Lange ist es her und für den einen oder anderen gehören die Modelle von der amerikanischen Marke Scout zu den Offroadern schlecht hin. Zwischen 1961 und 1980 wurden der Scout 80, Scout 800 und Scout II vom Hersteller International Harvester produziert. 1984 trennte man sich von der Landwirtschaftsparte, benannte sich in Navistar um und legte den Fokus fortan auf die Entwicklung und Produktion von LKW. Im Jahr 2021 übernahm Volkswagen mit seiner Nutzfahrzeugtochter Traton den Hersteller und kündigte kurze Zeit darauf an, die Marke Scout mit zwei vollelektrischen Fahrzeugen wiederzubeleben.

Nach einigen Teasern präsentierte VW nun zwei serienreife Modelle: Das SUV namens Traveler und den Pickup mit dem Namen Terra. Beide Fahrzeuge sind stark von den klassischen Scout-Modellen inspiriert, unterscheiden sich jedoch grundlegend im Antrieb: Die Retro-Neuauflage ist vollelektrisch und bietet eine moderne Technik – wie etwa eine 800-Volt-Architektur, die schnelles Laden mit bis zu 350 kW unterstützt. Die Fahrzeuge punkten mit einem Drehmoment von bis zu 1.300 Newtonmeter, beschleunigen in schnellen 3,5 Sekunden auf 100 km/h und haben eine Reichweite von etwa 500 Kilometer. Ein optionales, zusätzliches Energiesystem in Form eines Benzingenerators kann die Reichweite sogar auf bis zu 800 Kilometer erweitern.

Scout, Traveler
Foto: Scout

Vorzüge aus der Vergangenheit treffen auf moderne Features

Die Grundlage der Fahrzeuge liefert eine klassische Leiterrahmen-Konstruktion mit hinterer Starachse, Allradantrieb und zwei mechanischen Differentialen. Unter den Radkästen sitzen 35 Zoll große Reifen, was im Gelände für eine Bodenfreiheit von über 30 Zentimeter und eine Wattiefe von bis zu einem Meter sorgt. Der Traveler kommt mit einer Anhängelast von ca. 3,2 Tonnen, während der Pickup Terra sogar bis zu 4,5 Tonnen ziehen kann. Beide Modelle bieten eine hohe Nutzlast von fast 900 Kilogramm. Der Terra verfügt über eine Ladefläche von etwa 1,70 Meter Länge und Steckdosen mit 120- und 240-Volt-Anschluss. Der Traveler bietet einen speziellen Träger für ein vollwertiges 35-Zoll-Ersatzrad, während der Terra optional mit einem ebenfalls 35 Zoll großen Reserverad auf der Ladefläche ausgestattet werden kann. Einen zusätzlichen Stauraum gibt unter der Haube im vorderen Frunk.

Scout, Terra, Traveler
Foto: Scout

Im Innenraum gibt es ganz im Trend der Zeit eine große Bildschirmlandschaft. Fahrer und Beifahrer stehen aber unter dem zentralen Infotainment-Screen auch traditionelle physische Bedienelemente für die Klimaanlage, die dem klassischen Scout II nachempfunden sind, zur Verfügung. Der Terra kann optional mit einer Vordersitzbank ausgestattet werden, welche die multifunktionale Mittelkonsole ersetzt und eine gewisse Nostalgie aufkommen lässt. Außerdem bleibt Scout auch bei den Türgriffen traditionell mechanisch.

Scout, Terra
Foto: Scout

Der Vorverkauf startet bereits

Der eigentliche Verkaufsstart ist erst für 2027 geplant. Scout beginnt jedoch schon jetzt mit den ersten Reservierungen für die Modelle. Die Preise beginnen für den Traveler bei rund 50.000 US-Dollar. Der Terra ist minimal teurer und für 51.500 US-Dollar zu haben. Eine Markteinführung außerhalb Nordamerikas ist derzeit leider nicht angedacht.