Jahrelang lief es sehr gut für den Volkswagen-Konzern in China. Die Modelle der deutschen Marke waren sehr beliebt und man entwickelt derzeit sogar mehr denn je eigene Fahrzeuge, die ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt sind. Eine logische Folgerung: Die Tochter Skoda ebenfalls in Asien zu platzieren und ihr ein Stück vom Automobilkuchen über zu lassen.

Bis 2021 war China für die Tschechen der größte Absatzmarkt. Seit jeher sind die Verkäufe jedoch um knapp 60 Prozent zurückgegangen. Die Gründe werden mit der Coronapandemie, den Mangel an Halbleitern sowie der stärker werdenden Konkurrenz angegeben. Vor allem Newcomer im Elektro-Segment machen es zurzeit traditionellen Herstellern schwer. Deshalb will sich auch der VW-Konzern in dieser Kategorie bestmöglich aufstellen. Bis 2023 wolle man laut Skoda-Chef Klaus Zellmer eine Entscheidung treffen, wie man auf dem dortigen Markt weitermacht oder ob man sich komplett aus China zurückzieht. Sollte Volkswagen die einzige Marke des Konzerns in China sein, hätte diese künftig mehr Chancen im umkämpften Markt und müsste sich nicht mit Skoda einen internen Konkurrenzkampf liefern.

Ein mögliches Exit-Szenario für Skoda wäre die Verlagerung des Fokus auf Indien. Dort könnte man mit der Marke eventuell bessere Chancen erzielen als in China. Eine weitere Problemstelle von Volkswagen ist die Lage in Russland. Nach Beginn des Krieges hat man dort im Februar die gesamte Produktion und den Vertrieb stillgelegt, was sich auch auf die Geschäftszahlen des Konzerns auswirkt. Wie es dort weitergehen soll, bleibt ungewiss.