Guy Martin hat es geschafft. Nach 18 Tagen und sechs Stunden beendete der Brite die Tour Divide. Das Mountain-Bike-Rennen führt die Teilnehmer über 4418 Kilometer, von Kanada bis an die mexikanische Grenze. Martin hat dieses Rennen jetzt beendet - und ist mehr als glücklich. "Es war die schwierigste Sache, die ich je getan habe - es war verdammt geil."

Gestartet wird das Rennen der Extreme im kanadischen Alberta und endet in Antelope Wells an der mexikanischen Grenze. Damit durchqueren die Teilnehmer die Vereinigten Staaten von Norden nach Osten, sie legen etwa 61.000 Höhenmeter zurück. Martin selbst nahm unter einem Pseudonym - Terry Smith - an dem Rennen teil. Sein persönliches Ziel, die Tour in unter 20 Tagen zu schaffen, erreichte Martin. Nach knapp 18 Tagen schaffte der ehemalige Road-Racer es ins Ziel.

Zum Vergleich: den derzeitigen Rekord für Männer bei der Tour Divide hält derzeit Josh Kato, der im Vorjahr nach nur 14 Tagen und elf Stunden das Ziel sah. Mit 18 Stunden liegt Martin gut im Rennen. Die Gewinner der Vorjahre brauchten etwa 16 bis 19 Tage, um ins Ziel zu kommen. "Es war brutal", fasst Martin zusammen.

Was sagen die Kollegen?

Martins ehemalige TT-Kollegen finden ebenso deutliche Worte wie der Brite selbst für seine Aktion. "Ich hätte lieber lebenden Wespen im Hintern, als 4418 Kilometer mit einem Fahrrad zu fahren", erklärt TT-Rekordsieger John McGuinness salopp. "Ich kann einfach nicht verstehen, wie jemand ein Fahrradrennen statt der TT fahren kann." Wirklich überrascht sind aber weder McGuinness, noch Martins ehemaligen Konkurrenten Ian Hutchinson. "Ich habe das irgendwie erwartet, nachdem seine Arbeit fürs Fernsehen so gut läuft", gibt Hutchy zu.

Ob Martin doch noch eine Chance auf seinen ersten TT-Sieg hat, steht für McGuinness außer Frage. "Mike Hailwood kam zurück und hat gewonnen", erinnert der Brite. "Es gab schon Leute, die es vorher geschafft haben und wenn man es genug will, ist alles möglich." Hutchinson nimmt seinem Kollegen allerdings den Wind auf den Segeln. "Ich habe bewiesen, dass man zurückkehren und gewinnen kann, aber Guy hat ja nicht gewonnen, bevor er aufgehört hat."