MichaelZ hat geschrieben:
formelchen hat geschrieben:
Und die Aussage des Richters war ja nicht, dass Whiting den Test nicht genehmigt habe. Die Aussage war, dass Whiting nicht die Befugnis habe Tests zu erlauben und dass Whiting lediglich seine Meinung geäussert habe.
Mit anderen Worten: Whiting hat dem Test zugestimmt, war aber der falsche Ansprechpartner.
Nein, das stimmt einfach nicht. Whiting hat auf die Frage, ob ein solcher Test möglich sei, geantwortet ja ist er, wenn die Rahmenbedingungen (alle Teams informiert - nicht passiert, alle Teams gleiche Möglichkeit zur Teilnahme - nicht passiert) eingehalten werden. Aber die wurden nicht eingehalten! Und das war auch keine Erlaubnis, ja ihr dürft von 15.-17. in Barcelona testen. Mercedes hat das aber so ausgelegt. Ob mutwillig oder nicht, aber ich erkenn da keinen FIA-Fehler oder sonst von wem einen außer von Mercedes.
Was genau wurde denn nicht eingehalten??
Dass der Test von Pirelli ausgehen muss - wurde eingehalten.
Es wurde lediglich der Punkt nicht eingehalten, dass die anderen Teams nicht informiert wurden. Und hier gab es die Unklarheit, wessen Aufgabe das ist. Bei Mercedes war man der Ansicht, dass es Pirellis Aufgabe sei, weil Pirelli auch der Testveranstalter war. Pirelli verwies darauf, dass man bereits 2012 alle Teams über diese Möglichkeit informiert habe. Und Mercedes verwies darauf, dass man Pirelli gefragt habe ob alle Teams eingeladen worden seien.
Im Übrigen schreiben die offiziellen FIA-Vorgaben nicht vor, dass alle Teams informiert werden MÜSSEN, sondern dass alle Teams informiert werden SOLLEN. Genau das war auch ein entscheidender Knackpunkt, den Pirelli gestern in der Verhandlung anführte. Der genaue Wortlaut hier ist relevant und zwischen SOLLEN und MÜSSEN besteht durchaus ein Unterschied. Hier wird die FIA wohl nachbessern müssen.
Machen wir uns nichts vor. Wie ich schon die GANZE Zeit geschrieben habe, haben hier alle drei Seiten gepennt und nicht ausreichend kommuniziert.
-Mercedes hätte sicherstellen können, dass alle Teams von dem Test wissen
-Mercedes hätte offiziell bei der FIA anfragen müssen, ob man das 2013er Auto nehmen darf
-Pirelli hätte alle Teams zu diesem Test einladen müssen
-Pirelli hätte sicherstellen können, dass ein FIA-Mann beim Test anwesend ist um alles zu überwachen
-Charlie Whiting hätte Mercedes klarer informieren müssen, vor allem hätte er auf die bei der FIA zuständigen Mitarbeiter verweisen müssen
-die FIA hätte die ganzen Testbedingungen für Pirelli-Tests im Vorwege genauer kommunizieren müssen. Es kann ja nicht sein, dass der Vertrag mit Pirelli Tests mit aktuellen Autos erlaubt und damit den Regeln widerspricht.
Und bevor hier jetzt auch mich eingedroschen wird verweise ich darauf, dass das heutige Urteil meine Behauptungen in vollen Umfang untermauert. Mercedes und Pirelli wurden beide verwarnt. Die FIA wurde ebenfalls "verdonnert" Prozesskosten zu tragen. Damit ist bestätigt, dass das Tribunal alle drei Seiten für mitschuldig befand.