Was ist die größte Herausforderung daran, einen Sport-Event wie die Rallye Dakar für Volkswagen zu koordinieren?
Paco Crous: Wenn man mit knapp 80 Personen das Unternehmen ‚Dakar' angeht, dann hat man mit 80 verschiedenen Bedürfnissen zu kämpfen. Denn jeder Einzelne ist innerhalb des Teams für verschiedene Dinge verantwortlich. Die Bandbreite geht von Fahrern und Beifahren, vom Management und den Mechanikern über die Ingenieure bis hin zum Teamarzt und zum Koch. Sie alle haben bestimmte Wünsche, individuelle Zeitpläne und Aufgaben, auf die wir Rücksicht nehmen müssen. Selbstverständlich weiß jeder im Team, dass er Teil der drei wohl anstrengendsten und schwierigsten Wochen des Jahres ist und handelt entsprechend im Sinne der Gemeinschaft.

Schon die Anreise war ein Abenteuer., Foto: VW Motorsport
Schon die Anreise war ein Abenteuer., Foto: VW Motorsport

Als Logistiker bei der "Dakar" ist man Lagerist, Hotelier und Reiseberater in Personalunion. Was macht den Job besonders?
Paco Crous: Die ‚Dakar' hat eigene Gesetze. Dort wird bei Tag gefahren und bei Nacht gearbeitet. Geschlafen wird dementsprechend wenig. Da können sich schon einmal Fehler einschleichen. Dann den Überblick zu behalten, ist eine große Aufgabe. Moderne Technik und Software nimmt uns vieles ab. Aber wenn das nicht mehr ausreicht, ist langjährige Erfahrung hilfreich.

Wie sieht der tägliche Job eines Logistikers vor Ort aus?
Paco Crous: Als Erster aufzustehen und als Letzter ins Bett zu gehen, gehört dazu. Dazwischen muss man täglich eine Menge Herausforderungen bewältigen - ganz egal ob sie größerer oder kleinerer Natur sind. Dabei gibt es so etwas wie das typische Problem gar nicht. Das kann reichen vom verunfallten Auto, das von der Rallye-Route geborgen werden muss, bis dahin, dass genügend Getränke für die Mechaniker zur Verfügung stehen.

Auf einen Race Touareg kommen rund acht Service-Fahrzeuge - was macht den Aufwand aus?
Paco Crous: Die Organisatoren sind stets darauf aus, die nächste ‚Dakar' zu einer noch größeren Herausforderung zu machen, als es die vorherige ohnehin schon war. Also erhöht sich auch der technische Anspruch an die gesamte Flotte. Und da man keine Ersatzteile benutzen darf, die man nicht selber transportiert, muss man das Risiko, einen Truck zu verlieren, verringern und auf mehr Fahrzeuge verteilen.