Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann sind bereits zur Silk Way Rallye in einen Prototypen umgestiegen, zur Rallye Dakar 2013 legt das HS RallyeTeam noch eine Schippe drauf: Die Mannschaft aus Hamburg setzt einen neu aufgebauten "Fast Assistance"-Racetruck ein. Lkw-Pilot Mathias Behringer pilotiert mit dem Maurer-MAN-Prototypen erstmals ein reinrassiges Offroad-Gefährt.

18,3 Liter Hubraum, 10 Zylinder, 16 Gänge, 780 PS und 3.500 Newtonmeter Drehmoment bei einem Gewicht von "nur" 9 Tonnen - die Eckdaten des neuen Racetrucks des HS RallyeTeams sind beeindruckend. Der speziell für den Wüsteneinsatz präparierte Prototyp basiert ursprünglich zwar auf dem MAN KAT SX, hat mit dem Lastentier - abgesehen von Unterbau und Bremsen - aber nicht mehr viel gemeinsam. Reiger-Dämpfer, MAN-Spiralfedern mit 30 cm Federweg und 50 cm Bodenfreiheit bieten beste Voraussetzungen dafür, dass Mathias Behringer und seine Copiloten Hugo Kupper und Michael Karg jedes noch so unwirtliche Gelände durchqueren können. Und mit dem bärenstarken V10-Dieselmotor in Kombination mit Allradantrieb, einer Sintermetallkupplung von Valeo und einer Reifendruckregelanlage von Syegon stellen selbst steile Dünen kein Problem dar.

Entwickelt und aufgebaut wurde der Prototyp bei Toni Maurer im schwäbischen Türkheim. Bei der bevorstehenden Rallye Dakar (5. - 20. Januar 2013) feiert der Racetruck seine Premiere im HS RallyeTeam. "Hinter uns liegen viele sehr anstrengende Wochen", erklärt Mathias Behringer. "Wir haben den Truck ohne Werksunterstützung von MAN aufgebaut und dadurch ist es nicht so leicht, an gutes Material heranzukommen. Ich bin mir aber sicher, dass uns das letztlich gelungen ist. Es ist toll, dass mir Thomas [Schünemann] und das HS RallyeTeam die Chance ermöglicht haben, ab sofort in einem Prototypen zu starten. Mein Dank gilt außerdem der Firma Maurer und insbesondere Karl Maurer, die mich in den vergangenen Monaten unterstützt haben, wo sie nur konnten. Im November haben wir den Truck einen Tag lang im Tagebau Profen bei Leipzig getestet und ich war sehr beeindruckt von der Leistung. Wir sind extrem gespannt, wie wir uns bei der Rallye schlagen werden."

Für das HS RallyeTeam ist der Wechsel von einem seriennahen Lkw (Klasse T4.1) zu einem reinrassigen Prototypen (Klasse T4.2) ein logischer Schritt, nachdem Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann bereits zur Silk Way Rallye in einen Prototypen umgestiegen waren. Kahle/Schünemann starten auch bei der Dakar im SAM 30D CC in der Automobilwertung. "Mit dem Racetruck ist für das HS RallyeTeam der Aufstieg in die Prototypenklasse perfekt", beschreibt Navigator Schünemann, der als Geschäftsführer der HS - Hamburger Software GmbH & Co. KG auch Initiator der Rallyeeinsätze ist.

"Mit dem SAM fahren wir bei der Dakar in der ersten Liga mit. Deshalb ist es nur sinnvoll, wenn auch unser ‚Fast Assistance'-Racetruck auf erstklassiges Material vertrauen kann. Mathias Behringer hat uns, wenn wir auf einer Prüfung technische Probleme hatten, immer exzellent geholfen und zusätzlich noch selbst diverse hervorragende Ergebnisse eingefahren. Er hat sich diesen ‚Aufstieg' also wahrlich verdient."

Bei der Dakar 2013 nimmt der "Fast Assistance"-Racetruck bereits zum zehnten Mal eine Doppelrolle ein. Behringer/Kupper/Karg fungieren einerseits als Notfallhelfer bei Problemen am SAM und versuchen andererseits, selbst weit nach vorn zu fahren. "Im ersten Moment hört sich das nach einem Widerspruch an", erklärt Behringer. "Aber das stimmt nicht: Denn je schneller wir selbst unterwegs sind, umso früher sind wir auch bei Matthias und Thomas, um zu helfen."