nachtschicht vor uns, um den Race Touareg wieder bestmöglich vorzubereiten, aber auch noch alle Trümpfe in der Hand."