Die fünfte Generation der E-Klasse (seit der Umstellung der Modellbezeichnung im Jahre 1993) ist bereits seit 2016 am Markt. Es ist also Zeit für die Stuttgarter geworden, ihre Oberklasselimousine zu überarbeiten und auf den neuesten Stand zu bringen. Wer sich jetzt aber einen radikalen Designwechsel im Stile der vollelektrischen EQ-Limousinen vorstellt, liegt falsch. Mercedes geht bei der E-Klasse nach wie vor konservativere Wege.

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Die Formensprache bleibt der einer klassischen Limousine treu: Eine lange Motorhaube, ein großes Fahrerhaus und ein abgesetztes Heck samt separaten Kofferraumdeckel hinten – so wie man es kennt und auch mag. Auch bei den Abmessungen ändert sich nicht viel zum Vorgänger für die knapp fünf Meter lange Limousine. Der Radstand wächst minimal auf 2,93 Meter. Für mehr Wendigkeit gibt es eine Hinterradlenkung mit einem Einschlagwinkel von bis zu 4,5 Grad. Der Grill an der Front wurde größer und ist im EQ-Stil jetzt beleuchtet und gemeinsam mit den LED-Lichtern, die über eine neue Leuchtgrafik verfügen, in einer Einheit zusammengefasst. Chromzierelemente sind selbstverständlich verfügbar und auch auf den klassischen Mercedes-Stern auf der Haube müssen Kunden künftig nicht verzichten. Die Heckleuchten (ebenfalls mit neuer LED-Grafik im Sternen-Look) sind nun durch ein Leuchtband oberhalb des Auslasses für das Kennzeichen miteinander verbunden.

Selfie-Kamera die auch potenzielle Schlaganfälle erkennt

Im Gegensatz zum traditionelleren Außendesign, hat sich im Innenraum deutlich mehr getan. Hier ersetzt der MBUX-Superscreen, bestehend aus drei Bildschirmen, die schmale Zwei-Display-Einheit des Vorgängers. Das Highlight ist der Screen für den Beifahrer, auf dem sich auch Videogames spielen lassen. Je nach Lichteinfall werden die Displays automatisch abgedunkelt oder aufgehellt. Gegen Aufpreis gibt es eine Selfie- und Videokamera, mit der man auch TikTok-Videos erstellen oder an Zoom-Calls teilnehmen kann. Das ganze MBUX-System von Mercedes ist zusätzlich mit einer KI verknüpft, welche die Vorlieben der Fahrer lernt, abspeichert und so später gezielt zur Unterstützung und sogar automatisch ausführt. Auch in Sachen Assistenzsysteme ist die E-Klasse auf dem neusten Stand. Neben der Unterstützung für die Spurhaltung, dem Tot-Winkel- und Notbremsassistenten, kann die eingebaute Kamera auch das Gesicht des Fahrers analysieren und so etwa Anzeichen eines Schlaganfalls erkennen und eine automatische Bremsung des Fahrzeugs einleiten.

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

380 PS Systemleistung für den E 400e 4Matic

Bei der neuen Generation der E-Klasse kommen künftig ausschließlich elektrifizierte Antriebe zum Einsatz. Hier wird zwischen Mildhybrid- und Plug-in-Hybrid-Motoren unterschieden. Zu den Mildhybriden mit 48-Volt-Technik zählen der E 200 mit 204 PS, der E 220d mit 197 PS und der E 220d 4Matic mit ebenfalls 197 PS und Allradantrieb. Das Drehmoment beträgt maximal 440 Newtonmeter. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h spielt sich bei diesen Aggregaten im Sieben- bis Acht-Sekunden-Bereich ab.

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Bei den Plug-in-Hybrid-Versionen der E-Klasse gibt es ebenfalls drei Optionen. Den Einstieg machen hier der E 300e und E 300e 4Matic mit insgesamt 312 PS und maximal 550 Newtonmeter Systemleistung. Darüber gibt es den stärkeren E 400e 4Matic mit 380 PS und einem Systemdrehmoment von 650 Newtonmeter, der in 5,3 Sekunden von null auf 100 km/h sprintet. Rein elektrisch kann man mit diesen Modellen laut dem Hersteller rund 100 Kilometer weit kommen. Geladen wird mit maximal 55 kW am Schnelllader. Der 25,4-kWh-Akku soll damit in etwa 30 Minuten wieder voll sein. Für mehr Aerodynamik bei schnelleren Geschwindigkeiten, senkt sich das Fahrzeug ab einem Tempo von 120 km/h automatisch um zwei Zentimeter ab.

Der Marktstart für die neue E-Klasse von Mercedes wird für Ende 2023 erwartet. Die Preise hat uns der Hersteller noch nicht verraten.