Mit Bedacht und Umsicht durch die Atacama-Wüste: Der Südafrikaner Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz sind mit Tagesrang sechs solide in die zweite Woche der Rallye Dakar gestartet. Das Duo, das mit seinem Imperial Toyota Hilux als krasse Außenseiter in die Dakar gestartet ist, verteidigte damit Gesamtrang fünf in der Gesamtwertung - und liegt damit nach wie vor weit über den Erwartungen. Auf dem Teilstück zwischen Copiapo und Antofagasta führte die Route durch die Atacama-Geröllwüste nach Norden. Zu Beginn Schlamm, später im Staub versteckte Steine und Schotterabschnitte bildeten die Grundlage dieses Tages, der die Teilnehmer auf der Fahrt vom sogenannten Kleinen in den Großen Norden Chiles auch in Höhen rund um 3.000 Meter über Normalnull führte.

De Villiers und von Zitzewitz, gemeinsam Dakar-Sieger 2009, schlugen auf dem sehr steinigen Gelände eine ruhige Fahrweise an, um Reifenschäden und Schäden an der Aufhängung ihres privat vorbereiteten und eingesetzten Imperial Toyota Hilux zu vermeiden. Der Plan ging auf: Die Underdogs erlebten keine unplanmäßigen Zwischenfälle und absolvierten das dem Hilux mit hohen Tempopassagen nicht entgegenkommende Terrain mit Bravour. In der Tageswertung büßten "Ginny" und "Schnietz", wie sie sich gegenseitig freundschaftlich nennen, neun Minuten auf Sieger Joan Nani Roma im favorisierten X-raid-Mini ein, in der Gesamwertung führt weiterhin der haushohe Dakar-Favorit Stéphane Peterhansel, der Tagesvierter wurde. Auf ihn haben de Villiers/von Zitzewitz nun etwa 37 Minuten Rückstand und knapp acht Minuten Vorsprung auf Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah im Hummer.

De Villiers erklärte: "Wir versuchen nach wie vor das Limit unseres Hilux zu erfahren, ohne das Auto zu überfahren. Wir tasten uns nach wie vor langsam heran. Mit Tagesrang sechs können wir sehr zufrieden sein. Heute ging die Etappe auf langen Strecken geradeaus. Das ist nicht gerade das Terrain, das unserem Hilux perfekt liegt, deswegen hoffe ich für die kommenden Tage auf etwas mehr Kurven, damit wir wieder unserer Stärken ausspielen können."

Sein Beifahrer ergänzte: "Die heutige Etappe war sehr steinig, sehr wellig und sehr uneben. Das ist hart für Fahrer und Beifahrer und das ist hart für das Auto. Ich denke, dass wir ein gutes und vernünftiges Tempo angeschlagen haben, um gut durchzukommen. Der Hilux lief wie eine Eins, nach wie vor haben wir keinerlei technische Probleme. Am Ruhetag haben wir die Abstimmung leicht verändert und das Fahrwerk etwas härter gemacht. Wie sich das auszahlen wird, werden die kommenden Tage zeigen."