Nach Vittorio Iannuzzo (2002), Michel Fabrizio (2003), Alfonsi Lorenzo (2004), Allessandro Polita (2006), Niccolo Canepa (2007) und Ayrton Badovini (2010) hat Davide Giugliano in Magny Cours den Titel im FIM Superstock 1000 Cup zum siebten Mal seit Bestehen im Jahr 1999 nach Italien geholt. Vier Siege, drei zweite Ränge und ein fünfter Platz reichten dem Althea Ducati Junior-Piloten, um mit 27 Punkten Vorsprung vor dem letzten Saisonrennen alles unter Dach und Fach zu haben.

Dass Giugliano nächstes Jahr in die Superbike WM an die Seite von Carlos Checa im Althea Team aufsteigen soll, ist schon länger klar. Wie GPone.com schreibt, könnte das jetzt aber schon in Portimao passieren. Ungewöhnlich wäre so etwas nicht. Bereits 2008 tauschte man im Ten Kate-Team für das Finale die Fahrer durch. Der in der Superbike-Klasse erfolglose Kenan Sofuoglu kehrte in Portimao auf "seine" Supersport-Maschine zurück, Jonathan Rea fuhr, da der Titel bereits an Teamkollege Andrew Pitt vergeben war, in der Superbike-Klasse.

Da Giugliano den Superstock-Titel sicher hat und weiß, dass er nächstes Jahr Superbike WM fahren wird, macht ein Sieg mehr oder weniger kaum einen Sinn. Vielmehr könnte sich der Italiener schon einmal an die ihn erwartende Gangart gewöhnen. "Mein Titel bedeutet, dass ich gewachsen bin und dass ich klar gestellt habe, dass ich ein professioneller Fahrer bin", sagte Giugliano GPone.com. "Ich habe Equipment und Personal auf dem höchsten Level und wenn mein Einsatz in der Superstock 100 Prozent beträgt, muss er in der Superbike 150 Prozent sein."

"Es wird schwer, mich mit erfahrenen Fahrern zu messen", so Giuglianos realistische Einschätzung. "Mit Checa und Biaggi zu fahren ist ganz anders, als mit den Leuten in der Superstock. Außerdem darf man in so einem Team keine groben Fehler machen. Nach nur ein paar Rennen muss man wichtige Resultate heim bringen, auch wenn man jung ist. In den letzten Rennen der Saison 2012 will ich dann in die Top Fünf fahren."

Sollte Giugliano in Portimao tatsächlich schon auf der Superbike-Ducati sitzen, hat der Italiener ein klares Ziel. "Von Carlos kann ich lernen, wie man ein Rennwochenende perfekt angeht", grübelte er. "Er fährt ganz anders als ich, aber wenn man mit ihm fährt, kann man sicher etwas lernen. Zwei Fahrer sind in diesem Team und wie es geführt wird kein Problem. Tatsächlich stehen im Althea Team die menschlichen Beziehungen im Vordergrund und möglicherweise auftauchende Probleme können gelöst werden."