Giniel De Villiers ist wieder im Rennen um die Podestplätze der Rallye Dakar 2022. Eine Strafe gegen den einmaligen Gesamtsieger aus der ersten Woche des Rennens wurde am Ruhetag zurückgezogen. Die Berufung von Toyota war somit erfolgreich und De Villiers startet als Gesamtvierter in die zweite Woche.

Auf der zweiten Etappe hatte er hinter einem Dünenkamm das Motorrad des gestrandeten Marokkaners Mohamedsaid Aloulad Ali abgeschossen und dabei schwer beschädigt. Üblicherweise gibt es in solchen Fällen vorab ein Warnsignal in den Autos, um derartige Zusammenstöße zu verhindern.

De Villiers hatte bei der Anhörung mit den Stewards zu Protokoll gegeben, kein Signal bekommen zu haben. Daten zeigten nun, dass der Südafrikaner erst zwei Sekunden vor dem Zusammenprall gewarnt wurde. Zu wenig Reaktionszeit, um in voller Fahrt über eine Düne den zwei Tonnen schweren Toyota Hilux zum Stillstand zu bringen. Deshalb wurde die Strafe in Höhe von fünf Stunden nun rückgängig gemacht.

De Villiers wieder vorne dabei

De Villiers hatte schon davor bekanntgegeben, dem Fahrer ein neues Motorrad sowie die Einschreibgebühr für die Rallye Dakar 2023 zu bezahlen. Bereits zuvor war der Südafrikaner in die Kritik geraten, als er auf der 1. Etappe in einer engen Passage ebenfalls in ein gestrandetes Motorrad knallte und anschließend ohne Hilfeleistung für den Piloten weiterfuhr. Dafür war er mit einer Strafe in Höhe von fünf Minuten belegt worden, die Toyota akzeptierte.

Vor den letzten sechs Etappen liegt De Villiers nun wieder in aussichtsreicher vierter Position. Auf seinen in Führung liegenden Teamkollegen Nasser Al-Attiyah fehlen zwar fast 52 Minuten, doch auf den zweiten Rang - aktuell gehalten von Yazeed Al-Rajhi - weist er nur einen Rückstand von 3:02 Minuten auf.

De Villiers holte 2009 bei der ersten in Südamerika ausgetragenen Rallye Dakar seinen einzigen Gesamtsieg. Darüber hinaus landete er aber bereits viermal auf dem zweiten und dreimal auf den dritten Rang der Gesamtwertung. Bislang gelangen ihm 17 Etappensiege, allerdings noch keiner in der laufenden Auflage des Rallye-Klassikers.